Torsten Zugehör, Dr. Lydia Hüskens und Rando Gießmann an der Elbe in Kleinwittenberg Foto: Stadtverwaltung
Am 03.04.2024 empfingen Oberbürgermeister Torsten Zugehör und Rando Gießmann, Geschäftsführer der WIWOG, Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt.
Im Alten Rathaus stellten sie der Ministerin zunächst in einer Präsentation das Wohngebiet Wittenberg West sowie das in Kleinwittenberg neu entstehende Quartier Am Stadthafen vor. Die darin aufgezeigte Quartiersentwicklung reichte bis zum Sturmereignis „Kyrill“ im Jahr 2007 zurück, das insbesondere in Wittenberg West sehr schwere Schäden anrichtete und umfangreiche Sofortreparaturen nötig machte. In der Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzepts von 2008 wurde die Schadenslage als Chance verstanden und der dauerhafte Erhalt der Siedlung als städtebauliche Zielsetzung festgeschrieben. Wohnungsangebote wurden daraufhin modernisiert und erweitert, die soziale Infrastruktur verbessert und der öffentliche Raum aufgewertet. Wichtige Partner bei dieser Quartiersentwicklung sind und waren die WIWOG und die WBG. In den Jahren 2007 bis 2023 hat beispielsweise die WIWOG insgesamt 13,1 Mio. EUR für Bau- und Sanierungsarbeiten in das Quartier investiert.
Die Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens erklärte bei ihrem Arbeitsbesuch in Wittenberg: „Mit der finanziellen Unterstützung leisten wir einen wichtigen Beitrag, damit die Lutherstadt weiter an Attraktivität gewinnt. Wir brauchen attraktive Zentren im ländlichen Raum mehr denn je, um den Menschen auch abseits der Ballungsräume lebenswerte Wohnquartiere anzubieten und diese Lebensräume wachsen zu lassen.“ Auch die kleineren Städte in Sachsen-Anhalt und der ländliche Raum könnten aufgrund ihrer günstigen Lage und mit guter Infrastruktur interessant für Zuzügler sein.
„Wir beobachten, dass Menschen die Ballungsräume verlassen, um sich in ländlichen aber gut erschlossenen Regionen niederzulassen. Daran arbeiten wir. Jeden Tag. Das Engagement des Landes im Rahmen der Städte- und Wohnraumförderung ist ein gelebtes Beispiel dafür“, hob Lydia Hüskens hervor. Und jeder Fördereuro ziehe erfahrungsgemäß weitere private Investitionen nach sich, fügte sie abschließend hinzu.
Anschließend fuhren sie zum Stadthafen, um sich einen direkten Überblick über die städtebaulichen Veränderungen zu verschaffen. Oberbürgermeister Torsten Zugehör erläuterte: „Uns ist bewusst, dass wir uns hier in einem Bereich befinden, in dem wir nur behutsam eingreifen und umgestalten können. Wir erschließen das Potenzial an der Elbe zielgerichtet, planvoll und ökologisch verantwortungsvoll und schaffen somit neuen Wohnraum in attraktiver Lage, der zum Teil exklusiv und zum anderen Teil bezahlbar ist. So steigern wir auch das überregionale Interesse an Wittenberg als Wohnungsstandort.“
„Eine Quartiersentwicklung ist nur dann erfolgreich, wenn alle Akteure kooperativ zusammenarbeiten“, sagte Rando Gießmann. „Ein Holzhybridhaus, so wie wir es beispielsweise aktuell an der Elbe in Kleinwittenberg vorsehen, kann ein Beitrag zur ressourcenschonenden Stadtentwicklung werden, sofern die Politik von dieser nachhaltigen Investition überzeugt werden kann und diese auch unterstützt“, verwies er abschließend auf die notwendigen finanziellen Rahmenbedingungen auch für Neubauprojekte.
Im letzten Jahr konnte sich die Lutherstadt Wittenberg mit dem Stadtquartier Wittenberg West für den STADTUMBAU AWARD 2023 zum Thema „Städte gestalten – Das zukunftsfähige Quartier“ für die Engere Wahl qualifizieren.
Eine Gesamtschau aller bisherigen – sozusagen das „Best of Baukultur“ des Landes – ist aktuell bis zum 30.04.2024 in der Wanderausstellung „Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 1995 – 2022“ im Pop up Shop des Einkaufszentrums ARSENAL zu sehen.