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Bitterfeld-Wolfener Amtsblatt
Ausgabe 13/2024
Aktuelles aus der Stadt
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Archivale des Monats: Oktober

Stadtarchiv Bitterfeld-Wolfen, Archivbibliothek Holzweißig, AB HOL 19.

AB HOL 19 „Klassengeschichten - Erinnerungen an Holzweißig –

Kriegsgeborene Kinder“ 1940 bis 1955

Die Welt hat im Laufe der Geschichte eine Vielzahl von Veränderungen und Entwicklungen durchgemacht, die sowohl positive als auch negative Auswirkungen hatten. Eine der dunkelsten und tragischsten Episoden war zweifellos der Zweite Weltkrieg, der von 1939 bis 1945 tobte und unzählige Menschenleben forderte, sowie verheerende Zerstörung hinterließ. Während auf den Schlachtfeldern und an den Fronten gekämpft worden ist, versuchte die Bevölkerung weiterhin ihrem gewohnten Leben nachzugehen. Die wohl größten Leidtragenden waren die Neugeborenen und Kinder. Sie erlebten im Zweiten Weltkrieg Angst und Entbehrungen, verloren ihre Unbeschwertheit und mussten oft mit Hunger und Trauer umgehen. Trotzdem fanden sie auch Momente des Spiels und der Hoffnung inmitten des Chaos und der Zerstörung.

Kinder nehmen zweifellos einen wichtigen Platz in der Bevölkerung ein. Denn sie sind die Zukunft der Welt, sie bringen Freude, Unschuld und Hoffnung in unsere Gesellschaft. In das Archivale „Klassengeschichten – Erinnerungen aus Holzweißig – Kriegsgeborene Kinder“ wird über das Leben der Kinder berichtet, die entweder in den Krieg hineingeboren wurden oder bereits in der Blüte ihres Kinderdaseins waren. Das Heft aus dem Jahre 2000 im DIN A5 Format und einem mintgrünen Einband umfasst 44 Seiten und befindet sich in der Archivbibliothek des Ortsteils Holzweißig im Stadtarchiv Bitterfeld-Wolfen, Ortsteil Stadt Wolfen.

Dieses Heftchen gehört zu einer Bücherreihe, in denen Erinnerungen in kleinen verschiedenfarbigen Heftchen schriftlich niedergelegt und in unregelmäßiger Folge als „Familiengeschichten“ der Familie Meyerhöfer für die Verwandten und Bekannten erarbeitet wurden. So sind in den letzten Jahren bereits sechs dieser Hefte entstanden.

Um die Geschehnisse für den Leser lebendiger erscheinen zu lassen, schreibt der Autor Rolf Meyerhöfer, welcher 1940 in Bitterfeld zur Welt gekommen ist, aus der Ich-Perspektive.

Während er zu Beginn des Buches noch eher auf seinen Heimatort Holzweißig, seine Schulzeit, den Krieg und die folgende Nachkriegszeit eingegangen ist, welche ihn sehr geprägt hat, geht er dann immer mehr auf sein Leben in der DDR ein. Dort engagierte er sich als junger Pionier, pflegte eine enge Freundschaft zur Sowjetunion und erzählt von seinen alltäglichen Erlebnissen.

Die Erkenntnis, dass sein Leben durch den Krieg stark eingeschränkt worden ist, kam ihm, als er das erste Mal in seinem Leben eine Kirmes besucht hatte. Diese besuchte er gern mit seinen Freunden. Das erste Mal fühlte er sich wirklich frei, ohne jegliche Angst spüren zu müssen. Ebenfalls berichtet er von seinen Freizeitaktivitäten, zu welchen auch die Besuche im Ferienlager gehörten.

Die Zeit schritt voran und Rolf Meyerhöfer befindet sich mitten in seiner Jugendzeit. Er feiert seine Jugendweihe, reist das erste Mal nach Berlin und erzählt von den verschiedenen Perspektiven, die er im Laufe seines Lebens hat kennenlernen dürfen.

Zum Ende des Buches gibt er einen Überblick über sich und sein Leben. Außerdem hat er die Namen seiner Klassenkameraden der ehemaligen 8b niedergeschrieben. Mit ihnen hat er im Sommer 1955 den Schulabschluss erreichen können und wäre erfreut, diese nach 45 Jahren einmal wiedersehen zu können.

Sollten Sie nun das Interesse verspüren, einen ausführlicheren Überblick über die Geschichte Rolf Meyerhöfers und das Leben während sowie nach dem Zweiten Weltkrieg zu erhalten, so können Sie gerne Einsicht in dieses Archivale nehmen.