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Die neue Brücke – Das Amtsblatt der Lutherstadt Wittenberg
Ausgabe 6/2025
Aktuelles aus dem Neuen Rathaus
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Thea Schleusner-Highlights im Zeughaus und Stadtkirche zu sehen

Im Anschluss an die Thea Schleusner-Werkschau, die vom Herbst 2024 bis Anfang 2025 an vier Orten in der Lutherstadt Wittenberg präsentiert wurde, sind im Museum im Zeughaus bis zum 01.06.2025 Highlights aus privaten Sammlungen ausgestellt. Zu besichtigen sind ca. 80 Werke der Künstlerin sowie zahlreiche Lebensmaterialien, wie z. B.:

  • symbolistisches Hauptwerk „Das Geistliche Konzert“ (1933)
  • Zyklus „Die sieben Worte des Erlösers am Kreuz“ (1947)
  • farbexplosives Landschaftsgemälde „Die Zukunft“ (nach 1945)
  • Zyklus „Die sechs indischen Jahreszeiten“ (nach 1945)

Erstmalig zu besichtigen sind auch drei ihrer frühen Arbeiten, darunter ein Blumenstillleben in Öl aus dem Jahr 1918.

Parallel zur Ausstellung im Zeughaus wird in der Stadtkirche St. Marien ihr „Passionscyklus“ aus dem Jahre 1947 gezeigt, der exemplarisch für Schleusners Art ist, Elemente des Manierismus mit denen der klassischen Moderne zu verbinden.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Museum im Zeughaus

Dienstag bis Sonntag: 10:00 bis 18:00 Uhr

Eintritt: 7,00 EUR

Gruppen ab 10 Personen: 5,00 EUR

Kinder und Jugendliche 3,50 EUR

Stadtkirche St. Marien

Montag bis Samstag: 11:00 bis 16:00 Uhr

ab April: 11:00 bis 17:00 Uhr

Sonntag: 12:30 bis 16:00 Uhr

ab April: 12:30 bis 17:00 Uhr

Eintritt: Ausstellung frei; Kirchen-Erhaltungsbeitrag: 3,00 EUR

Über die Künstlerin

Thea Schleusner wurde 1879 in Wittenberg geboren, durchlebte den Ersten Weltkrieg, die Aufbruchsjahre der Weimarer Republik und deren jähes Ende im Nationalsozialismus. Mit ausdrucksstarken Arbeiten, die durch ihre einzigartige Formsprache und Farbigkeit hervorstechen, bewegte sich Thea Schleusner zwischen Expressionismus, Neuer Sachlichkeit und Symbolismus. Sie gehörte zu der Gruppe bildender Künstlerinnen, die sich – wie Paula Modersohn-Becker – um ca. 1900 nach Paris, der damaligen Stadt der Avantgarde, aufmachten, um dort zu studieren und ihren eigenen Weg in die Kunstwelt zu finden. Stand ihr frühes Schaffen noch im Zeichen von Jugendstil und Impressionismus, änderte sich dies im Laufe des Ersten Weltkriegs, als in der Auseinandersetzung mit dessen Schrecken christliche Themen an Bedeutung gewannen und ihre Arbeiten farbintensiver und expressiver wurden. In ihren symbolistischen Arbeiten und ihrer Porträtmalerei finden gleichzeitig Elemente der Neuen Sachlichkeit als dominierender Kunstströmung der Weimarer Republik Eingang. Ihrem einmal gefundenen Stil blieb sie bis zu ihrem Lebensende treu.