Vortrag Dr. Arnold: Wie die Pest über die Seidenstraße nach Europa kam
Im Zusammenhang mit dem Coronavirus, das sich 2020 blitzartig über moderne Verkehrswege auf der ganzen Welt verbreitete, mussten wir uns plötzlich wieder verstärkt mit den Begriffen Seuche, Epidemie und Pandemie befassen. Infektionskrankheiten, die über große Handelswege wie die Seidenstraße und über Häfen von weither auch in Europa „eingeschleppt“ wurden, forderten Millionen von Menschenleben.
Dr. Ulrich Arnold, Vorstandsmitglied des Kunst- und Heimatvereins, verband in seinem Vortrag über die Kulturgeschichte der Seuchen im Rahmen der Reihe „Treffpunkt Geschichte“ ganz geschickt Wissenschaftliches, Medizinisches, Historisches und Kulturelles mit einem bebilderten Reisebericht, so dass die zahlreich erschienenen Zuhörer nicht nur Wesentliches über die Pest erfuhren, sich v. a. auch gut unterhalten fühlten.
Die Welt erlebte drei große Pestausbrüche: die Justinianische im 6. Jahrhundert, die „Schwarze“, die auch 1632 in Leipzig, Klein- und Großwiederitzsch wütete und nachdem diese Krankheit längst überstanden schien, vor allem in Europa, brach1894 in Hongkong diese Seuche erneut aus, was zu großer Beunruhigung in der damaligen Welt führte.
Dr. Arnold erläuterte den Anwesenden die Infektionskette, die über Ratten und Flöhe zu den Menschen führt. Sofort war im Publikum ein Unbehagen zu spüren, da schon der Gedanke an dieses Ungeziefer wohl bei jedem schauerliche Gefühle auslöst.
Doch die eindrucksvollen Bilder und Berichte über Kirgistan, Usbekistan und besuchte Stationen entlang der Seidenstraße, brachten schnell wieder das Wohlgefühl in die Runde zurück.
Auch wenn heutzutage Medikamente und Impfungen viele Leiden lindern, heilen oder ganz verhindern, mussten wir in den letzten drei Jahren erfahren, dass wir beiweitem nicht auf alle Krankheiten gleich das richtige „Mittel“ zur Hand haben und sich weiterhin Infektionen ausbreiten können „wie die Pest“...