Am Dienstag, dem 9. September 2025, fand um 15:00 Uhr in der Wobau-Galerie in Magdeburg die feierliche Siegerehrung des Schulwettbewerbs „blau-weiße Geschichte(n)“ statt. Eingeladen waren auch sechs Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Zörbig, die mit ihren kreativen Beiträgen rund um den 1. FC Magdeburg die Jury überzeugten.
Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Schulen waren dazu aufgerufen, sich in Form von Texten, Bildern oder anderen kreativen Handlungsprodukten mit dem Verein, seiner Historie und seinem Einfluss auf die Menschen auseinanderzusetzen. Besonders feierlich wurde die Siegerehrung durch die Anwesenheit prominenter Gäste:
Fußball-Legende Martin Hoffmann, Europapokalsieger von 1974 mit dem FCM und Olympiasieger für die DDR, ebenso teil nahm Dr. Jörg Biastoch, der Präsident des 1. FC Magdeburg sowie der Stadionsprecher des Vereins. Ihre Anwesenheit würdigte nicht nur die Bedeutung des Wettbewerbs, sondern verlieh der Veranstaltung eine ganz besondere Atmosphäre.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war auch der Rückblick auf die Ursprünge des Fußballs in Deutschland. In diesem Zusammenhang wurde Herr Konrad Koch zitiert – jener Pädagoge, der den Fußballsport im 19. Jahrhundert erstmals in deutschen Schulen einführte. Sein berühmter Satz:
„Fußball ist mehr als ein Spiel – er ist eine Schule des Lebens.“ – Konrad Koch – unterstrich eindrucksvoll, wie sehr Sport und Bildung miteinander verbunden sind – und wie wertvoll schulische Projekte für junge Menschen sein können.
Die Vielzahl der eingereichten Arbeiten beeindruckte durch Originalität, Tiefgang und ein bemerkenswertes Maß an Kreativität. Um diesen Leistungen einen würdigen Rahmen zu geben, wurden die besten Beiträge in einer eigens konzipierten Ausstellung präsentiert. Diese wurde bereits im Juni 2025 eröffnet und ist seither in den Räumen des 1. FC Magdeburg zu sehen.
Auch das Handlungsprodukt unserer Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Zörbig ist Teil dieser Ausstellung – eine besondere Auszeichnung und sichtbare Anerkennung ihrer Arbeit. Die Präsentation unterstreicht die Bedeutung schulischer Projekte im kulturellen und gesellschaftlichen Kontext. Unsere Arbeit wurde im Rahmen der Veranstaltung noch einmal besonders hervorgehoben, da sie sich mit einem sehr ernsten und bewegenden Thema beschäftigte: dem Tod des FCM Fans Hannes Schindler, der nach einer Auseinandersetzung mit gegnerischen Fans ums Leben kam. Die Todesumstände sind bis heute ungeklärt. Dabei ging es uns nicht darum Werbung für einen ganz bestimmten Fußballverein zu machen oder Schülerinnen und Schüler für den 1. FC Magdeburg zu gewinnen. Unser Ziel war ein klares, unmissverständliches Statement: Mit dem Tod von Hannes wurde eine absolute Grenze überschritten. Fußball soll verbinden, nicht spalten. Leidenschaft darf niemals in Hass und Gewalt umschlagen. Was als emotionale Fußballrivalität begann, entwickelte sich zu einer Spirale der Gewalt, die in einer Katastrophe endete – mit dem Tod eines jungen Menschen. Zurück bleiben eine Mutter und ein Vater, die jeden Abend um ihren Sohn trauern. Ein Bruder, der plötzlich allein ist. Freunde und Kumpel, die eine Lücke spüren, die nicht mehr zu füllen ist.
In unserem Beitrag haben wir die Tragödie nicht nur aufgearbeitet, sondern eine Botschaft formuliert, die über diesen einen Fall hinausgeht: Niemand darf wegen seiner Vereinsliebe sterben! Niemand! Niemals mehr soll eine Mutter um ihren verstorbenen Sohn weinen, nur weil er Fußballfan ist! Möge so etwas nie wieder geschehen. Möge man Hannes für immer in Erinnerung behalten!
Die Teilnahme an der Siegerehrung war für unsere Schülerinnen und Schüler ein tolles Erlebnis – und eine wichtige Gelegenheit, sich mit einem bedeutenden gesellschaftlichen Thema auseinanderzusetzen. Wir gratulieren herzlich und sind stolz auf die engagierte und tief berührende Arbeit unseres Teams!