Oberbürgermeister Armin Schenk, Karsten Kammler (Mitte) und Heiner Hühnerbein (re.) von der DB im Dialog zur Neugestaltung des Bitterfelder Bahnhofs.
Gut gefüllt war der Ratssaal des Historischen Rathauses im Ortsteils Stadt Bitterfeld am 14. Februar. Mehr als 80 Bürgerinnen und Bürger waren der öffentlichen Einladung zum Bürgerdialog gefolgt, um sich über die Entwürfe und Pläne zum Neubau des Bitterfelder Bahnhofs und zur Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes zu informieren.
Das neue Empfangsgebäude – modern und nachhaltig
Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Armin Schenk und einem kurzen Exkurs in die Geschichte des Bahnhofs – dieser wurde 1857 eingeweiht – erläuterten Karsten Kammler, Bahnhofsmanager der Deutschen Bahn, und Heiner Hühnerbein, Leiter der Planung, das Konzept zum Neubau des Empfangsgebäudes.
Das Tragwerk wird aus einer Konstruktion aus Stahlbeton errichtet. Die Metallfassade besteht aus recyceltem Aluminium und großen Glaselementen. Dadurch fällt viel Licht ins Innere und der Bahnhof wirkt hell und freundlich. Das Dach wird bepflanzt und großflächig mit einer Photovoltaikanlage versehen.
Der Innenbereich des Empfangsgebäudes wird in drei Bereiche geteilt. Vom Bahnhofsvorplatz betritt man einen großzügigen Wartebereich, in dem sich unter anderem Sitzmöglichkeiten, Informationsmedien, Schließfächer, Geld- und Ticketautomaten befinden. Daran schließen sich die WC-Anlagen an, welche nachts auch von außen erreichbar sind.
Angrenzend auf der linken Seite des Wartebereiches entstehen das Kundenzentrum und Geschäfte, wie ein Bäcker und eine Buchhandlung. Im sich anschließenden dritten Bereich des Gebäudes stehen weitere Räumlichkeiten zur Verfügung, welche beispielsweise von der Bundespolizei genutzt werden können.
Während der Abriss-Arbeiten ist der direkte Zugang in die Personenunterführung aus dem jetzigen Empfangsgebäude nicht möglich. Der Bahnsteig 1/2 kann über zwei Rampen stufenfrei erreicht werden. Vom Bahnsteig 1/2 aus gelangen die Reisenden durch die bestehende Personenunterführung zu den anderen Bahnsteigen. Im Rahmen der Modernisierung errichtet die Deutsche Bahn einen neuen Aufzug in der Personenunterführung zur stufenfreien Erreichbarkeit der Bahnsteige.
Bahnhofsvorplatz – zukunftsfähige Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Mobilitätsarten
Verantwortlich für die Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes ist die Stadt Bitterfeld-Wolfen. Bereits im März 2022 wurde hierfür der Fördermittelbescheid des Landes Sachsen-Anhalt überreicht. Oberbürgermeister Armin Schenk ging im weiteren Verlauf des Bürgerdialogs auf die Änderungen und Modernisierungsmaßnahmen ein. So soll sich z. B. die Parksituation für Pendler und Reisende durch die Schaffung neuer Kurzeitparkplätze sowie einer zusätzlichen Parkfläche in der Nähe des neuen Feuerwehrgerätehauses in der Mittelstraße deutlich verbessern. Die Fahrradabstellanlagen werden künftig zwischen Empfangsgebäude und Bahnsteigen installiert, sodass die Wege zu den Zügen verkürzt werden. Im Rahmen der Mobilitätswende sind E-Ladesäulen für Fahrzeuge und E-Bikes geplant. Die Bushaltestellen werden modernisiert und mit digitalen Informationsmedien für Bus und Bahn versehen. Insgesamt soll die Barrierefreiheit verbessert und ein energieeffizientes Beleuchtungssystem installiert werden. Auch die prägnante Lok auf dem Vorplatz bleibt erhalten und erhält einen neuen, präsenten Standort. Das gesamte Bahnhofsareal soll im Zusammenspiel mit dem sanierten Hotel Kaiserhof nach Abschluss der Bauarbeiten ein attraktives Eingangstor zur Innenstadt bilden.
Im Anschluss an die Ausführungen von Stadt und Deutscher Bahn konnten die Anwesenden in den Dialog mit den Verantwortlichen treten und ihre Fragen stellen. Vor allem die Themen Barrierefreiheit, Sicherheit und Sauberkeit sowie die geplanten Kosten und Fertigstellungstermine bewegten die Bürgerinnen und Bürger.