Am Sonntag, den 17.11.2024, fanden sich Ortschaftsrat, Vereine, OF Edderitz sowie Institutionen auf dem Friedhof in Edderitz ein, um zum Volkstrauertag der Opfer von Gewalt und Krieg zu gedenken. Der Bürgermeister der Stadt Südliches Anhalt, Herr Thomas Schneider, dankte allen für ihr Kommen.
Seine Rede begann mit dem 1952 durch den ehemaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss eingeführten Sprechen des Totengedenkens:
„Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker. Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren. Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde. Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten. Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren. Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt Opfer geworden sind.
Wir gedenken der Opfer von Terrorismus und Extremismus, Antisemitismus und Rassismus in unserem Land. Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz. Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.“
In seiner Rede hob der Bürgermeister hervor, dass wir als Gesellschaft die Verantwortung tragen, die Wahrheit über unsere Geschichte zu erzählen und damit den Toten gerecht zu werden. Er unterstrich: „Auch deshalb ist die deutsche Erinnerungskultur mehr als nur ein Rückblick auf die Vergangenheit. Sie ist eine Verpflichtung gegenüber den Toten, eine Verantwortung für die kommenden Generationen und eine Mahnung an uns alle.“
Bezugnehmend auf die aktuelle Lage betonte Herr Schneider, wie wichtig es ist, dass die Grundprinzipien einer Demokratie weltweit Einzug halten bzw. verteidigt werden. Seine Rede beendete er mit dem Apell: „Wir dürfen nicht nachlassen uns für eine Welt einzusetzen, in der Toleranz, Respekt, Gewaltfreiheit und Menschlichkeit herrschen.“
Nach dieser Rede wurden Kränze am Denkmal des 2. Weltkrieges, des 1. Weltkrieges und am Grab russischer gefallener Soldaten niedergelegt. Die stellvertretende Ortsbürgermeisterin Nadja Woycechowski dankte dem Bürgermeister für seine würdevollen gesprochenen Worte, allen Anwesenden für ihr Kommen und wünschte einen guten Nachhauseweg und einen schönen Sonntag.