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Weißenfelser Amtsblatt – Amtliches Verkündungsblatt der Stadt Weißenfels
Ausgabe 4/2023
Vorwort des Oberbürgermeisters
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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

der Frühling ist da - genießen wir ihn! Schauen Sie in den kommenden Tagen zum Beispiel in den Rosalskyweg und betrachten die wunderbare Blütenpracht.

Vor einem Jahr (am 24. April) fand die Oberbürgermeisterwahl in Weißenfels statt. Tempus fugit - die Zeit flieht, sie kommt nicht wieder. Neun Monate bin ich mittlerweile im Amt. Die Aufgaben und Herausforderungen werden mit jedem Tag mehr. Dennoch: Es war die richtige Entscheidung, dieses wichtige Amt in unserer Stadt zu übernehmen. „Den guten Steuermann erkennt man erst nach den schwierigen Stürmen der Meere.“ Mittlerweile fühle ich mich angekommen im Alltag und erlebe zunehmend Kontinuität meiner Arbeit. Mit integren und fitten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, einem sehr guten Verhältnis zum Stadtrat und den Ortschaftsräten und natürlich einer wunderbaren Familie im Hintergrund bereitet mir dieses Amt Freude.

Im kommenden Jahr (voraussichtlich im Juni) sind die Europa- und Kommunalwahlen. Es werden neben dem Kreistag des Burgenlandkreises auch der Weißenfelser Stadtrat und die Ortschaftsräte neu gewählt. Ich möchte an dieser Stelle nicht aussparen, dass es mir wichtig ist, dafür zu werben, dass sich neben erfahrenen auch neue und gewissermaßen „frische“ Personen zur Wahl stellen. Ein Generationswechsel ist bei dieser Wahl möglich und nicht zuletzt auch nötig. Schließlich können wir eben diesen Generationswechsel in der Führungsebene der Stadtverwaltung und bei mir persönlich vorzeigen. Ein wichtiges Zeichen, wie ich finde, für die Zukunft unserer Stadt.

Wir sind inmitten vieler wichtiger Baumaßnahmen, die unser strategisches städteplanerisches Vorgehen abbilden. Die Neugestaltung des Nordzugangs des Weißenfelser Hauptbahnhofes durch die Errichtung einer Bahn-Bus-Schnittstelle in der Straße Am Güterbahnhof kommt sehr gut voran. Die Weinbergstraße wird in den kommenden Monaten folgen. Ich danke an dieser Stelle den Verantwortlichen aus der Tiefbauabteilung, welche die Projekte begleiten. Mit der Erneuerung der Straßen geht unmittelbar die Weiterentwicklung und Sanierung unzähliger Häuser in den Quartieren wie dem Gründerzeitviertel in der Neustadt einher. Bei jeder Straße, die wir zu neuem Leben erwecken wollen, habe ich mir zum Ziel gesetzt, Entwicklungsgespräche mit den jeweiligen Hausbesitzern zu führen. Durch dieses transparente Vorgehen soll Planungssicherheit gewährt werden. Auch lässt sich so gezielt auf das Mieterpotenzial einwirken, das unserer Stadt einen Mehrwert bringen soll. Ich sehe meine Verantwortung ebenfalls darin, in den Oberzentren wie Leipzig und Halle ganz konkret für unseren Wohnstandort zu werben.

Dazu gehören auch wichtige Gebäude wie das Intex, die stadtbildprägend sind und einer vorrangigen Entwicklung bedürfen. Der Komplex könnte zu einem der wichtigsten Schlüssel für den touristischen Bereich unserer Region heranwachsen. Jeder Zugfahrende sieht, noch vor dem Schloss, den alten „dahinvegetierenden“ Industriekontor am Bahnhof, dem einstigen Stolz unserer Saalestadt. Darum haben wir uns als Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Stadtrat und dem Eigentümer auf den Weg begeben. Eine mögliche Nutzung sehen wir durch die Entwicklung eines Schuhmuseums von überregionalem Rang. Für mich ist der Begriff „Lockvogel“ eng mit dem Intex verbunden. Das Gebäude könnte zum Ort der Geschichte unserer Saalestadt werden. Wir sollten auf jeden Fall alle Anstrengungen unternehmen, um eine sinnvolle Perspektive an dieser Stelle in Aussicht zu stellen.

Dazu möchte ich auf den Sinn einer Machbarkeitsstudie eingehen, da diese oftmals infrage gestellt werden. Ganz allgemein gesagt, besteht eine Machbarkeitsstudie aus einer Ist-Analyse (aktueller Zustand) und einer Zielanalyse (Perspektive) mit Raumprogramm (Welche räumlichen Voraussetzungen sind zur Zielerreichung notwendig?). Typischerweise werden die Analyseergebnisse dann auf einen Beispielstandort angewendet und somit die Frage beantwortet, ob sich die gewünschten Ziele vor Ort umsetzen lassen. Dabei werden Vorteile und potentielle Störfaktoren herausgearbeitet und auch finanzielle Aspekte beleuchtet.

Ich möchte nun noch einmal näher auf die geplante Machbarkeitsstudie des Museums Weißenfels eingehen. Der geforderte Inhalt geht weit über die oben beschriebenen Punkte hinaus. Bei genauer Betrachtung wird die Studie aus zwei Teilen bestehen: Zum einen soll ein Museumskonzept erarbeitet werden. Dieses soll eine Markt- und Standortanalyse sowie ein Nutzungs- und Betriebskonzept enthalten. Es wird folglich eine Ist-Analyse der musealen Strukturen in Weißenfels erstellt mit Besucherzahlen, Betriebskosten, geplanten Investitionen und anderen Faktoren. Auch eine Zielgruppenanalyse, ein Flächenbedarfsplan und ein Personalkonzept gehören dazu. Daraus wird dann eine Projektplanung abgeleitet (Handlungsempfehlungen mit Zeitplan). Die Gesamtkosten hierfür liegen bei 60.000 Euro.

Der zweite Teil der Machbarkeitsstudie wendet die gewonnenen Erkenntnisse ganz konkret auf das Intex-Gebäude im Sinne einer Standortanalyse an. Zudem wird der bauliche Zustand erfasst und ein Maßnahmenplan für die Sanierung vorgelegt (inklusive Kostenkalkulation und Zeitplan mit Meilensteinen). Hierzu gehört auch die Erstellung eines möglichen groben Raumkonzeptes für den Museumsbetrieb. Ebenfalls Inhalt dieses Teils der Machbarkeitsstudie ist ein Betriebskonzept (zu erwartende Betriebskosten und Bewirtschaftungskosten). Die Gesamtkosten für diesen zweiten Teil liegen bei 40.000 Euro.

In Anbetracht dieser sehr umfangreichen Studie sind die Kosten realistisch und - zumal vor dem Hintergrund einer möglichen Förderung - für die Stadt Weißenfels vertretbar. Das Land Sachsen-Anhalt trägt die Hälfte der Kosten. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ohne eine Machbarkeitsstudie das Vorhaben gar nicht angegangen werden kann, weil dieses ohne Fördermittel nicht zu realisieren ist. Die Machbarkeitsstudie ist Voraussetzung für den Fördermittelantrag.

Zum Abschluss möchte ich Sie herzlich zu drei Veranstaltungen einladen. Bitte melden Sie sich im Vorhinein dazu in meinem Sekretariat an (oberbuergermeister@weissenfels.de, 03443 370201):

16.09.2023, 9 - 12 Uhr, Unionkino (Hinterhaus des Eiscafés „Drei Schwäne“, Eingang in der Großen Kalandstraße), Thema: Innenstadtentwicklung

30.09.2023, 9 - 12 Uhr, Rathaus, Thema: Weißenfels Verschönerungsverein. Rückblick und Ausblick.

25.11.2023, 10 - 16 Uhr, Rathaus, Thema: Lehmbau in der Saalestadt. Sanierung und Neubau.

Herzliche Grüße,
Ihr Martin Papke
Oberbürgermeister der Stadt Weißenfels