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Gemeindebote - Mitteilungsblatt für die Ortsteile
Ausgabe 5/2024
Ortsteil Lindenthal
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100-jähriges Familienbad-Jubiläum in Lindenthal. Heute neu ! Teil 2: TSV-Schwimmen und der Sprungturm

Foto 1923: Hier ist sie wieder, die SPD-Badbaubrigade auf den Freibadgrund.

Plan vom März 1927

29.06.1924

Foto 1924

Wettkampfstimmung 1926

Schwimmfest 1926

Foto 1928: Die TSV-Sektion Schwimmen wuchs bis 1928 auf 60 Mitglieder an.

Kampfrichter-Ausweis

Foto 1925 Sportgenosse

Fotos 1926 Männermannschaft

Fotos 1926 Frauenmannschaft

Plan der Sprungstelle 1924

Foto links ~1940

Foto rechts ~ 1942

Bauarbeiten am Turm 1950

Foto ~ 1990

Der Autor hat für Sie neue historische Fotos und Informationen zusammengetragen. Doch wo wären wir ohne die Mithilfe unserer Leser und deren Fotos und Pläne aus der Oma/Opa-Schatzkiste?

Heute verfolgen wir den Aufstieg des Arbeitersportvereins „Vorwärts Lindenthal“ Sektion Schwimmen und die Pläne und Umbauten am Sprungturm.

Wenn man die Daten des Baufortschrittes 1922 – 24 mit den vom Bürgermeister Otto Lätsch bestätigten Bauplänen vergleicht, stellt der Betrachter eine Differenz von 2 bis 3 Jahren fest, die die Bauarbeiten den bestätigten Plänen voraus waren. Hier ist nur eine Erklärung möglich. Der SPD-dominierte Gemeinderat hat das Vorbrechen der freiwilligen Helfer mit noch unbestätigten Bauunterlagen gebilligt.

Plan vom März 1927 über Umkleide-, Sanitäts- und Einlassgebäude alle in Holzkonstruktion von den Lindenthaler Zimmereibetrieben Fritz Tamm (Hauptstraße) und Franz Bärwald (Breitenfelder Straße) errichtet.

Am 29.06.1924 wurde das Freibad mit Sport und Spiel eröffnet und alle Lindenthaler waren dabei. Wir sehen jedoch am Beckenrand fehlt noch die Betonumrandung.

Foto 1924 Jetzt hat die große Stunde der TSV-Schwimmer geschlagen. Die Herren spielten Wasserball und die Damen hatten einen Wasserreigen einstudiert.

Schwimmfest 1932: Die Ergebnisse für den Organisator Walter Schönzart und für die Lindenthaler konnten sich sehen lassen.

Sportveteranen der ersten Stunde berichten: Paul Pohl und Erich Zwanziger

„Die Initiative ging von uns TSV-Arbeitersportlern aus. 1922 begannen wir eine alte Sandgrube zum heutigen Bad umzubauen. Den ganzen Sommer zogen wir mit Handwagen und Pferdegeschirr zum im Krieg zerstörten Flugzeugwerk an der Straße nach Radefeld, um dort mit großer Mühe Betonplatten loszubrechen, die wir auf der Badbaustelle benötigten. Zwei Jahre schufteten wir mit den wenigen Gemeindemitteln und den eigenen gespendeten Groschen. Im Juni 1924 hatte sich mit der Baderöffnung unser Traum erfüllt.“

Foto 1925: Der hier genannte „Sportgenosse“ Adolf Schreier war Kampfrichter und Trainer der Lindenthaler Wasserspringer.

Fotos 1926 Sprung vom 5 Meterturm: Die Männermannschaft (links) hat wohl noch einige Trainingsstunden nötig. Die Vertreterin der Frauenmannschaft (rechts) zeigte dagegen damals eine olympiaverdächtig sehr gute Haltung.

Unter dem 5m Absprung ist der Lindenthaler Kampfruf „Frei Heil“ abgebracht.

Der Sprungturm unterlag über die Jahre mehrmals einem Umbau.

Plan der Sprungstelle von 1924. Die 24 Betonplatten 3 x 3 m aus den Flugzeugwerken vom Tannenwald zur Stabilisierung der Sprunggrube sind eingeplant.

Auf dem Plan erkennt man, dass ein 1m-, 3m-, 5m- und 7m-Sprungbrett geplant war. Außerdem ist eine Pumpengrube unter dem Turm projektiert.

Der Holzturm war dann wohl über die Jahre baufällig geworden.

Foto links ~ 1940, Foto rechts ~ 1942: Der Turm bekam ein massives Pumpenhaus. 2x1m-, 2x3m und 1x5m-Sprungbrett blieben erhalten.

Bauarbeiten am Turm 1950: Jetzt mit 2x1m und 1x 3m Sprungbrett. Wir Kinder haben nachgemessen; es waren genau 3,75 m Absprunghöhe.

Foto ~1990: Hier sehen wir ein ängstliches Mädchen und den Sprungturm mit 1 x 1m- und 1 x 3m-Brett am Ende seiner Nutzungsdauer. In den restlichen Lebensjahren des Alt-Bades wurde ohne Turm gebadet.

Bis zum Bad-Jubiläum im Juni 2024 können Sie noch einen sehr schönen 3. Teil der Historie erwarten.

Roland Busse, Zum Wald 16, 0341-4684512, ines.roland@arcor.de