Der Sommer neigt sich seinem Ende zu, die Felder sind abgeerntet und ich bin mir sicher, die Landwirte können auf eine gute Raps- und Getreideernte zurückblicken. Noch stehen zum Teil große Schläge an Mais an den Feldwegen, zum Beispiel am Aupitzer Weg oder an den Bundesstraßen. Beim Fahrverhalten der Bürgerinnen und Bürger frage ich mich oftmals, ob diese gar nicht an das unberechenbare Wild denken. So war ich im August fast Zeuge eines Unfalls am Aupitzer Weg in Langendorf. Der Fahrer setzte seine Fahrt unbeirrt fort. Ein verletztes, im Sterben liegendes Tier ließ er zurück. Eine Bürgerin zeigte etwas mehr Verantwortung und hielt an.
Da tierische Jäger sehr oft in den Nachtstunden unterwegs sind und sich an den gefährlichen Mais-Schlägen aufhalten, setzen sie sich auch der Gefahr aus, durch unangebrachte Geschwindigkeit angefahren zu werden.
Stellen Sie sich vor, eine Rotte Schwarzwild oder ein einzelnes Schwein wechselt die Straßenseite. Da gibt es nicht nur einen Blechschaden. Ich möchte gar nicht erwähnen was bei einem Motorradfahrer passiert, der mit mehr als 100 km/h den Aupitzer Weg entlangfährt. Ich habe dieses Verhalten selbst beobachtet und mir bei so viel Leichtsinn nur an den Kopf gefasst. Es reicht eigentlich schon ein Reh und der Fahrer wird mit Sicherheit nicht unbeschadet zu Hause ankommen.
Deshalb noch einmal mein Appell an Sie: Fahren Sie rücksichtsvoll – auch auf den Feldwegen und Nebenstraßen! Rechnen Sie besonders bei den Erntearbeiten am Mais immer mit Wildwechsel!
Sollten Sie dennoch in einen Wildunfall verwickelt werden, gehen Sie Ihrer Pflicht nach, den Unfall bei der Polizei zu melden. An Ihrem Auto ist zwar nichts zu sehen, aber das Wild quält sich, läuft weg, hat Schmerzen und sollte erlöst werden. Die Polizei oder die Rettungsleitstelle setzen den zuständigen Jäger in Kenntnis und dieser kann dann angemessen handeln.
Rückblickend möchte ich noch einmal auf die hinter uns liegenden Sommertage Bezug nehmen. Wie immer waren sie für viele Kinder viel zu kurz, ja und manchmal auch etwas zu kühl. Dennoch hatte ich auch wieder reichlich zu tun. Denn es gab erneut Bürgerinnen und Bürger, die aus falsch verstandener Tierliebe Wildtiere mit nach Hause nehmen mussten, oftmals unwissend.
Der Umgang mit aufgefundenen Wildtieren ist von allgemeinem Interesse, da von dieser Situation jede Bürgerin und jeder Bürger jederzeit und überall betroffen sein kann. Dennoch sind gesetzliche Regeln des Tierschutzes, des Jagdrechtes und des Naturschutzes zu beachten.
Ist es besser, einem Tier zu helfen und es aufzunehmen oder in der Natur zu belassen? Ist das Tier in Not? Ein Eingreifen des Menschen ist zwar aus ethischer Sicht nachvollziehbar, langfristig aber oft nicht zum Besten des Tieres. Seien Sie sich immer bewusst, dass Krankheit und Tod zum natürlichen Kreislauf gehören!
Der Grad, das Richtige zu tun, ist sehr eng und oftmals schwer zu verstehen. Nicht nur bei Kindern kullern da schon mal ein paar dicke Tränen. Auch das ist gut so, denn dann lernen sie auch die Natur zu achten, zu lieben und zu verstehen. Das ist wichtig, besonders in dieser Zeit.
„Manch Herrliche der Welt ist in Krieg und Streit zerronnen, wer beschützt und erhält hat das schönste Los gewonnen.“ (Johann Wolfgang von Goethe)
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen eine schönen Sommerausklang 2025 und einen goldenen Herbst.
Weidmannsheil wünscht Ihnen Ihr