das neue Jahr ist nun bereits einige Wochen alt und ich hoffe, dass Sie alle einen guten Start hatten. Viele beginnen ein neues Jahr mit guten Vorsätzen. Ich habe mir u.a. vorgenommen wieder regelmäßiger als im letzten Jahr sportlich aktiv zu sein. Das konnte ich an den beiden ersten Arbeitstagen im Januar gleich in die Tat umsetzen, als ich bei frühlingshaften Temperaturen mit dem Fahrrad zur Arbeit nach Zahna gefahren bin. Am liebsten spiele ich eigentlich in der Alt-Herrenmannschaft des SV Eintracht Elster Fußball. Denn in der Gemeinschaft machen Freizeitaktivitäten viel mehr Spaß. Leider müssen wir feststellen, dass nach den coronabedingten Zwangspausen vieles nicht mehr so läuft wie davor. Das sehe ich nicht nur in meinem eigenen Sportverein. In den vergangenen Monaten haben einige Vereine ganz aufgeben müssen, weil die Zahl der Mitglieder stark gesunken ist oder einfach niemand mehr bereit war die Verantwortung zu übernehmen. Ich hoffe, dass wir diesen Trend stoppen können und sich wieder mehr Bürgerinnen und Bürger, egal in welchem Bereich, aktiv engagieren. Gute Beispiele gibt es in Bülzig, wo sich der Verein „Aktives Bülzig e.V.“ neu gegründet hat oder in Zörnigall mit dem zukünftigen „Feuerwehr- und Heimatverein“. Im Rahmen unserer Möglichkeiten werden wir diese neuen Vereine und selbstverständlich auch die alteingesessenen Vereine als Stadt bei ihren Aktivitäten unterstützen.
Entscheidend dabei wird u.a. sein, wie sich die Haushaltssituation der Stadt Zahna-Elster in diesem und in den Folgejahren entwickelt. Zurzeit wird der Etat zum Haushalt 2023 in den städtischen Gremien beraten. Im Moment reden wir von einem noch nie dagewesenen Defizit von rund 3 Mio. €, das vor allem der aktuellen Preis- und Lohnentwicklung geschuldet ist. Weitere Ursachen sind die immer komplexer werdenden Aufgaben für eine städtische Verwaltung sowie höhere und zum Teil unverständliche Sicherheitsanforderungen in den kommunalen Einrichtungen, ohne dass dafür eine Gegenfinanzierung über das Finanzausgleichsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt erfolgt.
Dennoch wollen wir auch in diesem Jahr in den Ausbau der Infrastruktur unserer Stadt investieren. Fortgesetzt wird der Ausbau der Landesstraße in Richtung Klebitz, der witterungsbedingt im Dezember unterbrochen werden musste. Hier hat sich das Land Sachsen-Anhalt fast komplett aus der Förderung zurückgezogen und überweist uns in diesem und in den nächsten Jahren lediglich jeweils 87.000 € für die Unterhaltung und den Ausbau der kommunalen Straßen für das gesamte Stadtgebiet. Eigentlich benötigen wir allein zur Finanzierung der Nebenanlagen beim Ausbau der Landesstraße in Zahna mindestens das Zehnfache. Ob wir in diesem oder spätestens im nächsten Jahr mit dem Ausbau der Neustraße in Zahna beginnen werden, hängt vom Ergebnis der Gespräche mit den Investoren für das geplante Wohngebiet ab, die wir in dieser Woche führen. Geplant ist weiterhin die Oberflächensanierung der unbefestigten Straßen in Zahna, die momentan an einigen Stellen kaum noch befahrbar sind. Dazu benötigen wir allerdings das passende Wetter. Bis dahin können wir nur versuchen die schlimmsten Stellen über unseren Bauhof soweit es geht auszubessern.
Nach über einem Jahrzehnt Planung wird in diesem Jahr der Bahnübergang der Kreisstraße am Bahnhof in Mühlanger neu gebaut. Gleichzeitig werden die beiden Bahnsteige komplett erneuert. Die dazu vorbereitenden Maßnahmen laufen ab dem kommenden Monat. Vom 20.03. bis 12.05.2023 erfolgt zunächst nacheinander die Erneuerung der beiden Bahnsteige, so dass der Personenreiseverkehr in beiden Richtungen weiterhin möglich ist. Ab dem 22.05.2023 kommt es bis Mitte September 2023 zur Vollsperrung des alten Bahnübergangs und des Kreuzungsbereiches Dietrichsdorfer Straße/Flämingstraße. Im Straßenbereich müssen Trink- und Abwasserleitungen umgelegt und der neue Trassenverlauf der Kreisstraße angepasst werden. Der alte Bahnübergang wird zurückgebaut. Die Gespräche zu möglichen Umleitungsstrecken werden in den nächsten Tagen noch geführt. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass wenigstens für die Fußgänger und Radfahrer eine Übergangsmöglichkeit in diesem Bereich geschaffen wird. Vorbehaltlich das es zu keinen Verzögerungen im Bauablauf kommt, soll die gesamte Maßnahme bis Ende September 2023 abgeschlossen sein. Nach dem Abriss des alten Empfangsgebäudes wird der südliche Bereich am neuen Bahnübergang im Rahmen des Schnittstellenprogramms der NASA Sachsen-Anhalt GmbH von der Stadt Zahna-Elster in den beiden darauffolgenden Jahren neu gestaltet.
Für das neugebaute Nebengebäude der Kita in Mühlanger sind noch letzte Arbeiten zur Ausstattung der Räumlichkeiten notwendig. Weiterhin müssen die behördlichen Genehmigungen zum Betrieb der Einrichtung als Erweiterung der Kindertagesstätte eingeholt werden. Ein genauer Termin der Inbetriebnahme kann daher noch immer nicht benannt werden. Weiterhin ist vorgesehen, dass in Mühlanger die Straßenbeleuchtung im Bereich Schräger Weg/Querstraße erneuert wird. Dort warten wir seit einem Jahr auf die Zusage zur Förderung dieser Maßnahme. Eine weitere Maßnahme zur Erweiterung der Straßenbeleuchtung ist in Zahna in der Rahnsdorfer Straße vorgesehen. In Rahnsdorf selbst erfolgt in diesem Jahr die Erneuerung der Trafostation für die Ortsnetzversorgung inklusive des EEG-Netzausbaus eines Teils der Rahnsdorfer Lindenstraße.
Im Bereich der Feuerwehren ist kurzfristig einen Lösung zur Sicherung der Einsatzbereitschaft der Ortswehr in Zörnigall erforderlich. Das Einsatzfahrzeug musste nach 26 Jahren wegen eines größeren Motorschadens außer Dienst gestellt werden. Ersatzteile sind nicht mehr zu beschaffen. Eine gute Nachricht gibt es aus Dietrichsdorf zu vermelden. Zahlreiche Kameraden der Einsatzabteilung der Ortswehr Dietrichsdorf/Külso haben gemeinsam mit der Ortswehr Zörnigall die erforderlichen Ausbildungsstunden absolviert, so dass die Ortswehr Dietrichsdorf/Külso demnächst wieder den aktiven Dienst aufnehmen kann.
Zum Ende meines heutigen Beitrages möchte ich wie gewohnt in der ersten Ausgabe im neuen Jahr auf die Einwohnerstatistik des vergangenen Jahres der Stadt Zahna-Elster eingehen. Im Jahr 2022 ist die Einwohnerzahl von 9187 auf 9177 gesunken. Ursache war u.a. eine unterdurchschnittliche Geburtenrate. Im vergangenen Jahr haben in der Stadt Zahna-Elster 45 Kinder das Licht der Welt erblickt, davon 30 Jungen und nur 15 Mädchen. Der Durchschnitt der Geburten in den letzten acht Jahren lag bei 58. Verstorben sind im Jahr 2022 leider 118 Mitbürgerinnen und Mitbürger. Der Durchschnitt liegt hier bei 113 Sterbefällen im Jahr. Beim Wanderungssaldo haben wir wieder ein Plus zu verzeichnen. 360 Wegzügen aus der Stadt stehen 423 Zuzüge gegenüber (+63). Damit konnte die Differenz zwischen Geburten und Sterbefälle nicht ganz ausgeglichen werden. Die größten Zuwächse an Einwohnern gab es in Klebitz (+8), Listerfehrda (+7) und Dietrichsdorf (+5). Den höchsten Rückgang verzeichneten wir in Elster (Elbe) (-26), Leetza (-7) und in Zahna (-6).
Einen entscheidenden Einfluss auf die weitere Bevölkerungsstatistik in unserer Stadt wird vor allem die Preisentwicklung in der Baubranche haben. Mit der Ausweisung von neuen Wohngebieten im aktuellen Flächennutzungsplan hatte die Stadt Zahna-Elster den Weg für den Bau von Eigenheimen geebnet. Bedingt durch die Erhöhung der Bauzinsen und der Rohstoffpreise können sich nicht mehr viele willige Bauherren ihren Traum vom Eigenheim erfüllen. Hier muss man die Entwicklung in den nächsten Monaten abwarten. Auch wenn die Aussichten angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt Zahna-Elster nicht rosig sind, wollen wir uns den anstehenden Aufgaben widmen und mit Ihnen gemeinsam das Jahr 2023 möglichst erfolgreich gestalten.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute und vor allem Gesundheit.