Jagdhund „Bastel“ und Jagd gehören zusammen-hier ein Medaillenbock in Wilthen gestreckt ⇔ Fotos: D. Rost
Schwarzwildbejagung- ein besonderer Schwerpunkt auch 2023, hier in der Massenei
Am 09.03.2023 legte die Jagdpächtergemeinschaft die Streckenliste des Jagdjahres 2022/23 vor, berichtete über ihre Arbeit und Probleme.
Trotz immenser Schwierigkeiten in der Jagddurchführung 2020-2022 infolge der Pandemie und hoher Anstrengungen zur Eindämmung der ASP (Afrikanische Schweinepest) beim Schwarzwild konnten keine ASP-Fälle nachgewiesen werden. Auch die Gesellschaftsjagd am 03.12.2022 verlief sehr gut und bestätigte die ASP-Freiheit.
Die Strecke an diesem Tag erbrachte in Summe 10 Stück Rehe, 3 Frischlinge, 1 Bache. Schützen, Treiber, Hundeführer, Bläser, Helfer und Fam. Dutschmann leisteten eine vorbildliche Arbeit. Dafür „Weidmannsdank“, auch die Jagden am Picho (Wdg. Heiko Frank, Reiner Ruch).
Leider bewegt auch uns das Problem „Wolf“ - „SZ“ berichtete zum Vorhandensein im Ortsteil Tautewalde, wo drei Wölfe ansässig geworden sind, die den Bestand an Rehwild und Schwarzwild reduzieren.
Mit Stand 20.12.2022 ist der Bestand der Wolfsrudel in der BRD auf 161 (Vorjahr 158) gestiegen. Die Fortschritte der AG „Wolf“ im Landkreis Bautzen/Görlitz sind leider in der Arbeit (nunmehr seit 10 Jahren) niedrig - trotz vieler Mühen. 31 Rudel leben allein in Sachsen, 47 in Brandenburg, in Niederschlesien 34. Neueste Veröffentlichungen aus Baden-Württemberg zeigen Ende 2022, dass der Wolf auch dort ansässig wird. Ein weiblicher Wolf, stammend aus Rostock, 1000 km durch die BRD gewandert. Die Zahl der Wölfe in den oben genannten Gebieten wird auf 1175 beziffert.
2021 wurden insgesamt 975 Angriffe von Wölfen mit 3374 verletzten, vermissten oder getöteten Nutztieren bei 942 Attacken gemeldet. Züchter beklagen den Verlust von 764 Tieren. 148 Wölfe wurden 2022 tot gefunden. Der neuere ungelöste Fall in einem Damwild Gehege im Bereich Görlitz/Löbau mit 24 getöteten Stücken. Selbst der Sächsische Landtag fordert nun den Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ zu verändern.
Damit würde dem Ansinnen vieler Schaf- und Ziegenhalter, Damwildbesitzer und Kleintierhaltern entsprochen. Auch ihrem finanziellen Schutzanliegen (20.000 € kostete der 2 m hohe Zaun um das Gehege in Löbau) dem Steuerzahler. Die Abschussgenehmigung des Landrates Görlitz musste leider wieder zurückgezogen werden. Wo soll das noch hinführen?
Auch die CDU im Sächsischen Landtag wie auch die Jäger fordern ein dringendes Bekenntnis zur Änderung der Lage.
Sächsisches Jagdgesetz und Wolfsverordnung, leider auch die Ergebnisse der AG „Wolf“ im Landkries Görlitz und Bautzen, haben sich als eine stumpfe Waffe erwiesen. Selbst die Jagdgenossen bekommen bei der Jagdpachtvergabe durch Absagen schon gestandener Jäger, wie in Görlitz, in Schwierigkeiten. Die Pachtannahme lässt nach.
Nach Informationen der CDU im Sächsischen Landtag steigt die Wolfspopulation jährlich um fast ein Drittel. Dieser Zustand macht auch um die Pachtgebiete in und um Wilthen keinen Bogen. Der Wolf genießt einen Schutzstatus, den er auf Grund der Populationsstärke schon lange nicht mehr braucht - so die CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag. Eine Bejagung muss möglich (G. Ludwig von Breitenbach) und wissenschaftlich begründet werden, also ein aktives Bestandsmanagement, für welches sich auch unsere AG „Wolf“ des LJVSN einsetzt. Wir müssen beim Wolf zurück zur Verhältnismäßigkeit kommen.
In der Streckenanalyse (01.04.2022 bis 28.02.2023) legte die JPG Wilthen folgende Ergebnisse vor:
Schwarzwild 17 Stück; Rehwild 31 Stück; Dachs 12 Stück; Rotfuchs 14 Stück; Waschbär 6 Stück.
Bei ihrer gesellschaftlichen Arbeit beteiligten sich die Jäger und Naturschützer aktiv in verschiedenen Maßnahmen Stadt Wilthen, im OT Irgersdorf (Fledermausprojekt durch Jäger und Förster Johannes Kühnel), der ASP-Verhinderung und anderen Maßnahmen für eine intakte Natur- und Umwelt. Dafür ein großes „Weidmannsdank“.
Über die Wahl des Jagdvorstandes der Jagdgenossenschaft Wilthen für die kommenden 5 Jahre wird in der nächsten Ausgabe des Stadtanzeigers berichtet.