Naturschutz steht ganzjährig an, nur die Aufgaben sind jahreszeitlich etwas unterschiedlich. Die Planung ist gemacht, neue Ziele sind festgelegt und terminiert, es beginnt die Vorbereitung. Erste Aktion wird am 25.02.23 von 9.30 Uhr – 12.00 Uhr der Schnitt der Kopfweiden in den Plaußiger Parthewiesen sein. Treffpunkt ist die Schutzhütte am Rüdgengraben, mitzubringen sind nach Möglichkeit Leitern und Schneidwerkzeuge. Das Schnittgut darf von den fleißigen Helfern mitgenommen werden und wird nach den Erfahrungen der vorigen Jahre bis auf die letzte Rute zum Basteln, für Flechtarbeiten oder zum Bau von Weidenhütten verwendet. Durch den Schnitt und die Pflege der Kopfweiden wird Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen erhalten und neu geschaffen. Vögel, Käfer, Bilche, Mäuse, Wespen, Bienen und Ameisen mieten sich ein, und damit ist eine Kopfweide schon für sich allein ein Biotop. Zur weiteren Schaffung von Lebensräumen und dem Erhalt der Artenvielfalt wird das Biotop in der Stralsunder Straße weiter entwickelt. Es wird im März eine Streuobstwiese mit verschiedenen Obstsorten angelegt. Gepflanzt werden Kirsch-, Pflaumen- und Apfelbäume verwiegend alte und teilweise schon vergessene Sorten. Das Pflanzgut und die Pflanzmaterialien werden in großzügiger Weise vom Rotary Club Leipzig-Herbst 89 und dem Rotary Club Leipzig –Centrum gesponsert und in einer Pflanzaktion auch selbst in die Erde gebracht. Eine weitere Pflanzaktion wird die Leipziger Kisten- und Leistenfabrik GmbH anlässlich ihres Firmenjubiläums mit uns gemeinsam durchführen. Es ist sehr lobenswert, dass sich Unternehmen und renommierte Clubs für den Naturschutz einsetzen und mithelfen, wo an anderer Stelle Bäume in großen Stückzahlen dem Bauboom zum Opfer fallen. Ein neu gepflanzter Baum als „Ausgleich“ erreicht erst nach vielen Jahren den ökologischen Wert eines Bestandbaumes. Aus diesem Grund bemüht sich der BVL ständig mit seinen Maßnahmen Lebensraum zu erhalten. Leider muss immer wieder und immer noch festgestellt werden, dass unsere Stadtpolitik viel zu langsam oder gar nicht auf die Probleme des Natur- und Umweltschutzes reagiert. Große Neubaugebiete schießen wie Pilze aus dem Boden, und es entstehen Betonwüsten ohne ausreichend Lebensraum für Wildtiere, Vögel und Insekten. Es wird sich deshalb zeitnah ein Portitz-Stammtisch etablieren, der die Probleme zusammenträgt, bündelt und in die entsprechenden Beiräte und Ausschüsse bringt. Es muss sich etwas tun in unserem Umfeld – wir brauchen eine Zeitenwende im Naturschutz - den Doppel-Wumms gewissermaßen.