Das Nilpferd-Baby steht im Verwaltungshof der Stadt, so als ob es schon immer da gestanden. Und doch wäre es uns fasst verloren gegangen. Seit die Betriebskinderkrippe 1992 aufgelöst, die Kinder zur Gölzauer KiTa umgesetzt wurden, stand es verlassen im ehemaligen Spielgarten, jedem Wind und Wetter ausgesetzt. Im hohen Unkraut wäre es fast ertrunken, wenn Jens Bobbe nicht immer wieder gemäht hätte. Auf Rücken und Bauch zeigten sich viele tiefe Risse. Kostenvoranschläge für die Plastikrestaurierung wurden angefordert. Zwei Steinmetze und Bildhauer hoben die Hände. Sie befanden den Zustand der kleinen Plastik zu desolat. Sie befürchteten, dass das Nilpferd bereits bei der Demontage auseinanderbrechen könnte. Aber Arne Kästner in Salzatal bei Halle, Bildhauer und Steinerestaurator, stellte sich dieser Aufgabe.
Die Tochter des Köthener Bildhauers Robert Propf, Cornelia Johansen berichtete uns zur Biografie des Nilpferd-Babys:
1969 erhielt der Künstler den Auftrag, eine Kletterfigur für den Spielplatz in Halle-Neustadt zu schaffen. Er fertigte drei Modelle und das Nilpferd erhielt den Zuschlag. 1970 fertigte und übergab er die Spielfigur. Und weil die Kinder die Plastik so phantastisch annahmen, bekam sie noch fünf Geschwister. 1974 Weißandt-Gölzau und Lutherstadt Wittenberg, es folgten 1978 Bitterfeld und Schwerin sowie ein weiteres für die Iga Erfurt. Inwieweit diese Geschwisterkinder noch existieren, wurde nicht überprüft.
Der Verein Kulturregion Anhalt und Bitterfeld bedankt sich bei Herrn Bresch, Ortsbürgermeister und dem Ortschaftsrat Weißandt-Gölzau für die großartige Unterstützung, die letztendlich zur Klärung der Kostendeckung führte.
Anlässlich seines 50. Geburtstages wurde das Nilpferd-Baby am Bergmannstag der Öffentlichkeit übergeben. Möge es weitere 50 Jahre unbehelligt die Bürger begrüßen und diesen Platz nicht verlassen.
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Ist das Nilpferd nun eine "Sie" oder ein "Er“? Und auf welchen Namen hört es? Das ist ein Rätsel, das wir nicht mehr lösen können, es sei denn, dass eines der ehemaligen Krippenkinder sich noch erinnert und den Schmusenamen preisgibt. Oder das ist jetzt ein Aufruf an alle, dem Nilpferd-Baby nun endlich einen Namen zu geben. Kurz und passend zur Figur muss er sein. Und dann werden wir doch sehen, was dabei herauskommt.
Die Karte mit Namenswunsch ist an:
Kulturregion Anhalt und Bitterfeld e. V.
OT Weißandt-Gölzau
Radegaster Straße 31
06369 Südliches Anhalt
zu richten.
Viel Spaß und Freude bei der Namensgebung.