Quelle: Stadtarchiv Bitterfeld-Wolfen, Chroniken, Sammlungen, Dissertations- und Forschungsarbeiten, C 141
Quelle: Stadtarchiv Bitterfeld-Wolfen, Archivbibliothek, Adressbuch der Stadt Bitterfeld, AB 1
Die Archivale mit der Signatur C 141 wird im Stadtarchiv im Ortsteil Stadt Bitterfeld aufbewahrt. Sie enthält eine Zeittafel zum Ursprung und Werdegang der Firma Albert Richter in Bitterfeld sowie Ansichtskarten und die Einladung zur Eröffnung der Ausstellung „Albert Richter – Die Bitterfelder Firma und ihre Zeit“.
Die damalige Ausstellung konnte vom 25. August bis 1. Oktober 1995 in den ehemaligen Lagerräumen der Firma am Ratswall besucht werden. Weiterhin soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Archivale anlässlich der Ausstellung von der Galerie am Ratswall zusammengestellt wurde.
Mithilfe der Zeittafel erhält man einen guten Einblick in die Firmen- und Familiengeschichte von Albert Richter. Diese beginnt Anfang 1800 mit dem Tuchmachermeister Johann August Richter, der neben seiner Tuchmacherei ein Geschäft mit Materialwaren, Branntwein und Tabakwaren unterhielt. Im Jahr 1852 übernimmt Karl Albert Richter nach dem Tod des Vaters das Materialwarengeschäft. Er wendet sich ab von der Tuchmacherei und der Branntweinbrennerei, baut jedoch den Tabak- und Zigarrenhandel weiter aus. Bereits 1871 musste Albert Richter aufgrund des frühen Todes seines Vaters mit neunzehn Jahren das Geschäft übernehmen, welches er viele Jahre erfolgreich geführt hat. Sein Sohn Friedrich Richter wird am 1. Mai 1921 Teilhaber der Firma. Den Großhandel musste man schon 1951 aufgeben. Das einstige Kaffeegeschäft führte die Familie jedoch mit einem Warensortiment des täglichen Bedarfs weiter. Mit dem Tod von Friedrich Richter im Jahr 1958 wurde auch das Einzelhandelsgeschäft für immer geschlossen.
Darüber hinaus beinhaltet die Archivale weitere interessante Fakten zur Firma und Familie von Albert Richter. Veranschaulicht wird die über 100-jährige Firmengeschichte vor allem durch die zehn Ansichtskarten, welche ebenfalls in der Archivale enthalten sind.