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Gemeindebote - Mitteilungsblatt für die Ortsteile
Ausgabe 3/2025
Ortsteil Plaußig
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Kopfweidenschnitt in den Plaußiger Wiesen 2025

Sie sind wieder „rasiert“, unsere Kopfweiden in den Plaußiger Wiesen

Traditionell Mitte bis Ende Februar hatte die NABU OG Plaußig/Portitz zum Kopfweidenschnitt gerufen.Die Aktion erfolgte in zwei Runden. In der Begrüßungsrunde durch Steffen Wagner wurde noch einmal kurz die ökologische Bedeutung der Kopfweiden dargestellt. Der Standort in den Plaußiger Wiesen bietet ausreichenden Nährboden und Feuchtigkeit für ein stabiles Wachstum dieser wichtigen Bäume. Kopfweiden bieten Lebensraum und für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Epiphyten und Baumpilze finden hier ideale Lebensbedingungen genauso wie höhlenbewohnende Vogelarten und Käfer. Selbst Säugetiere wie Bilche und Mäuse finden hier Quartier und Fledermäuse nutzen die Baumhöhlen als Sommerquartier. Der hohe Anteil an Totholz besonders bei alten Kopfweiden ist ideal für Ameisen und die Höhlen werden von Wespen und Hornissen genutzt. Damit ist eine Kopfweide allein für sich schon ein Biotop und deshalb so schützenswert. Die Weidenruten an diesem Standort erreichen pro Jahr eine Trieblänge bis 3 – 4 m, sodass mindestens aller zwei Jahre ein Schnitt erfolgen sollte. Geschnitten wurden in unseren Aktionen nur die Weiden entlang des Wassergrabens. Weitere Weiden im Umfeld mit ihren sehr früh im Jahr aufblühenden Weidenkätzchen dienen als erste Nahrungsquelle für Insekten und Bienen.

In der ersten Aktion fanden sich 17 Eltern, 5 Kinder und ein Hund von einem Kindergarten ein, die ein Tipi aus Weidenruten bauen wollen. Bei solch starker Mannschaft war die Anzahl der benötigten Weidenruten nach kurzer Zeit geschnitten und sortiert.Der Abtransport mit einem Transporter war gut organisiert und problemlos. Bei einem zweiten Einsatz, vierzehn Tage später, waren nochmals 8 Erwachsene und 3 Kinder unserem Aufruf gefolgt. Das Schnittgut ist heiß begehrt und wird bis auf die letzte Rute zu Bastelzwecken, Flechtarbeiten oder Bau von Weidenhütten von den Helfern mitgenommen und genutzt. Kinder konnten schon vor Ort an vorbereiteten Korbböden mit ersten Korbflechtarbeiten beginnen. Und getreu nach dem alten Spruch „viele Hände – schnelles Ende“ war nach zwei Stunden alles geschafft, das Werkzeug zusammengeräumt und die Autos vollgepackt. Es hat Allen Spaß gemacht und von der Pflege der wertvollen Kopfweiden bis zur nachhaltigen Verwertung des Schnittgutes war die Aktion eine "Runde Sache".

Bericht: Steffen Wagner, 02.03.2025