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Gemeindebote - Mitteilungsblatt für die Ortsteile
Ausgabe 12/2025
Ortsteil Seehausen
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Ortschaftsrat Seehausen

Liebe Einwohner von Seehausen

Den freien Platz im Gemeindeboten (zwischen zwei OR-Sitzungen) möchte wir heute nutzen, um einmal etwas zu philosophieren.

In der heutigen Zeit werden wir in den Medien in Größenordnungen mit folgenden Konfrontationen überhäuft: Krieg gegen Frieden (Ukraine, Gaza, Wehrpflicht, Aufrüstung), Alt gegen Jung (Rentendiskussion), rechts gegen links (Extreme häufen sich), Minderheiten gegen die Allgemeinheit (Gentern, Frage der Geschlechterwahl) oder Deutsche gegen Ausländer (Fremdenfeindlichkeit, Rassenhass). Die Medien nutzen jede Möglichkeit dies auch noch zu forcieren. Unwichtiges wird stärker betont, um von den eigentlichen Problemen abzulenken. Und die deutschen Politiker streitet sich oder springen von einem Extrem ins Andere und wollen dann noch die Welt retten.

Seit einiger Zeit beschäftigen sich Fachleute damit, die Demokratie, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Gemeinwohl zu stärken. Neue Arbeitsplätze, Fachgruppen und Fördermöglichkeiten wurden, auch in Leipzig, geschaffen, aber bis dato mit wenig sichtbaren Erfolg.

Und nun kommt die Frage: Wie sollen wir, als Ortschaftsrat, dies richten?

Was ist eigentlich Gemeinwohl? Wie sollte man Demokratie leben? Wie erreicht man einen gesellschaftlichen Zusammenhalt?

Aus meiner über 50jährigen Erfahrung als Politiker, muss ich feststellen, dass wir dies nur erreichen, wenn wir wieder stärker zusammenwachsen und gemeinsam dazu beitragen, etwas zu verändern. Und dies in kleineren Strukturen mit mehr Freiheit zur Selbstverwirklichung. Zu Beginn meiner politischen Laufbahn waren die Ortsteile von Seehausen noch eigenständig. Wenn es klemmte, griff man auch schnell mal selbst zu, um weiterzukommen. Heute höre ich schon öfter die Frage: Dürfen wir denn das? Das es geht, beweisen immer öfter die ansässigen Vereine. Durch ihr Arrangement werden die Ortsteile schöner, werden Oasen des Verweilens geschaffen und die Menschen zusammengeführt.

An dieser Stelle möchte ich mich besonders bei allen Vereinen recht herzlich bedanken. Ihr seid es, die den Politikern zeigen, dass man Möglichkeiten schaffen kann, damit Menschen wieder miteinander reden, sich Ziele setzen und diese dann stückweise umsetzen. Und das alles zum Wohl der Gemeinheit. Leider ist das leichter gesagt als getan. Den Vereinen fehlen oftmals materielle Voraussetzungen. Als Ortschaftsrat werden wir weiter daran arbeiten, diese Grundlagen in allen Ortsteilen zu schaffen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Gewinnung von jungen Menschen zur Stärkung der Vereinsarbeit. Eventuell können wir hier gemeinsam mit Kita, Grundschule und Hort neue Lösungswege finden.

Auch erinnere ich mich noch sehr gern an die Zeit, als der Jugendklub Oase in Hohenheida über viele Jahre bewies, dass auch Jugendliche ernst genommen werden können. Inwieweit dies in der heutigen Zeit realisierbar ist, sollte auch einmal thematisiert werden. Wobei beim Beispiel Oase die Jugendlichen die Sache selbst in die Hand nahmen und den Ehrgeiz hatten dem Gemeinderat zu beweisen, dass sie allein alles schaffen können.

Als nächstes kommt die Frage der Demokratie ins Gespräch.

Wir müssen wieder mehr zuhören, andere Meinungen respektieren, Kompromisse eingehen und uns für die von uns gesetzte Ziele gemeinsam einsetzen. Demokratie heißt nicht, dass man sich einig ist, aber nur im gemeinsamen Gespräch, im Austausch miteinander, kann man vorwärtskommen. Wir als Ortschaftsrat freuen uns auf jeden Fall über jeden, der an den OR-Sitzungen teilnimmt und uns hilft gemeinsame Lösungen zu finden. Und dies nicht nur in einer Fragestunde. Wir wollen so viel Bürger wie möglich auf diesen Weg mitnehmen.

Der Gemeindebote ist zum Beispiel eine Möglichkeit. Schön wäre aber auch, wenn wir etwas fänden, was auch von jüngeren Bürgern angenommen wird. Eventuell haben wir hier junge Menschen, die dazu Ideen haben. Meldet Euch!

Was muss getan werden, damit so viel wie möglich (die Allgemeinheit) sich in unseren Orten wohl fühlen. Wir denken, dass wir uns in den nächsten Jahren wieder stärker damit beschäftigen sollten. Der Ortschaftsrat hat dazu bereits vor einiger Zeit die Vereine gebeten, gemeinsam mit den Bürgern, sich Gedanken über die weitere Entwicklung unserer Gemeinden zu machen. Was soll ich in den nächsten Jahren verändern? Was brauchen wir? Wer kann uns bei der Realisierung helfen?

Lasst uns den Zusammenhalt aller Bürger festigen.

Feiern können wir allemal, die Freude am gemeinsamen Schaffen sollte dann auch wieder Freude bereiten.

Berndt Böhlau
Ortsvorsteher Seehausen

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Die nächste Ortschaftsratssitzung findet am Dienstag, den 02.12.2025 um 19.00 Uhr im Gasthof Hohenheida, Am Anger 42, 04356 Leipzig statt.

Geplante Themen: Jahreskulturplan