Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Weischlitz,
ich hoffe, dass Sie alle eine besinnliche Weihnachtszeit hatten. Ich wünsche Ihnen an dieser Stelle ein gesegnetes, gesundes und friedvolles neues Jahr 2023.
Traditionell informiere ich Sie am Anfang des Jahres, was im letzten Jahr alles in unserer Gemeinde passiert ist und fasse mit einem kurzen Rückblick das Wesentliche des letzten Jahres zusammen.
Im letzten Jahr war in der Gemeindearbeit die Corona-Pandemie nicht mehr das dominierende Thema. Mit dem Rückgang der Fallzahlen haben wir sehr zeitnah das Rathaus wieder geöffnet. Auch die aus dem Krieg entstandene Flüchtlingswelle konnte gemeinsam mit dem Landratsamt und den privaten Unterstützern gut bewältigt werden. Aktuell wohnen rund 50 Menschen aus der Ukraine in unserer Gemeinde, in Wohnungen der Wohnungsbaugesellschaft aber auch in privat vermieteten Wohnungen.
Der Gemeinderat hat zu den geplanten Terminen öffentliche Sitzungen abgehalten. In der letzten Sitzung im Dezember haben wir drei Vereine mit dem Bürgerpreis der Gemeinde auszeichnen können (siehe Artikel).
In vielen Ortsteilen haben wieder die Ortschaftsräte getagt, und es gab auch wieder eine gemeinsame Veranstaltung mit den Ortsvorstehern.
Allen ehrenamtlich Tätigen in den Feuerwehren, den Vereinen, den Ortschafts- und Gemeinderäten gilt unser Dank, dass wir wieder eine Stück Normalität im letzten Jahr leben konnten.
Nach den Starkregenereignissen im Jahr 2021 sind wir im letzten Jahr von Naturereignissen weitestgehend verschont geblieben, mit Ausnahme der Windhose in Kürbitz. Dort blieb es aber zum Glück nur bei verhältnismäßig kleineren Schäden, und niemand wurde ernsthaft verletzt. Im Juni haben wir einen Maßnahmenplan im Gemeinderat beschlossen, der uns mit Fördermitteln des Freistaates in die Lage versetzt, einen Großteil der Starkregenschäden aus 2021 reparieren zu können. Insgesamt 13 Maßnahmen mit einem Gesamtumfang von 1,9 Mio € gilt es in den nächsten Jahren abzuarbeiten.
Im Jahr 2022 haben wir über 2,2 Mio € in über 40 Maßnahmen in unserer Gemeinde investiert. Mit einer Gesamtinvestition von 1,1 Mio € war die Innensanierung der Kita in Reuth die prägendste Maßnahme in 2022. Während ich diese Zeilen schreibe, befindet sich die Maßnahme in den letzten Zügen, und die Abnahme der Gewerke steht an. Ist eine solche Maßnahme allein schon eine Herausforderung, so kamen die Ukraine-Krise, die Preisentwicklungen, Lieferschwierigkeiten und nicht erwartete Baumängel im Gebäude erschwerend hinzu. Aber Dank aller Beteiligten können wir diese Maßnahme mit einem guten Ergebnis abschließen und die Kita in Reuth wieder nutzen. Weitere 150 T€ haben wir in den Erhalt gemeindeeigener Gebäude in Kloschwitz, Reuth und Weischlitz investiert. Knapp 45 T€ sind in die Sanierung und Instandhaltung von vier Spielplätzen unserer Gemeinde geflossen.
Im Straßenbau wurden Decken und Risse im Umfang von 375 T€ saniert, wobei darin bereits erste Arbeiten für die Beseitigung der Starkregenereignisse enthalten sind. 71 T€ war der Gemeindeanteil für das Regenrückhaltebecken in Mißlareuth. Dort soll in diesem Jahr nun endlich die umfassende Sanierung der Staats-, der Kreis- und der Gemeindestraße beginnen. Diese Maßnahme ist über einen Zeitraum von zwei Jahren geplant.
In die Fahrzeugtechnik des Bauhofes wurden 110,5 T€ investiert, u. a. wurde ein Aufsitzmäher und ein Dreiseitenkipper ersatzbeschafft. 45 T€ wurden allein für Reparaturarbeiten an den Geräten benötigt. Gerade in diesem Bereich stellen wir eine extreme Kostensteigerung bei der Beschaffung der Geräte fest, bei leider sinkender Qualität. 41 T€ wurden für Ausstattung, Geräte- und Atemschutztechnik der Feuerwehr ausgegeben.
245 T€ verteilten sich auf die EDV-Ausstattung der Schulen (Digitalpakt) und der Verwaltung.
Wir haben wieder darauf geachtet, dass Maßnahmen in allen drei ehemaligen Gemeinden Burgstein, Reuth und Weischlitz realisiert wurden.
Unsere Einwohnerzahlen haben sich wie folgt entwickelt. Am Ende 2022 hatten wir 5.764 davon 2.868 männliche und 2.896 weibliche Bürger. Die Zuzüge sind mit 259 höher als die Wegzüge mit 167. In diesem Jahr konnten wir 26 Neugeborene in unserer Gemeinde begrüßen. Damit liegen wir erstmals deutlich unter dem Durchschnitt der letzten drei Jahre (39). Die Anzahl der 71 Sterbefälle in 2022 liegt wieder auf dem Niveau von vor Corona. In 2020/21 lagen die Sterbefälle bei 94 bzw. 96. Auf Grund des Zuzugs im Jahr 2022 ist unsere Bevölkerungszahl erstmals seit einigen Jahren im Gegensatz zum Vorjahr um 45 Einwohner gestiegen.
Der Gemeinderat hat in seiner Dezember Sitzung den Doppelhaushalt 2023/2024 beschlossen. In dem Haushalt sind keine Steuererhöhungen vorgesehen. Wie sich die Wirtschaft in Deutschland auf Grund der bekannten Schwierigkeiten entwickeln wird, müssen wir abwarten. Trotz eher positiver Planansätze ist es nur mit zusätzlichen Krediten in den nächsten Jahren möglich, den Haushalt auszugleichen. Ich möchte Sie darauf vorbereiten, dass wir auf Grund der Inflation und Preisentwicklung bei der Aufstellung des nächsten Haushaltes ab 2025 auch von einer Erhöhung der Gemeindesteuern ausgehen müssen. Aktuell ist die wirtschaftliche Situation unserer Gemeinde stabil, die Abschreibungen auf unser Anlagevermögen können wir jedoch mit den Steuereinnahmen und den Landeszuweisungen nicht erwirtschaften. Das bedeutet, dass auch unsere Gemeinde von der Substanz lebt. Hauptursache ist unser hohes Anlagevermögen (Straßen, Gebäude, Kita´s und Schulen), welches von verhältnismäßig wenigen Einwohnern genutzt wird.
2022 konnten wir zwei „Neue“ in unserer Verwaltung begrüßen. Herr Meinel verstärkt unser Team in dem Bereich EDV und Digitalisierung der Schulen und des Rathauses. Frau Lukat hat die Nachfolge von Frau Wolf angetreten, die wir 2022 in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet haben.
Vielen Dank an dieser Stelle auch wieder an alle meine Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung, im Bauhof und in den Kita´s und den Schulen. Danke für Ihre Bereitschaft, auch in diesem Jahr über das „Normale“ hinauszugehen.