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Collm-Bote – Amtliches Mitteilungsblatt der Gemeinde Wermsdorf mit ihren Ortsteilen
Ausgabe 6/2025
Sonstiges
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Erfolgreicher Wermsdorfer Tag gegen den Schlaganfall 2025:

Chefarzt Dr. Sokolowski (3. V. l.) mit seinem Team, den Referentinnen und Referenten des Wermsdorfer Schlaganfalltages 2025

Großes Interesse an den Vorträgen

„Stopp den Schlaganfall – Blutdruck im Blick“

Am Mittwoch, 14. Mai 2025 fand der diesjährige Wermsdorfer Tag gegen den Schlaganfall im Fachkrankenhaus Hubertusburg gGmbH statt. Der Chefarzt der Klinik für Neurologie und neurologische Intensivmedizin, Dr. Piotr Sokolowski, eröffnete die Informationsveranstaltung und begrüßte die zahlreichen interessierten Gäste im Multifunktionsraum der Ergotherapie-zentrale.

„Schlaganfälle sind in Deutschland noch immer die zweithäufigste Todesursache und die häufigste Ursache für bleibende Behinderungen. Ein Schlaganfall verändert das Leben der Betroffenen und Angehörigen nachhaltig“, so der Chefarzt. Der Schlaganfall hat sich leider zu einer Volkskrankheit entwickelt. In Deutschland treten jährlich 200.000 erstmalige und 70.000 wiederholte Schlaganfälle auf. Jeder 40. Deutsche hat einen Schlaganfall erlitten und jeder 5. Betroffene stirbt an den Folgen.

Der FAST-Test lässt schnell einen möglichen Schlaganfall, auch für Laien, erkennen:

F (Face/ Gesicht) Hängt ein Mundwinkel herab?

A (Arm); Fehlende Koordinierung der Arme, Lähmungserscheinungen

S (Speech/ Sprache) Sprach- und Sehstörungen

T (Time/ Zeit) Liegt ein Symptom vor, sofort den Notruf 112 wählen.

Betroffenen fehlt oft die Einsicht in die Gefährlichkeit der Krankheitssymptome, die auch nur vorübergehend sein können. Niemals den längeren Weg über den Hausarzt suchen oder gar abwarten, sondern sofort den Notarzt rufen.

Über Neuigkeiten zur Behandlung des Schlaganfalls sprach Chefarzt Dr. Sokolowski. Neue Medikamente sowie moderne Verfahren zur Bekämpfung einer Hirnblutung, die einen Schlaganfall auslösen können, stehen den Mediziner zur Verfügung. Aktuelle wissenschaft-liche Erkenntnisse zeigen, dass zu viel und zu wenig Schlaf, Einfluss auf das Schlaganfallrisiko haben kann. Mehr als 8 Stunden Schlaf erhöht das Schlaganfallrisiko um 46%. Männer, die weniger als fünf Stunden schlafen, haben ein doppelt so hohes Risiko an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, wie Schlaganfall, zu erkranken. Auch eine gute Mund- und Zahnhygiene ist als Prophylaxe sehr wichtig. Parodontitis begünstigt eine Herz-Kreislauf-Erkrankung bis zu 49%.

Ein chronisch hoher Blutdruck verursacht Schäden an den Gefäßwänden und fördert die Entstehung der Arteriosklerose (Arterienverkalkung). Fachleute gehen davon aus, dass das Schlaganfall- Risiko mit zunehmendem Blutdruck kontinuierlich bis auf das Fünffache ansteigt.

Unser Lebensstil bestimmt den Blutdruck zu 60 bis 70 %. Der Blutdruck schwankt durch unterschiedliche Belastungen während des Tages. Ein optimaler Blutdruck in Ruhe liegt bei 120/ 80 mmHg. Als Normal wird ein Wert von 120-129/ 80-84 mmHg bezeichnet.

Zu den wichtigsten beeinflussbaren Risikofaktoren zählen neben Bluthochdruck, das Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Übergewicht und Bewegungsmangel sowie Diabetes. Dies kann jeder selbst beeinflussen und damit das Schlaganfallrisiko minimieren.

Chronischer Stress schadet der Gesundheit und erhöht beispielsweise das Schlaganfall-Risiko. Weil Stress sich selten komplett vermeiden lässt, ist es umso wichtiger, einen gesunden Umgang mit ihm erlernen. Zum Beispiel mit Techniken wie Yoga und Tai-Chi beim Entspannen.

Über zwei Stunden füllten unsere Referenten das interessante Programm. Geduldig beantworteten sie die vielen Fragen unserer Gäste, die weit über die Ortsgrenze hinaus angereist waren.

Dipl.-Bibl. (FH) Olaf Heinemann
Fachkrankenhaus Hubertusburg gGmbH