Blick in die voll besetzte Aula der neuen Schule in Wiederitzsch.
Etwa 240 Leute waren zur 32. Sitzung des Ortschaftsrates Wiederitzsch am 11. April in der Aula der neuen Oberschule anwesend. Auf der Tagesordnung stand die Information zum Bauvorhaben Unterkunft für geflüchtete Personen.
Nach der Eröffnung durch den Ortsvorsteher Andreas Diestel kamen die Vertreter der Stadtverwaltung Leipzig zu Wort. Frau Dr. Münch, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Soziales, Gesundheit und Vielfalt, erläuterte die Flüchtlingssituation in Leipzig insgesamt. Frau Kador-Probst, Amtsleiterin Sozialamt, informierte, dass am 19./20.04.2023 im Leipziger Stadtrat der Planungsbeschluss zum Bau des Flüchtlingsheimes in Wiederitzsch endgültig gefasst werden soll. Herr Stein, Amtsleiter Amt für Gebäudemanagement, erklärte, dass die Planung bis Mitte 2025 erfolgt und 1,2 Millionen Euro kosten wird. Ab 2026 bis Mitte 2028 soll der Bau für weitere 10 Millionen Euro realisiert werden.
Das Grundstück
Das unbebaute Grundstück befindet sich im Eigentum der Stadt und hat eine Größe von 4.793 Quadratmetern. Eine Studie sieht die Bebauung mit drei zweigeschossigen Wohngebäuden vor, die im Erdgeschoss miteinander verbunden sind und 108 Flüchtlinge aufnehmen sollen. Im letzten Jahr wurde hier eine Regenwasserbehandlungsanlage gebaut.
Die Diskussion
Zu Beginn äußerten sich die Ortschaftsräte kritisch zu dem beabsichtigten Vorhaben.
Dann konnten die zahlreichen Gäste ihre Fragen und Bedenken äußern. Frau Wöllner vom Sachsenfernsehen übernahm die Moderation. Es wurden klare Regeln und Richtlinien für die Flüchtlinge gefordert. Des Weiteren gab es Fragen nach dem Sicherheitskonzept, die nicht beantwortet werden konnten. Eine Bürgerin wies darauf hin, dass die geplante Flüchtlingsunterkunft unter anderem schlecht an schulische Einrichtungen angebunden ist. Es gab auch Fragen nach der Entwertung der Grundstücke in der Umgebung der Unterkunft für geflüchtete Personen. Fragen wurden gestellt, wieso trotz des herrschenden Wohnungsmangels immer mehr Flüchtlinge aufgenommen werden und welches Betreuungskonzept zugrunde gelegt wird. Die Kommunikation mit den Bürgern wurde ebenso kritisiert wie die fehlende Darstellung des Bauvorhabens auf einer Grundstückskarte.
Die Informationsveranstaltung fand bis auf wenige Zwischenrufe in einer sachlichen Atmosphäre statt.
Nach der Information votierten die Ortschaftsräte mit dreimal Nein und zweimal Ja die Vorlage zum Planungsbeschluss.