Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

im Juni vor genau zehn Jahren waren die Ortschaften Mühlanger, Elster (Elbe) und Listerfehrda von der letzten großen Elbeflut betroffen. Mit großem Einsatz hatten sich die Bürgerinnen und Bürger dieser Ortschaften und viele weitere freiwillige Helfer den Wassermassen entgegen gestellt. In einigen Bereichen in Mühlanger sowie in Iserbegka konnte man erfolgreich gegen die Flut ankämpfen. An allen anderen Abschnitten musste man den Kampf gegen das Wasser irgendwann aufgeben und sich auf Schadensbegrenzung beschränken. Das sind Bilder, die man immer wieder vor sich hat, wenn die Elbe von einem Hochwasser wie zuletzt in diesem Frühjahr betroffen ist. Insbesondere aus Mühlanger erreichen mich dann Nachfragen zum Stand der geplanten Hochwasserschutzanlagen. Auf aktueller Nachfrage beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft konnte keine Auskunft zur Umsetzung dieser Maßnahmen gegeben werden. In der Prioritätenliste des Landes Sachsen-Anhalt steht Mühlanger nicht im vorderen Bereich. Die vom Landesverwaltungsamt durchgeführte Wirtschaftlichkeitsbetrachtung hat ergeben, dass das Verhältnis zwischen der Betroffenheit der Bevölkerung und den Kosten für den Bau einer solchen Anlage zu gering ist im Vergleich mit anderen Abschnitten im Bereich der Elbe in unserem Bundesland. Die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel des Landes werden zunächst für bereits laufende Projekte benötigt. Neues Geld für zukünftige Projekte in der aktuellen Förderperiode aus dem Fördertopf der Europäischen Union steht noch nicht bereit. Wir werden dennoch in regelmäßigen Abständen das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen. Mit dem Bau der Hochwasserschutzanlagen zwischen Iserbegka und Listerfehrda in den Jahren von 2013 bis 2016 für rund 20 Mio. € ist zumindest der Bereich von Gallin bis nach Listerfehrda gut für zukünftige Fluten gerüstet. Regelmäßig proben die Kräfte der Wasserwehr den Aufbau der mobilen Teile der Hochwasserschutzanlagen, um im Einsatzfall gut vorbereitet zu sein. Im vergangenen Jahr fanden umfangreiche Wartungsarbeiten an den mobilen Teilen, den Schutztüren und den Regenwasserausläufen statt. In den letzten zehn Jahren wurden zahlreiche Maßnahmen zur Ertüchtigung der von den Fluten betroffenen Infrastruktur umgesetzt. Die letzte dieser Maßnahmen konnte im April in diesem Jahr abgeschlossen werden. Insgesamt hat die Stadt Zahna-Elster Fördermittel in Höhe von 13.550.590,63 € aus dem Fluthilfefonds des Landes Sachsen- Anhalt erhalten. Hinzu kamen Spenden in Höhe von 280.513,75 €. Von der Vergangenheit zurück in die Gegenwart. Wie bereits angekündigt, hat der Stadtrat der Stadt Zahna-Elster in seiner Sitzung am 19.06.2023 die Auftragsvergabe für die Sanierung der Wiesenstraße in Zahna an die Firma Kommunalservice GmbH Wittenberg beschlossen. Die Sanierung der Straßenoberfläche erfolgt in einem sogenannten Asphalttränkverfahren und wurde in der Lutherstadt Wittenberg bereits seit mehreren Jahren angewandt. Es gilt für die Ortschaft Zahna als Pilotprojekt und könnte in den kommenden Jahren bei einer erfolgreichen Umsetzung in den anderen unbefestigten Straßen ebenfalls zur Anwendung kommen. Beim Ausbau der Landesstraßen in Zahna steht ein weiterer Abschnitt kurz vor der Vollendung. Ab dem 26.06.2023 sind die Asphaltierungsarbeiten in der Straße Am Sportplatz und in der Klebitzer Straße bis zur Kreuzung Elsterstraße eingeplant.

Anschließend werden die Arbeiten im Kreuzungsbereich Klebitzer Straße/Elsterstraße fortgesetzt. Der letzte Abschnitt ist schließlich der Ausbau der Klebitzer Straße in Richtung Ortsausgang bis zur Straße Am Felde. Wir gehen davon aus, dass damit der gesamte Ausbau der beiden Landesstraßen in Zahna nach einer 13-jährigen Bauzeit noch in diesem Jahr zum Abschluss kommt. In Elster (Elbe) wurde am Bahnübergang in der Wilhelm-Pieck-Straße das Teilstück zwischen der Gleisanlage und dem ländlichen Weg asphaltiert. Zwei Vor-Ort-Termine gab es mit Vertretern der Deutschen Bahn hinsichtlich der Beseitigung von Gefahren durch die Brücke über die ICE-Strecke in Klebitz. Der ursprünglich geplante Abriss der Brücke erweist sich als äußerst kompliziert, zeitlich schlecht steuerbar aufgrund einer dann notwendigen längeren Vollsperrung der kompletten Trasse und würde bedingt durch diese Umstände für die Stadt sehr teuer werden. Man konnte sich verständigen, dass vorerst voraussichtlich im Herbst 2023 zunächst die seitlich vorhandene Rohrleitung zurückgebaut wird und eine Abdichtung der Oberfläche der Brücke erfolgen soll, so dass keine Feuchtigkeit eindringen kann und der Brücke weiter schaden könnte. Nach der Umsetzung dieser Maßnahme wäre sogar eine beschränkte Nutzung für Fußgänger und Radfahrer möglich. Allerdings erweist sich selbst diese recht einfache Variante zur Sicherung der Brücke wieder einmal recht schwierig in Bezug auf eine Abstimmung mit der DB. Der Ausbau der neuen Bahnsteige auf dem Bahnhof in Mühlanger ist abgeschlossen. Derzeit erfolgen die Vorbereitungsarbeiten für die Verlegung des Bahnübergangs der Kreisstraße. Diese Maßnahme soll lt. Plan bis Ende September 2023 abgeschlossen werden. Zur Verbesserung der Ganztagsbetreuung in der Grundschule in Mühlanger wurden und werden Angebote zum Ausbau von leerstehenden Räumlichkeiten eingeholt. Hier ist beabsichtigt einen Fördermittelantrag zur Ertüchtigung dieser bisher ungenutzten Räume zur Betreuung der Hortkinder aus der Kindertagesstätte zu stellen. Die letzten drei Fördermaßnahmen aus der vergangenen Förderperiode der EU über die RELE-Richtlinie sind bis auf kleinere Restarbeiten abgeschlossen. Im Freibad in Zahna wurde das Filtergebäude saniert. Der Spielplatz in der Gielsdorfer Straße in Elster (Elbe) wurde umgestaltet und hat neue Spielgeräte sowie Sitzmöglichkeiten erhalten. Die feierliche Eröffnung erfolgte am 02.06.2023. Die Erneuerung der Fassade und die Gestaltung des Außengeländes am Dorfgemeinschaftshaus in Gadegast stehen kurz vor der Vollendung. Einen Fördermittelbescheid hat die Stadt zur Aufwertung des Bereiches am Schiffsanlegers und der Elbpromenade in Elster (Elbe) über das Programm zur Förderung der regionalen ländlichen Entwicklung von 2014 bis 2020 in Höhe von 73.763,12 € aus dem Schwerpunktbereich ländliche touristische Entwicklung erhalten. Der Eigenanteil der Stadt beträgt 13.971.02 €. Dieser Bescheid kam etwas überraschend, da es zunächst hieß, dass die Mittel aus dem alten Programm bereits alle vergeben sind. Eine Informationsveranstaltung zum Bau der Ortsumfahrungen der B 187 fand am 06.06.2023 in Elster (Elbe) statt. Der Regionalbereichsleiter der Landesstraßenbaubehörde, Herr Oliver Grafe, informierte über den aktuellen Sachstand. Wie nicht anders zu erwarten war, konnten keine verbindlichen Aussagen zur Umsetzung dieser für die Region wichtigen Maßnahme gemacht werden. Die einzige Erkenntnis war, dass sprichwörtlich noch viel Wasser die Elbe herunterfließen wird, bis es zur Umsetzung kommen wird. Als nächster Schritt ist eine Abstimmung mit den Kommunen zu einer möglichen Trassenführung geplant, in der auch die betroffenen Landwirtschaftsbetriebe einbezogen werden sollen. Im Rahmen des Programms „Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“ wurden bereits die ersten größeren Projekte durchgeführt. Hervorheben möchte ich die beiden großen Kindertagsfeiern am 01.06.2023 an der Feuerwehr in Zahna und am 03.06.2023 im Freizeitpark in Elster (Elbe). Insgesamt ca. 900 Kinder und Jugendliche konnten als Besucher registriert werden. Ein sehenswertes Graffiti-Projekt wurde in der Ortschaft Zörnigall am Dorfgemeinschaftshaus umgesetzt. Weitere Graffiti-Projekte sind für die Sommerferien vorgesehen, u.a. in der Bahnhofsunterführung in Zahna, am Freizeitpark in Elster (Elbe) und in Listerfehrda. Interessierte Kinder und Jugendliche können sich über die geplanten Projekte in den bevorstehenden Sommerferien in dieser Ausgabe sowie auf der Homepage der Stadt Zahna-Elster informieren und über den Jugendausschuss gern auch weitere Maßnahmen vorschlagen. Das Freibad in Zahna wurde in diesem Jahr am 05.06.2023 eröffnet. Hintergrund für den leicht verspäteten Start in die diesjährige Freibadsaison war die kalte Witterung und die damit verbundene ungenügende Erwärmung des Badewassers. Personell wird sich die Situation ab dem 01.07.2023 verbessern. Mit Frau Dominique Zimmermann wurde eine zweite Fachangestellte für Bäderbetriebe eingestellt, so dass zukünftig verstärkt weitere Schwimmkurse angeboten werden können. Die beiden Agrarbetriebe in Leetza und Zahna feierten mit zahlreichen Gästen nachträglich in den vergangenen Wochen ihre 30-jährigen Jubiläen. Der evangelische Kindergarten in Zahna blickte in Rahmen einer Festveranstaltung am 17.06.2023 auf sein 111-jähriges Bestehen zurück. Bei den seit Ende Mai durchgeführten Dorf-, Heimat- und Feuerwehrfesten konnten die Veranstalter überwiegend eine positive Bilanz hinsichtlich der Besucherzahlen ziehen. Den Gästen wurden wieder sehr abwechslungsreiche Programme geboten. Insbesondere in unseren kleinen Ortschaften war dabei ein Großteil der Dorfgemeinschaft mit eingebunden. Für die Organisation dieser Veranstaltungen möchte ich allen Verantwortlichen meinen Dank aussprechen. Ohne dieses große Engagement vieler Akteure wäre das alles nicht möglich. Für alle weiteren Feste in den nächsten Wochen und Monaten wünsche ich allen Beteiligten gutes Gelingen und den Gästen unterhaltsame und entspannte Stunden.

Ihr Bürgermeister

Peter Müller