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Weißenfelser Amtsblatt – Amtliches Verkündungsblatt der Stadt Weißenfels
Ausgabe 3/2025
Nichtamtlicher Teil
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Zehn Jahre „Burgwerbener Geschichtskonferenz“

Auch in den Pausen findet sich die Möglichkeit für einen regen Austausch: Reinhard Schmitt (l., Halle), Hans Georg Knorr (Mitte, Dresden) und Dr. Ingrid Würth (Halle) 2006

Seit zehn Jahren organisiert der „Wirbinaburgverein für kulturhistorische Heimatpflege Burgwerben e.V.“ die Veranstaltungsreihe „Burgwerbener Geschichtskonferenz“.

Mit dieser Veranstaltungsreihe gelang es uns, Inhalte der Burgwerbener Heimatgeschichte herauszuarbeiten und öffentlich darzustellen. Dadurch wuchs die Verbundenheit der Einwohnerinnen und Einwohner Burgwerbens mit ihrem Ortsteil. Initiativen zum Erhalt des Burgwerbener Schlosses wurden ausgelöst. Immer stärker beteiligen sich die Bürger in ehrenamtlicher Arbeit an den Erhaltungsarbeiten des Burgwerbener Schlosses.

Durch unsere Veranstaltungen entwickelten wir ein gutes Image Burgwerbens als Ortsteil der Stadt Weißenfels über das Land Sachsen-Anhalts hinaus. Feste Kontakte haben wir zu Reinhardt Schmitt - Mitglied der historischen Kommission für Sachsen-Anhalt, geschaffen, der die Veranstaltung wie folgt bewertet:

„Nach der politischen Wende in der DDR gründeten sich überall im Land kulturgeschichtliche Vereine, die vor allem die Rettung und Erhaltung von bedeutenden Baudenkmalen zum Ziel hatten. Zu nennen wären der Neuenburg-Verein, der Förderkreis Konradsburg oder Kirchbauvereine wie in Silbitz bei Halle. Auch der Wirbinaburgverein verfolgt ein solches Ziel und hat mittlerweile im Schloss höchst Erfreuliches geschaffen. Über einen Historikerkollegen und die eigenen dienstlichen Verpflichtungen wurde ich mit den Aktivitäten des Vereines und insbesondere die bemerkenswerte Baugeschichte der auf dem Schlosshof stehenden Gebäude vertraut gemacht, die teilweise bis in die Zeit um 1500 zurückreichen.

Der Wirbinaburgverein rief daher die Veranstaltungsreihe „Burgwerbener Geschichtskonferenz“ ins Leben. Diese besteht nunmehr seit zehn Jahren, in denen zahlreiche Themen zur Geschichte und Baugeschichte Burgwerbens von verschiedenen Referenten vorgetragen wurden. Ohne die gesamte Vereinstätigkeit in Sachsen-Anhalt überschauen zu können, dürfen doch die hiesigen Unternehmungen als etwas Besonderes gewürdigt werden: Vereinsarbeit für die weitere Sanierung und Nutzung des Schlossareales sowie dazu begleitend wissenschaftliche Recherchen. Der Geschichtskonferenz sind auch künftig interessante Themen zu wünschen.“

Unser Verein organisierte die Veröffentlichung seines Buches „Burgwerben. Zur Geschichte und Baugeschichte der früh- und mittelalterlichen Burg und des Rittergutes“.

Ebenso bestehen inzwischen feste Verbindungen zu PD Dr. Ingrid Würth, MLU Halle und Mitglied der historischen Kommission für Thüringen. Ihre Habilitationsschrift zu Eilika von Burgwerben möchten wir den Teilnehmern zur kommenden Geschichtskonferenz am 26. April 2026 im Druck zu Verfügung stellen.

Auch Dr. Ingrid Würth äußerte sich zu der Geschichtskonferenz:

„Die Geschichtskonferenz in Burgwerben trägt in besonderem Maß dazu bei, die spannende Geschichte des Ortes und der Region aufzuarbeiten und die Bürgerinnen und Bürger miteinzubeziehen. Sie ist eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und interessierter Öffentlichkeit, und es ist sehr wichtig, dass es solche Schnittstellen gibt. Der Veranstaltungsort, das Schloss bzw. Gutshaus, hat eine tolle Atmosphäre, und die Veranstaltung mit Vorträgen und Diskussion ist hervorragend organisiert. Eine vergleichbare Veranstaltungsreihe gibt es im näheren und weiteren Umfeld meines Wissens nicht. Der Wirbinaburgverein kann sehr stolz auf seine regelmäßige Geschichtskonferenz sein. Es ist sehr wichtig, dass so ein Engagement von verschiedenen Stellen weiter unterstützt wird.“

Regelmäßig nimmt Herr Georg Knorr, Vorsitzender der Landesgruppe Sachsen der Deutschen Burgenvereinigung an unseren Konferenzen teil. Seine Veröffentlichungen über Burgwerben tragen zur ständig wachsenden Bekanntheit des Weißenfelser Ortsteils Burgwerben über die Grenzen Sachsen Anhalts hinaus bei. Er würdigt die „Burgwerbener Geschichtskonferenz“:

„Burgwerben ist ein herausragendes Beispiel, wie bürgerschaftliches Engagement ein Baudenkmal und auch den Ort wieder ins kulturelle Bewußtsein rückt. Es war für mich schon fast ein Wunder, daß die „Bürgergenossenschaft Burgwerben“ das Schloß, welches ich 1981 erstmals besichtigte, erhalten und wiederbeleben konnte. Am 5.Juli 2015 besuchte die Landesgruppe Sachsen der Deutschen Burgenvereinigung e. V. Burgwerben. Daraus entwickelte sich eine enge Verbundenheit zu Ort und Verein. … Ich lernte die „Burgwerbener Geschichtskonferenz“ kennen und schätzen. Das Niveau der Vorträge stieg stetig an. Heimatgeschichte allgemein verständlich darzustellen und die Burgwerbener dafür zu gewinnen, ist ein großes Verdienst der Veranstalter. Ich wünsche den Veranstaltern weiterhin viel Erfolg bei der Sanierung des Schloßkomplexes und noch mehr gute Vorträge.“

Die kommende Burgwerbener Geschichtskonferenz wird Sonnabend, 26. April 2025, ab 11:00 Uhr im Festsaal des Schlosses Burgwerben stattfinden. Gesprächspartner werden Ingrid Würth und Reinhard Schmitt sein. Thematisch befassen wir uns mit der Askanierzeit in Burgwerben. Dabei wird es besonders um den Brandenburgischen Markgrafen Albrecht den Bären, dessen Mutter Eilika von [Burg]Werben und seinen Sohn Graf Dietrich von [Burg]Werben gehen. Die geplante Veranstaltung ist öffentlich.

Hubert Schmoranzer