Max Schirmer
Rechnungskopf
ganz links Max Schirmer Gefallenendenkmal
Max und Arno Schirmer 1938 - Hier auf dem Foto Max Schirmer mit seinem ältesten Sohn Arno. Sie bauen gemeinsam in der Gartenstraße für Arno einen Traktorenservice auf.
Stehameise 1958 Links: die fußgesteuerte Stehameise D 3/M 21, Rechts: Der Multicar M25 war der Auftragsbringer bei Schirmers mit über 100 Serviceleistungen pro Jahr.
Multicar M25
Firmenübergabe 2018
Es ist schon eine Sensation, dass hier im OT Lindenthal der inhabergeführte Fahrzeug-Servicebetrieb „Max Schirmer“ nach 135 Jahren noch heute für seine Kunden aktiv ist. Sachsenweit gibt es keine vergleichbare ältere Firma, die sich durch 5 Gesellschaftsordnungen und 2 Weltkriege im Maschinen- und Fahrzeug-Service am Markt behauptet hat.
Die Begründung einer Schmiedewerkstatt am 1. April 1888 durch Emil Schirmer hier am Firmensitz stellt sich heute einfach dar. Aber die technischen Umwälzungen in der Landwirtschaft und dem Fahrzeugbau waren für ihn schon gewaltig. Sein Sohn und Nachfolger Max Schirmer hatte mit seiner fundierten Maschinenbauausbildung und Unternehmergeist mit der Firma noch Großes vor. Er war einfach der Macher.
Er gehörte bereits 1910 zu den Gründern und Hauptmännern der Lindenthaler Feuerwehr. 1918 nahm er das Firmenruder in die Hand und konzentrierte sich auf Landmaschinenhandel und Reparaturen von Landtechnik.
Landmaschinenhalle, das klang schon zeitgemäß modern und war sehr gefragt.
Der junge Unternehmer scharte 1924 um sich eine gleichgesinnte Gruppe Lindenthaler für die Finanzierung, Gestaltung und Aufbau einer Gedenkanlage auf dem Kirchhof für die gefallenen Lindenthaler Soldaten im Ersten Weltkrieg.
Anfang der 30er-Jahre erfolgte der nächste technische Umbruch in der Landwirtschaft. Der Traktor eroberte die Gutshöfe. Max Schirmer war von Anfang an dabei. Er übernahm für Mitteldeutschland die Werksvertretung des Marktführers Heinrich Lanz Bulldog Mannheim einschließlich Vertrieb, Garantieleistung und Reparaturservice, sowie für die Traktoren der Marken Deutz und Fahr die Serviceleistungen. Die Mitarbeiterzahl musste bis zum Zweiten Weltkrieg ständig gesteigert werden.
Die Nachkriegsjahre waren von Reparaturen der alten Technik bestimmt. Die Landwirtschaft wurde in der DDR kollektiviert und in der LPG hat man die Landmaschinen damals selbst repariert.
Die nächste Generation tritt ans Firmensteuer. Hans-Georg Schirmer übernimmt den Service der neuen Traktorserien IFA Pionier, Zedor und für den Schlepper Famolus. Parallel wird die Firma Ende der 50er-Jahre die Werksvertretung für IFA Waltershausen aus Thüringen. Die gesamte Typenentwicklung des Multicar wird in Lindenthal begleitet.
Eberhard Schirmer übernimmt in der nächsten Generation 1988 das Steuer. Doch plötzlich 1990 ist alles anders. Die Treuhand hat die langjährigen Kunden in alle Welt verstreut oder einfach platt gemacht. Neue Kunden und Aufträge?
Da stehen die Herren aus Fernost vor der Tür. Sie hatten von Schirmers exzellenten Service gehört und sie hatten auch gleich die Verträge für Werkstattleistungen und LKW-Handel im Aktenkoffer dabei. 1996 wurde das Mitsubishi-PKW Geschäft übernommen und viel in die Firma investiert. In den Folgejahren erfolgte die Zertifizierung durch die DEKRA und Übernahme der Serviceleistungen für den FIAT-Konzern aus Italien.
Eberhard Schirmer als Gründer der Max-Schirmer-Stiftung möchte durch seine Mittel zur Förderung junger Kfz-Schlosser auf dem Weg zur Meisterprüfung beitragen.
2018 muss Eberhard Schirmer aus Alters- und Gesundheitsgründen kürzer treten und die Firma an den Fachkollegen Michael König übergeben.
Die neue Max Schirmer GmbH unter Führung des Geschäftsführers Herrn König hat auf dem historischen Firmengelände, mit modernster Technik und den qualifizierten Mitarbeitern ein gewaltiges Portfolio an Kfz-Serviceleistungen und Fahrzeugbeschaffung aller Typen anzubieten.