Einen lehrreichen Vormittag verbrachten die Klassen 5a und 5b am 15. November 2022 im Halleschen Landesmuseum für Vorgeschichte.
Passend zum Geschichtsunterricht des Jahrgangs organisierte Frau Paulitz einen Projekttag zum Thema „Leben in der Steinzeit“. Fakten aus dem Lehrbuch wurden durch archäologische Fundstücke lebendig und anschaulich durch die Museumspädagoginnen vermittelt, zum Beispiel anhand einer aus Gips nachgeformten Ausgrabungsstätte von Bilzingsleben im heutigen Thüringen. Überreste von Urmenschen, die vor 370 000 Jahren dort lebten, wurden ausgegraben. Vieles war neu und erstaunlich für uns, zum Beispiel dass diese Urmenschen schon „Suppe“ kochten. Weil es noch keine Kochtöpfe gab, kleideten die Steinzeitmenschen ein Erdloch mit Leder aus. Dort hinein kamen Fleisch, Wasser und Kräuter. Erhitzt wurde das Ganze mit heißen Steinen – fertig war die Suppe. Wie unterscheidet man einen Homo erectus von einem Homo sapiens? Mit der Fingerprobe an Kinn und Stirn. Der Homo erectus hat eine fliehende Stirn, der höher entwickelte Homo sapiens eine gerade Stirn. Warum hatte das Mammut gebogene Stoßzähne? Es lebte in der Eiszeit und konnte sie als Schneeschieber benutzen. Das Jagen eines Mammuts erforderte Strategien und gegenseitige Abstimmung der Jäger, also hatten diese Steinzeitmenschen auch schon eine Kommunikation durch Sprache. Viele Pflanzen, die es heute gibt, existierten auch in der Steinzeit schon. Aus Birkenrinde stellten die Urmenschen den ersten Klebstoff her – das Birkenpech. An einer 80 000 Jahre alten Probe durften wir einmal riechen. Der Geruch erinnerte uns an geräuchertes Fleisch. Vor der Frühstückspause gab es jedoch noch einen Zeitsprung im Museum – wir bestaunten die 3600 Jahre alte Himmelsscheibe von Nebra, die erst vor wenigen Wochen aus einer Londoner Ausstellung zurückkehrte.
Nach dem Frühstück durften wir im praktischen Teil des Projekts Schmuck im Steinzeit-Design herstellen – Ketten und Armbänder aus Muscheln. Das erforderte viel Ausdauer, denn man musste die Muscheln so lange auf einem flachen Stein reiben, bis sie ein Loch zum Auffädeln hatten. Nach ungefähr einer Stunde und mit Hilfe der Museumspädagoginnen hatte jeder sein selbst hergestelltes Andenken an diesen interessanten Projekttag. Mit dem Bus ging es nun zurück nach Zörbig. Ein großes Dankeschön der Klassen 5a und 5b für diesen gelungenen Tag geht an Frau Paulitz.