Interessiert schauten die Azubis der Stadt Bitterfeld-Wolfen den Werkstattmitarbeitern über die Schulter.
Der Diakonieverein e. V. Bitterfeld-Wolfen-Gräfenhainichen lud am 16. Oktober die angehenden Verwaltungsfachangestellten der Stadt Bitterfeld-Wolfen zum ersten Begegnungstag in die Wolfener Werkstätten ein.
Organisiert wurde der Tag von der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) in Zusammenarbeit mit Olaf Diener, dem Örtlichen Teilhabemanager der Stadt Bitterfeld-Wolfen, sowie dem Diakonieverein.
Ziel dieser Veranstaltung war es, die Auszubildenden für einen respektvollen und einfühlsamen Umgang mit Menschen mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung zu sensibilisieren. Dabei standen der persönliche Austausch und das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund.
Im Verlauf des Tages berichteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstätten von ihren bisherigen Erfahrungen mit Behördenbesuchen. Gleichzeitig wurden wertvolle Hinweise gegeben, wie Verwaltungsabläufe aus Sicht beeinträchtigter Menschen noch bürgerfreundlicher gestaltet werden können.
So wurde unter anderem der Wunsch geäußert, Menschen mit Beeinträchtigungen mit etwas mehr Nachsicht zu begegnen – insbesondere in Situationen, in denen sie möglicherweise mehr Zeit benötigen oder Unsicherheiten zeigen. Darüber hinaus wurde angeregt, dass bei Vorsprachen von beeinträchtigten Personen, die von einer gesetzlichen Vertretung begleitet werden, zunächst das direkte Gespräch mit der betreffenden Person gesucht werden sollte. Erst wenn eine Antwort auf eine gestellte Frage nicht möglich ist, sollte der gesetzliche Vertreter oder die gesetzliche Vertreterin in das Gespräch einbezogen werden.
Auch wurde betont, wie wichtig es ist, sich für die Anliegen dieser Personengruppe ausreichend Zeit zu nehmen – selbst wenn ein Termin dadurch etwas länger dauert als gewöhnlich. Ein respektvoller und geduldiger Umgang könne nicht nur Barrieren abbauen, sondern auch das gegenseitige Verständnis nachhaltig fördern.
Nach einer Begrüßungsrunde erhielten die Auszubildenden einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Arbeitsbereiche der Einrichtung. In Gesprächen mit den Beschäftigten konnten sie direkte Eindrücke vom Arbeitsalltag in den Werkstätten sammeln.
Im Anschluss an ein gemeinsames Mittagessen bot sich den Teilnehmenden die Gelegenheit, in einem selbstgewählten Werkstattbereich tätig zu werden und die Mitarbeitenden aktiv zu unterstützen. Zur Auswahl standen dabei unter anderem die Druckerei, die Holz- und Nähwerkstatt, die Metallwerkstatt, der Verpackungsbereich, verschiedene Bereiche der Produktion sowie die technische Dienstleistung und die Küche. So konnten die Nachwuchskräfte der Stadt Bitterfeld-Wolfen vielfältige Einblicke in die unterschiedlichen Arbeitsfelder der Werkstätten gewinnen und die jeweiligen Tätigkeiten gemeinsam mit den Beschäftigten kennenlernen.
Zum Abschluss des Begegnungstages fand eine Auswertungsrunde statt, in der die gesammelten Eindrücke gemeinsam reflektiert wurden. Sowohl die Auszubildenden der Verwaltung als auch die Beschäftigten der Wolfener Werkstätten äußerten sich durchweg positiv über die Begegnung.
Die Stadt Bitterfeld-Wolfen bedankt sich herzlich für die gelungene Zusammenarbeit mit dem Diakonieverein e. V. Bitterfeld-Wolfen-Gräfenhainichen und wünscht dem gesamten Team für die Zukunft alles Gute.