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Bitterfeld-Wolfener Amtsblatt
Ausgabe 11/2023
Stadt Bitterfeld-Wolfen
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Hilfe im Goitzsche Klinikum bei hochgradiger Schwerhörigkeit

Dr Eike Scholz ist Chefarzt der Klinik für HNO-Heilkunde am Goitzsche Klinikum.

Knapp jeder fünfte Erwachsene – immerhin 19 Prozent – ist schwerhörig. Das geht aus einer Studie des Deutschen Schwerhörigenbundes hervor. Etwa die Hälfte der Betroffenen ist mindestens mittelgradig schwerhörig, rund zehn Prozent gelten sogar als hochgradig oder an Taubheit grenzend schwerhörig.

Ist das Gehör derart stark beeinträchtigt, reichen oft selbst die besten Hörgeräte nicht mehr aus, um ein optimales Hören zu ermöglichen. In diesen Fällen kann ein Cochlea-Implantat helfen, die Schwerhörigkeit zu überwinden. Die Hörprothese ist nach der Gehörschnecke (lateinisch: Cochlea) benannt. An diesem Teil des Innenohrs werden Schallwellen in elektrische Impulse umgewandelt, die zum Gehirn weitergeleitet werden und dort als Töne erscheinen.

Bei einer hochgradigen Schwerhörigkeit kann das Cochlea-Implantat die Funktion des Innenohrs übernehmen und die gestörte Signalübertragung von Ohrmuschel zu Hörnerv überbrücken. Dabei nimmt ein dezent hinter dem Ohr angebrachtes Mikrofon Schallwellen aus der Umgebung auf. Diese werden in ein elektrisches Signal verwandelt, das an das eigentliche Implantat unter die Haut übermittelt wird. Der Impuls gelangt zum Hörnerv, der diesen wiederum an das Gehirn weitergibt. Am Goitzsche Klinikum werden erfolgreich Cochlea-Implantate eingesetzt.

„Mit dem Cochlea-Implantat können Ertaubte oder schwer Hörbeeinträchtigte wieder hören und an Gesprächen und auch am sozialen Leben teilnehmen“, erklärt Dr. Eike Scholz. „Das Implantat kann die Lebensqualität erheblich steigern“, so der Chefarzt der Klinik für HNO-Heil-kunde am Goitzsche Klinikum.

Das Implantat wird durch einen kleinen Schnitt hinter der Ohrmuschel eingesetzt. Über einen winzigen Kanal im Knochen gelangt die Elektrode direkt an den Hörnerv. Die Operation findet unter Vollnarkose statt und dauert ein bis zwei Stunden. „Es handelt sich um einen Eingriff, den wir routiniert durchführen. Die Risiken sind minimal und entsprechen denen jedes anderen Eingriffs am Mittelohr“, so Dr. Scholz. Im Anschluss an die Operation wird der Sprachprozessor des Implantats aktiviert und auf das individuelle Hörempfinden angepasst. „Schon die ersten Spracheindrücke können häufig problemlos verstanden werden“, weiß Dr. Scholz aus Erfahrung. „Durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen stellen wir sicher, dass das Hörvermögen bestehen bleibt.“ Und das nach Implantation ein Leben lang.

Stab Unternehmenskommunikation
Gesundheitszentrum Bitterfeld-Wolfen gGmbH