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Die neue Brücke – Das Amtsblatt der Lutherstadt Wittenberg
Ausgabe 11/2025
Amtliche Bekanntmachungen
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​​​​​​​Öffentliche Bekanntmachung gemäß § 44 Energiewirtschaftsgesetz (EnWG)

Untersuchungen von Trassenoptionen für Strom- und Wasserstoffleitungen für das Vorhaben „GreenRoot“

HyCC B.V. und VNG AG planen unter dem Namen „GreenRoot“ (Deutsch: „Grüne Wurzel“ oder „Grüne Energiequelle“) in der Lutherstadt Wittenberg, Ortsteil Piesteritz, den Bau einer Elektrolyseanlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff.

Eine Elektrolyseanlage spaltet mithilfe von Strom Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff. Wird dabei ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen genutzt, entsteht sogenannter grüner Wasserstoff – eine klimafreundliche Alternative zu fossilen Energieträgern.

Der vor Ort erzeugte Wasserstoff soll künftig:

  • Der SKW Stickstoffwerke Piesteritz ermöglichen, ihren CO₂-Ausstoß deutlich zu reduzieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern,
  • weiteren Industrieunternehmen im mitteldeutschen Chemiedreieck klimafreundliche Energie bereitstellen und
  • damit einen wichtigen Beitrag zum Strukturwandel, zum Erhalt von Arbeitsplätzen und zur nachhaltigen Entwicklung der Region leisten.

Für den Anschluss der Anlage sind auch zwei neue Anbindungsleitungen erforderlich:

  • Eine Hochspannungsleitung (380 kV) zum bestehenden 50Hertz-Übertragungsnetz im Norden Wittenbergs zwischen Schmilkendorf und Wahlsdorf.
  • Eine Wasserstoffleitung (DN 250) zum künftigen Wasserstoffkernnetz westlich von Apollensdorf.

Damit wir die bestmöglichen Trassen für die Leitungen finden und die erforderlichen Genehmigungen ordnungsgemäß vorbereiten können, führen wir derzeit lediglich Voruntersuchungen durch. Die Trassenführung ist noch nicht festgelegt, und es finden keine Bau- oder Installationsarbeiten statt.

Dabei wird auch stets geprüft, ob das Vorhaben unter den gegebenen Bedingungen wirtschaftlich sinnvoll und umsetzbar ist.

Diese Untersuchungen sind geplant:

Es ist möglich, dass wir in den nächsten Monaten weitere Flächen in die Untersuchungen einbeziehen. Sobald wir diese Flächen festgelegt haben, werden wir darüber informieren. Am Ende der Untersuchungen werten wir die gesammelten Daten aus und definieren einen Trassenkorridor, der als Grundlage für die anschließende Genehmigungsplanung dient.

Was geschieht bei einer Bodengrunduntersuchung?

Zum Aufschluss des Bodens an den jeweiligen Untersuchungsstellen werden unterschiedliche Geräte und Verfahren eingesetzt. Die Bohrungen erfolgen dabei mit einem Durchmesser bis ca. 20 cm mit einer Tiefe von bis zu 20 m.

Für die Rotationskernbohrung kommt ein Raupenfahrzeug (Gummikettenfahrwerk) mit einem Gesamtgewicht von ca. 8 t zum Einsatz (Größe ca. 5 x 2 x 8 m L/B/H in Arbeitsstellung). Die Bohrungen sollen im Trockenbohrverfahren ausgeführt werden. Ist aufgrund des Gesteins eine Bohrspülung erforderlich, besteht diese ausschließlich aus Wasser. Dieses wird in einem Wassertank (ca. 2 m³) auf einem Begleitfahrzeug (bereifter Anhänger) mitgeführt.

Die schweren Rammsondierung erfolgen durch ein Raupenfahrzeug (Gummikettenfahrwerk) mit einem Gesamtgewicht von ca. 4 t (Größe ca. 4 x 2 x 5 m L/B/H in Arbeitsstellung) und gegebenenfalls für das Sondiergestänge mit einem Begleitfahrzeug (Gummikettenfahrwerk) mit einem Gesamtgewicht von ca. 300 kg (Größe ca. 1,5 x 1,2 x 1,5 m L/B/H).

Der Transport des Sondierungsgerätes erfolgt mittels Kleintransporters bzw. Lastkraftwagens. Das Bohrgerät wird mit einem Lastkraftwagen bis zum Entladepunkt transportiert.

Alle Bohr- bzw. Sondierungslöcher werden unmittelbar nach Fertigstellung des Aufschlusses mit Tonpellets verfüllt.

Für die Baugrunduntersuchungen ist es erforderlich, dass die Mitarbeiter der beauftragten Firmen die Grundstücke betreten sowie land- und forstwirtschaftliche Wege befahren. Darüber hinaus wird es auch erforderlich sein, Flächen vorübergehend zu nutzen, zum Beispiel um erforderliche Geräte, Fahrzeuge, Werkzeuge und Materialien abzustellen sowie an- und abzutransportieren. Es wird sichergestellt, dass die Anfahrt zu den Bohrpunkten über den kürzesten Weg mit den geringsten Beeinträchtigungen und Auswirkungen für den Eigentümer beziehungsweise Bewirtschafter erfolgt.

Bei sehr ungünstigen Witterungs- und Bodenverhältnissen im Untersuchungszeitraum kann es zum Zwecke des Bodenschutzes im Einzelfall erforderlich werden, die Zuwegungen zu den Untersuchungsstellen durch Maßnahmen des Wegebaus (zum Beispiel Legen von Druckverteilungsplatten) vorzubereiten. Bei allen Maßnahmen achten HyCC B.V. und VNG AG sowie die beauftragten Firmen darauf, etwaige Beeinträchtigungen der betroffenen Grundstücke so gering wie möglich zu halten.

Die schweren Rammsondierungen dauern voraussichtlich wenige Stunden, während für die Rotationskernbohrungen jeweils ein bis drei Tage zu erwarten sind. Die Untersuchungen sind nicht an jedem einzelnen Standort in vollem Umfang notwendig und finden jeweils in zeitlichem Abstand zueinander statt. Welches Verfahren für den Bodenaufschluss genutzt wird, wird auf Grundlage der konkreten Umstände vor Ort entschieden. Es kann also sein, dass auf den einzelnen Grundstücken nur ein Teil der Arbeiten verrichtet oder diese mehrfach betreten und befahren werden müssen.

Wo sind Untersuchungen geplant?

Die Untersuchungen sind in der Gemeinde Lutherstadt Wittenberg auf den nachfolgend aufgeführten Flächen vorgesehen:

Betroffene Eigentümerinnen und Eigentümer der Flurstücke haben wir bereits persönlich kontaktiert. Es entstehen Ihnen keine Kosten oder dauerhaften Einschränkungen.

Beauftragte Firmen

Für die artenschutzfachlichen sowie naturschutzfachlichen Kartierungen ist die Umweltvorhaben in Brandenburg Consult GmbH, Am Fichtenberg 17, 12165 Berlin von uns beauftragt.

Die Bodengrunduntersuchungen erfolgen im Auftrag von HyCC B.V. und VNG AG durch die G.E.O.S. Ingenieurgesellschaft mbH, Schwarze Kiefern 2, 09633 Halsbrücke mit dem beteiligten Bohrunternehmen Tobias Grimm Geotestbohrtechnik, An der Baumschule 3, 09337 Hohenstein-Ernstthal. Änderungen bei den ausführenden Firmen behalten wir uns vor.

Einbindung lokaler Ansprechpartner

HyCC B.V. und VNG AG entwickeln „GreenRoot“ im engen Schulterschluss mit der Stadt, den Fachbehörden und den Menschen vor Ort. Die Anregungen und Rückmeldungen, die wir erhalten, prägen die Planungen maßgeblich – sei es bei der Trassenführung, der Ausgestaltung von Sicherheitsmaßnahmen oder der Integration des Projekts in das Landschaftsbild.

Haben Sie Fragen, Anregungen oder Bedenken?

Sprechen Sie bitte unsere Mitarbeiter vor Ort an oder kontaktieren Sie uns unter kontakt@greenroot-wittenberg.de.

Weiterführende Informationen erhalten Sie auch auf unserer Projekt-Webseite www.greenroot-wittenberg.de.

Wie geht es weiter?

Wir möchten Sie frühzeitig und transparent in die weiteren Schritte einbinden. Sobald die Vorzugsvarianten für die Trassenführung der beiden Anbindungsleitungen erarbeitet sind, laden wir zu einer Informationsveranstaltung vor Ort ein – voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2025. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich aus erster Hand zu informieren, Fragen zu stellen und aktiv Impulse für die weitere Planung zu geben. Den genauen Termin und weitere Details geben wir rechtzeitig bekannt.

Wittenberg, den 16. Mai 2025

Für die Vorhabenträger
HyCC B. V. | VNG AG