Bürgermeister Herfort mit den Nachfahren von Julius Hünlich (Familien Huhn und Reiners aus Radebeul)
Blick über die Schulstraße nach Norden zur Villa Julius Hünlich
Die Nachfahren von Julius Hünlich vor dem Pariser Fass am Tag der Einweihung der Julius Hünlich Turnhalle
vorn links der König Friedrich August III. und vorn rechts Julius Hünlich
Nach drei Monaten Bauzeit konnte am 26. September 2025 die modernisierte Sportstätte eingeweiht und mit dem Namen Julius-Hünlich-Turnhalle versehen werden.
In Anwesenheit von Jost Fohmann vom Sächsischen Kultusministerium (Referatsleiter Schul- und Sportstättenförderung), den Stadträten, der Stadtverwaltung, Schulleitern, Lehrern und Schülerabordnungen unseres Schulzentrums aller drei Schulen, den Planern und Bauschaffenden und den Vereinen, die diese Halle nutzen, konnte Bürgermeister Michael Herfort den Festakt mit seiner Rede beginnen. Er begrüßte zudem Ralf Fröde, den Bauamtsleiter aus Sohland. Unser Projekt ist, wie der kürzlich eingeweihte neue Bauhof in Sohland, Teil der gemeinsamen Städtebauförderung des grundzentralen Verbundes Oberland mit Wilthen, Sohland, Neukirch und Schirgiswalde-Kirschau, welche Wilthen für alle beteiligten Kommunen organisiert und managt.
Eine besondere Freude war es, die Nachfahren von Julius Hünlich hier bei uns zu haben. Der Bürgermeister begrüßte die Familien Huhn und Reiners aus Radebeul, ebenso den Chef unserer Wilthener Weinbrennerei, Herrn Lutz Schürer. Wo dort der Zusammenhang besteht und wer Julius Hünlich war, darauf wird im Folgenden noch eingegangen.
Alle Gäste waren zusammengekommen, um unsere altehrwürdige, im Jahre 1915 erbaute Turnhalle wieder der öffentlichen Nutzung zu übergeben. Die erste Nutzung für Schul- und Vereinssport erfolgt dann direkt nach den Herbstferien.
Der Bürgermeister dankte:
| - | den Stadträten für die Beschlüsse |
| - | der Stadtverwaltung für die Umsetzung des Projekts, insbesondere dem Bauamt unter Leitung von Heiko Knoppik und der Kämmerei unter Leitung von Stefan Richter sowie Sven Kunath, der als gelernter Elektriker mit vollem Einsatz dabei war und gemeinsam mit Bürgermeister Michael Herfort die Verleihung des Namens initiierte |
| - | dem Freistaat Sachsen, der gemeinsam mit dem Bund über die Städtebauförderung dieses Vorhaben zu zwei Dritteln finanziert, ein Drittel sind Eigenmittel der Stadt |
| - | den Spendern, die unser Projekt finanziell unterstützten: |
| den Familien Huhn und Reiners, den Nachfahren von Julius Hünlich, für die Finanzierung der Beschriftung und Unterstützung der Einweihungsfeier sowie der Zahnarztpraxis Yvonne Müller, der HNO Praxis Ronny Michler und der Physiotherapiepraxis Stefan Schier, die als Stadträte allesamt Gelder für die neu zu beschaffenden Sportgeräte gaben und damit die sportliche Aktivität unserer Kinder fördern wollen |
| - | den Planern und Bauschaffenden, die dieses Projekt im Volumen von ca. 490.000 € mit uns realisiert haben |
| Planer: Bauplanung Bautzen, Elektroplanung Bautzen |
Gutachter:
Brandschutzfortschreibung "Ingenieurbüro Thomas" Rosenthal Bielathal, Schallschutz /Raumakustik Müller-BBM Building Solutions GmbH, RWA-Anlage Prüfsachverständiger Steinigen Dresden
Bestandsuntersuchung Oberlausitzer Baustoff- & Umweltlabor Leutersdorf
Bauhandwerker:
Los 01 Bauhauptleistungen, Baugeschäft Stein e.K. Oberwitz
Los 02 Sportboden Hoppe Sportbodenbau GmbH, Nossen
Los 03 Prallwand Kneitschel GmbH & Co. KG, Leipzig
Los 04 Heizungsinstallation - Hellner GbR, Wilthen
Los 05 Elektroinstallation - Elektroblitz Service GmbH, Wilthen
Los 06 Malerarbeiten - Malerbetrieb Busch Ebersbach-Neugersdorf
Los 07 Sportgeräteausstattung - Kehr Sport GmbH Zschopau
Baubetrieb Rainer Richter Wilthen
Maler Schuster Wilthen
Werbung Oberland Wilthen
Wöhlk Baustoffzentrum Ebendörfel
Hellmuth Matthes KG Bautzen
Holz- und Bautenschutz Heiko Kirschner Schmölln-Putzkau
B&C Wilthen
Tischlerei Gast Wilthen-Tautewalde
Gemtec Hainewalde
Alle Genannten haben dazu beigetragen, dass innerhalb von drei Monaten
Bauzeit die Turnhalle eine grundlegende Modernisierung erfahren hat mit:
-einer neuen Heizungsanlage mit Fußbodenheizun
-einem neuen Sportboden (Linoleum)
-einer neuen umlaufenden Holz Prallwand mit Akustik-Dämmung
-neuen Schwing-Toren für den Geräteraum,
-neuen Türen und Raumgestaltungen,
-neuer LED-Beleuchtung und Elektrik,
-einer neuen Sportgeräteausstattung
-und einer neuen Farbgestaltung im Innenbereich
Nochmals vielen Dank an alle am Projekt Beteiligten für diese Leistung!
Im zweiten Teil des Festaktes präsentierten Schülerinnen unseres Immanuel-Kant-Gymnasiums einige Sportvorführungen (Fußball, Tanz, Akrobatik und Turnen).
Aber wer war dieser Julius Hünlich und warum wird die Turnhalle nach ihm benannt? (im Folgenden ein Auszug aus den Historischen Betrachtungen von Bürgermeister Michael Herfort)
Julius Emil Hünlich wurde am 30. September 1862 in Beiersdorf in der Oberlausitz als 6. von 9 Kindern der Eheleute Karl Gotthelf Hünlich und Christiane Auguste Schöne geboren. Vater Karl entstammte dem Handwerksstand und hatte es zu einem gewissen Wohlstand gebracht. Mutter Christiane war die Tochter eines Kirchschullehrers und Kantors.
Nach der Volksschule in Beiersdorf und der Realschule in Bautzen besuchte Julius die Handelsschule in Zittau. Seine kaufmännische Lehre absolvierte er in Dresden.
Im Alter von 19 Jahren, man schrieb das Jahr 1881, ging Julius für 4 Jahre nach England. Als er zum Abschiedsbesuch bei seinen Eltern weilte, entspann sich folgendes Gespräch zwischen Vater und Sohn:
Vater: „Wie viel Geld hast Du denn?“
Sohn: „Dreihundert Mark“.
Vater: „Damit kannst Du doch nicht nach England fahren“
Sohn: „Mehr habe ich eben nicht“
Dieses Gespräch wiederholte sich mehrere Tage hintereinander.
Der Vater wollte, dass ihn der Sohn um Geld bittet. Sohn Julius wahrte störrisch seine Selbständigkeit. Am Tag der Abreise überwand die Güte des Vaters die verstockte Haltung des Sohnes. Er holte Julius noch einmal aus der Kutsche, die ihn zur Eisenbahn bringen sollte und drückte ihm eintausend Mark in die Hand.
Letztendlich siegte dennoch die Lausitzer Dickköpfigkeit und der Stolz des Sohnes. Denn von England aus, wo Julius eine gut bezahlte Anstellung fand, schickte er nach kurzer Zeit die eintausend Mark nach Beiersdorf zurück.
1885 ging Julius nach Belgien. Der dortige Geschäftsinhaber, für den Julius arbeitete, wollte ihn nach Südamerika schicken, um eine Tochtergesellschaft aufzubauen. Beinah wäre Julius Hünlich der Oberlausitz dauerhaft verloren gegangen.
Doch 1887 rief ihn ein Schicksalsschlag in der Familie heim. Sein Schwager Carl Große, Textil-Fabrikant in Cunewalde, verstarb und Julius leitete auf Wunsch seiner Schwester Amalie zunächst das Unternehmen.
Als sie 1889 wieder heiratete, beabsichtigte Julius, in eine der neuen deutschen Kolonien zu gehen. Wieder hielt ihn eine Bitte aus der Familie zurück. Sein Cousin Carl Albert Hünlich, der in Wilthen eine der ersten Weinbrennereien Deutschlands besaß, schrieb ihm, dass er es doch, bevor er wieder ins Ausland ging, ein Jahr bei ihm versuchen solle.
Carl Alberts Vater, Christian Traugott Hünlich, hatte 1842 die Rittergutsbrauerei und Brennerei in Wilthen übernommen und den Grundstein für die Firma C.T. Hünlich gelegt.. Nach dem Tod des Vaters 1872 trat der 1853 geborene Carl-Albert in das Geschäft ein und baute in den Folgejahren einen der ersten industriellen Spirituosenhersteller Deutschlands auf. Bereits 1885 begann man mit dem Brennen von Wein und war damit eine der ersten Weinbrennereien in Deutschland.
Julius ließ sich nicht zweimal bitten und trat Anfang des Jahres 1889 in das Unternehmen seines Cousins ein. Und aus einem Jahr in Wilthen wurden 30 Jahre. Bereits am 21. Dezember 1889 erhielt er Prokura bei C.T. Hünlich. Gemeinsam mit dem befreundeten Haus Asbach in Rüdesheim am Rhein gründete man den Verband Deutscher Cognacbrennereien. Erster Vorsitzender bis zu seinem Tod 1916 wurde Carl-Albert Hünlich.
Julius Hünlich übernahm den Wareneinkauf und den Vertrieb. Seine unzähligen Reisen führten ihn nicht nur quer durch Deutschland, sondern auch nach Böhmen, Ungarn, Serbien, Griechenland, Italien und Frankreich.
Eine schöne Anekdote ist über seinen geschäftlichen Eifer bei einer Reise nach Trier überliefert. Als er heimkam fragten alle nach der Porta Nigra. Julius aber erklärte, dass er diese nicht gesehen habe. Wohl war er in Trier gewesen, aber doch rein geschäftlich.
Am 15. Mai 1890 heiratete Julius Hünlich das Fräulein Helene Berndt aus Roßlau. Erst das dritte gemeinsame Kind, Katharina, welche am 16. Mai 1893 das Licht der Welt erblickte, überstand das erste Lebensjahr. Es sollte das einzige Kind der Familie bleiben.
1899 erwarb Julius Hünlich ein 33.000 m² großes Grundstück (zwischen der Schulstraße, heute DASAR Pflegeheim, Gärtnerei Wunsch bis hin zur späteren Turnhalle) von der katholischen Kirche. Er pflanzte 600 Obstbäume und Erdbeeren und mitten hinein baute er seine Villa (heute Verwaltung Pflegeheim DASAR).
Im Jahr 1900 waren Carl-Albert und Julius Hünlich Aussteller der
Exposition Universelle – der Weltausstellung in Paris. Mit einer Silbermedaille für ihren Deutschen Cognac und einer Goldmedaille für einen Likör kehrten sie nach Hause zurück. Das Haupt-Ausstellungsstück – ein in der werkseigenen Böttcherei in Wilthen gefertigtes Cognacfass mit 12.785 Litern Inhalt, das sogenannte „Pariser Fass“ – kann noch heute bei einer Besichtigung der Wilthener Weinbrennerei bestaunt werden.
C.T. Hünlich war führend in Deutschland geworden und erlebte in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg die Blütezeit. In all dem Reichtum, der sich nach und nach einstellte, blieb Julius bodenständig. Er war sehr bescheiden und für seine Entspannung und Vergnügen brauchte er meist nur ein wenig gute Musik.
Ein kleines Abenteuer ließ sich Julius Hünlich aber nicht entgehen. Die Fahrt mit dem Zeppelin „LZ Sachsen“ am 13. September 1913 von Leipzig nach Zittau. Auf seinen Wunsch überflog man dabei Wilthen und die Fabrikanlagen der Firma C.T. Hünlich.
Ein großer Sohn unserer Stadt Wilthen wurde Julius Hünlich neben seinem geschäftlichen Erfolg vor allem durch sein soziales und wohltätiges Engagement. Er war Begründer eines Frauenvereins, erbaute 1912 ein Jugendheim, heute würde man sagen, die erste Kindertagesstätte in Wilthen.
1915 errichtete er die erste Turnhalle in Wilthen, deren Tragkonstruktion von einer in Leipzig abgebauten Messehalle stammte, und vereinte den bürgerlichen mit dem Arbeitersportverein, indem er diese Halle beiden schenkte.
Der erste Turnverein in Wilthen war 1888 gegründet worden. Eine Turnhalle gab es nicht. Es wurden das Schützenzelt am Goldenen Engel (heute Haus Bergland) und der Saal des Erbgerichts (später DRK-Schule, heute Pflegeheim An der Aue) genutzt.
Besonders in den schweren Kriegszeiten zwischen 1914 und 1918 stellte Julius Hünlich seine privat finanzierten Projekte der Allgemeinheit zur Verfügung. Seine Volksküche lieferte täglich für 1.200 Menschen Essen. Er schuf ein Genesungsheim für 20 verwundete Soldaten. Er stellte eine Krankenschwester und 3 Lehrerinnen ein und versuchte so, möglichst viel Normalität für die Kinder und Jugendlichen in Wilthen zu erhalten.
Das Jugendheim, bis vor einigen Jahren das Fitnessstudio Fit-Fun
Nichts Schöneres gab es für Julius, als in seiner Freizeit unter den Kindern zu sitzen. Jeden Sonntag wanderte er mit ihnen durch das schöne Oberlausitzer Bergland. Er versorgte alles. Er überwachte alles. Er war ein Wohltäter der Heimat. Ein Menschenfreund im wahrsten Sinne des Wortes.
Am 22. Juni 1918, wenige Monate vor seiner Abdankung, besuchte der letzte sächsische König, Friedrich August III., Wilthen, die Weinbrennerei und vor allem die Projekte von Julius Hünlich. Denn seine Taten hatten sich bis zum Hof in Dresden herumgesprochen.
Über diesen denkwürdigen Besuch schrieb Julius Hünlich in seinen Erinnerungen:
„Das Jugendheim, die Lehrküche und die Turnhalle wurden vom König genau besichtigt und er war von dem Gesehenen höchst befriedigt. Im Anschluss an die Besichtigung gingen wir alle zu mir nach Hause zum Kaffee.
In der Veranda, die an das Esszimmer grenzte, nahmen der König, sein Adjutant, General von Tettenborn, meine Frau Helene und ich Platz. Das Gefolge, sowie Kreishauptmann von Kraushaar als Vertreter der Amtshauptmannschaft, füllten das große Esszimmer.
Unser Garten stand im herrlichsten Blumenschmuck und der König bewunderte insbesondere die herrlich blühenden Rosengruppen und war höchst leutselig. Der Besuch war auf 20 Minuten vorgesehen, und als der Kreishauptmann von Kraushaar nach 25 Minuten in die Veranda trat, um an den Aufbruch zu erinnern, nahm der König keine Notiz davon.
Noch zwei- oder dreimal kam von Kraushaar und erinnerte an das Programm und die Notwendigkeit aufzubrechen, ehe der König nach fast einer Stunde aufstand und – mir auf die Schulter klopfend – sagte:
„Na, da sehen Sie, kaum hat man sich hingesetzt, um mal ein Stündchen gemütlich zu plaudern, denken Sie, dass man mich ruhig sitzen lässt? Nein, fort muss er wieder! Was haben wir denn überhaupt noch vor?“
Auf die Antwort: „In Kirschau haben wir noch kurzen Aufenthalt und sind dann beim Domstift in Schirgiswalde“, verabschiedete sich der König von uns allen und ich geleitete ihn zum Auto. Der König hatte mehrere Tassen Kaffee getrunken und mit Appetit vom selbstgebackenen Kuchen meiner Frau, den er sehr lobte, gegessen, zwei unserer Schnäpse getrunken und eine große Zigarre geraucht. Mehr sagte er, sei ihm nicht erlaubt.“
Der Streit über die zukünftige Unternehmensstrategie der Hünlich Aktiengesellschaft führte 1918 zum Zerwürfnis zwischen Julius und seinem Großcousin Rudolf Hünlich, einem der drei Söhne von Carl-Albert Hünlich, die nach dem Tod ihres Vaters an die Spitze drängten.
Während der damals 56-jährige Julius Verfechter einer vorsichtigen und besonnenen Unternehmensführung war, setzte Rudolf auf Expansion. Unter anderem durch die Gründung zahlreicher Tochtergesellschaften und hoher Kreditaufnahmen.
Julius Hünlich schied 1918 aus der Aktiengesellschaft aus. Mit dem Erlös aus einem Teil seiner Hünlich-Beteiligung und dem Verkauf seines Grundbesitzes in Wilthen erwarb er in Radebeul/ Niederlößnitz ein großes Anwesen und zog 1920 von Wilthen dorthin.
Eigentlich hätte Julius Hünlich Ehrenbürger unserer Stadt werden müssen. Der Abschied war jedoch bitter. Entgegen zeitgenössischer Darstellungen gab es aber keinen vollständigen Bruch innerhalb der Familie Hünlich. Julius bekam einen Sitz im Aufsichtsrat der C.T. Hünlich AG und durch die Bemühungen, insbesondere von Fritz Hünlich, erhielt Julius zwischen 1923 und 1928 Anstellung bei der Sächsischen Staatsbank.
Durch den frühen Tod seines Schwiegersohnes Dr. Günther Benecke, der mit seiner Tochter Katharina seit 1915 verheiratet war und mit ihr drei Töchter hatte, sowie durch die Inflation 1923 und die Weltwirtschaftskrise 1929 war Julius Hünlich in große wirtschaftliche Not geraten. Die Hünlich AG zahlte ihm daher den verbliebenen Restbetrag seiner Unternehmensanteile in Goldmark aus.
Das, was er an Geldern erübrigen konnte, steckte er in das Anwesen in Radebeul. Er vermietete die entbehrlichen Zimmer. Er nahm z.B.. junge Engländer bei sich auf, die Deutsch lernen wollten, und unterrichtete sie. Er nutze die Nebengebäude und den Garten für Kleintierhaltung und Spargelanbau.
Villa Julius Hünlich in Radebeul / Niederlößnitz
Er schuf sich damit in Radebeul die Grundlagen für einen geruhsamen Lebensabend und hinterließ seiner Tochter bei seinem Tode am 6. Juni 1934 ein Vermögen, das zwar klein war im Vergleich zu seinem früheren Reichtum, jedoch auf solidem Boden ruhte.
Julius Hünlich wurde also nie offiziell Ehrenbürger unserer Stadt.
Aber ab jetzt und in Zukunft wollen wir ihn ehren mit der Verleihung seines Namens an unsere Turnhalle, die er vor 110 Jahren in Wilthen erbaute und den Turnvereinen schenkte.
Nach 1945 wurde diese Halle dann durch die Volksschule genutzt und war bis 1988 die einzige Turnhalle in unserer Stadt. Danach wurde sie wegen Baufälligkeit sogar kurze Zeit baupolizeilich gesperrt. 1991 und 2010 wurde die Halle teilweise saniert und konnte so weiter als Sportstätte genutzt werden.
Seit 2017 hat sie gleich nebenan eine große Schwester bekommen, unsere neue Zweifeldsporthalle.
Doch der Bedarf für die über 1.100 Schüler unserer drei Schulen und den Vereinssport der Stadt und Region ist nach wie vor so groß, dass wir auch diese Turnhalle brauchen. So nahmen wir sie 2021 in das Städtebauförderprogramm auf
und in diesem Jahr war es so weit, die Halle konnte umfassend saniert und modernisiert werden.
Möge unsere Julius-Hünlich-Turnhalle viele weitere Jahrzehnte als Sportstätte genutzt werden.