Während der Feierstunde anwesedn waren Daniel Schulz, stellv. Bürgermeister der Stadt Marl, Patrick Nicole-Williams, Bürgermeister der Stadt Villefontaine (Frankreich), Janusz Chodasewicz, Bürgermeister der Stadt Kammienna Góra (Polen), Maryvonne Roux, stellv. Bürgermeisterin der Stadt Vierzon (Frankreich), Oberbürgermeister Armin Schenk und Tobias Bosselmann, stellv. Bürgermeister der Stadt Witten (v. l. n. r.).
Beim Besuch des Gemeinschaftsklärwerks Bitterfeld-Wolfen wurden die speziellen Herausforderungen bei der Reinigung industrieller und kommunaler Abwässer deutlich.
Mit der Einweihung eines Freundschaftsbaumes, einer Amerikanischen Roteiche, wurden die partnerschaftlichen Verbindungen mit Witten und Marl erneut bekräftigt.
Am Wochenende nach Christi Himmelfahrt feierte die Stadt nicht nur „625 Jahre Wolfen“ in der Fuhneaue, sondern würdigte zugleich die seit 35 Jahren bestehenden Städtepartnerschaften mit Marl und Witten in Nordrhein-Westfalen. Zu diesem freudigen Anlass reisten Delegationen aus den beiden deutschen Partnerstädten sowie aus Villefontaine und Vierzon (Frankreich) und Kamienna Góra (Polen) an. Besonders erwähnenswert ist die sportliche Leistung von acht Wittenern, die sich über sechs Tage hinweg mit dem Fahrrad von Witten nach Bitterfeld-Wolfen auf den Weg machten und dabei über 500 Kilometer zurücklegten.
Gleich zu Beginn des Wochenendes konnten sich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der fünf Partnerstädte bei der offiziellen Eröffnung des Stadtjubiläums und den anschließenden Bühnenhighlights von der ausgelassenen Stimmung und dem abwechslungsreichen Programm überzeugen.
Ein besonderer Höhepunkt der Städtepartnerschaftsjubiläen war die Feierstunde am Samstagvormittag im Hörsaal des Wolfener Rathauses. Unter den Gästen befanden sich neben den offiziellen Delegationen auch Oberbürgermeisterin a. D. Petra Wust, weitere ehemalige Bürgermeister der Ortsteile Stadt Bitterfeld und Stadt Wolfen, Vertreter der Partnerschaftsvereine sowie Bürgergruppen aus Marl und Witten. In einem eindrucksvollen Festvortrag betonte Redner Uwe Holz, wie wichtig Neugier auf andere Kulturen und die Bereitschaft zum Brückenbauen in der heutigen Gesellschaft sind: „Suchen wir Kontakte, suchen wir Menschen, seien wir offen, freundlich, neugierig. Den anderen zugewandt. [...] Es geht um Menschlichkeit. Lassen Sie uns mit den Städtepartnerschaften hierzu einen Beitrag leisten. Europa braucht uns.“
Kulturell umrahmt wurde die Veranstaltung vom Wolfener Ballett-Ensemble und der Freitagsmélange der Musikschule „Gottfried Kirchhoff“. Mit der „Ode an die Freude“, gespielt von Nadine Baer an der Trompete, fand die Feierstunde ihren krönenden Abschluss.
Ein Kontrast zur feierlichen Atmosphäre bot der Besuch des Gemeinschaftsklärwerks Bitterfeld-Wolfen. Nach einem Einführungsvortrag von Geschäftsführer Kristian Dietrich, der die speziellen Herausforderungen bei der Reinigung industrieller und kommunaler Abwässer erläuterte, führte ein Rundgang zu den imposanten, hocheffizienten Klärbecken. Dabei wurde deutlich: Das Klärwerk ist eine zentrale Säule für ein sauberes und lebenswertes Bitterfeld-Wolfen.
Den Ausklang des Samstags bildete ein Besuch im Mehrgenerationenhaus im Rahmen der Ausstellung „Von Rosa und anderen Tagen – das internationale Frauentagebuch kehrt zurück“. Dieses Projekt wurde vor 15 Jahren von der Stadt Witten ins Leben gerufen und dokumentiert in Form von Wochenprotokollen den Alltag von Frauen aus den Partnerstädten, darunter auch aus Bitterfeld-Wolfen.
Was in der Fuhneaue begann, fand dort auch seinen symbolischen Abschluss: Mit der feierlichen Einweihung eines Freundschaftsbaumes wurde das Partnerschaftstreffen beendet. Zu Ehren der 35-jährigen Freundschaften mit Marl und Witten wurde eine Amerikanische Roteiche gepflanzt – nicht zufällig. Sie ist nicht nur der „Baum des Jahres 2025“, sondern steht auch für besondere Eigenschaften, wie Oberbürgermeister Armin Schenk in seinem Grußwort erklärte: „Ihre Fähigkeit, sich an wechselnde klimatische Bedingungen anzupassen, macht sie zu einem wichtigen Baum in Zeiten des Klimawandels. Zudem trägt sie durch ihre schwer entzündliche Belaubung zur Verringerung des Waldbrandrisikos bei.“ In einer Zeit globaler Herausforderungen symbolisiert die Roteiche Resilienz, Zusammenhalt und den bleibenden Wert von Partnerschaften.