Der junge Bach war im Wesentlichen ein Autodidakt. Musikalische Bildungsreisen etwa nach Italien, Frankreich, Holland oder England blieben ihm (schon aus finanziellen Gründen) versagt. Der hochbegabte Vollblutmusiker widmete sich zunächst seiner künstlerischen und technischen Perfektionierung als Interpret, aber ebenso frühzeitig auch als Tonsetzer. Über diese erste Schaffensperiode berichtete sein zweitältester Sohn Carl Philipp Emanuel: Schon in frühen Jahren zeitigte der Vater „die ersten Früchte seines Fleißes in der Kunst des Orgelspielens, und in der Composition, welche er größtenteils nur durch das Betrachten der Werke der damaligen berühmten und gründlichen Componisten und angewandtes eigenes Nachsinnen erlernet hatte. In der Orgelkunst nahm er sich Bruhnsens, Reinkens, Buxtehudes und einiger guter französischer Organisten ihre Werke zu Mustern.“ Für Johann Sebastian Bach waren diese Kompositionen sowie die seiner musikalischen Ahnen von eminenter Bedeutung. Sie faszinierten ihn durch ihre beispiellose Originalität und Expressivität. Seine frühen Kompositionen stehen durchaus in dieser Tradition, wenngleich sie sich auch als Aufbruch in musikalisches Neuland erweisen.
Auf dem Programm des diesjährigen Köthener Herbstes stehen u. a. Motetten und Kantaten Johann Sebastian Bachs und seiner Vorfahren (Johann Christoph und Johann Michael Bach), Orgelwerke von Dietrich Buxtehude, Jan Adams Reinken, Girolamo Frescobaldi und Johann Pachelbel sowie Kammermusikwerke u. a. von Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi, Johann Pachelbel und Georg Böhm. Die Ausführenden sind der Thomanerchor Leipzig unter Andreas Reize sowie der Thomasorganist Johannes Lang, die Rheinische Kantorei und das Kleine Konzert unter Hermann Max; Mitglieder des Gewandhausorchesters Leipzig und der Leipziger Universitätsorganist Daniel Beilschmidt. Darüber hinaus gibt es einen wissenschaftlichen Vortrag von Prof. Peter Wollny (Leipzig) sowie eine Kabinettausstellung u. a. mit einer erst vor 12 Jahren identifizierten Handschrift Johann Sebastian Bachs.
Auf der Internetseite des Veranstalters ist das vollständige Programm zu finden. Hier besteht auch die Möglichkeit, Karten zu 15 bis 45 Euro (Ermäßigungsberechtigte ab 5 Euro) zu buchen:
https://www.bachfreunde-koethen.de/herbst.htm.
Karten erhalten Sie zudem in der Touristinformation im Schloss Köthen (Mi-So, 11-17 Uhr),
Tel. 03496 700 99 260 mobil 0163 2885307
und jeweils an der Abendkasse.
Veranstalter:
Freundes- und Förderkreis Bach-Gedenkstätte im Schloss Köthen (Anhalt) e.V.
mobil: +49 (0) 151 20 20 12 98
E-Mail: info@bachfreunde-koethen.de
Internet: https://www.bachfreunde-koethen.de
Postanschrift: Schlossplatz 5, 06366 Köthen