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Zörbiger Bote – Mitteilungsblatt der Stadt Zörbig mit den Ortsteilen
Ausgabe 12/2023
Interessantes und Berichtenswertes
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Zusammen ist man weniger allein

Wie die Kooperation von Stadtrat, Stadtverwaltung sowie Vereinen den Bürgerinnen und Bürgern der Einheitsgemeinde Zörbig eine abwechslungsreiche Vielfalt ermöglicht

Seit mehreren Jahren sind sogenannte Ortschaftsmittel fester Bestandteil der Haushaltsplanung der Stadt. Den jeweiligen Ortschaftsräten obliegt in eigener Verantwortung die Verteilung dieser Mittel, die vor allem zur Unterstützung der Vereinsarbeit und für die Brauchtumspflege in den Ortschaften dienen sollen. Häufig reichen diese Mittel allein jedoch nicht aus, gewünschte Projekte zu finanzieren beziehungsweise die Infrastruktur der Vereinsarbeit finanziell abzusichern. Dann liegt es im Ermessen der Stadträte sowie der Verwaltung, entsprechende Angebote, Veranstaltungen und Einrichtungen zusätzlich zu unterstützen.

Dem sind jedoch haushaltstechnisch zu berücksichtigende Grenzen gesetzt. So dürfen die jährlichen Ausgaben einer Gemeinde für sogenannte freiwillige Aufgaben beziehungsweise Leistungen 15 Prozent vom Etat des Ergebnisplanes (das heißt ohne Investitionen) nicht überschreiten, um die Erfüllung der Pflichtaufgaben nicht zu gefährden.

Reichen die erzielbaren Einnahmen der Stadt nicht aus, um die Pflichtausgaben zu finanzieren, sind eigentlich keine freiwilligen Leistungen finanzierbar! Im ungünstigsten Fall bedeutet das den Verzicht auf viele Angebote beziehungsweise Annehmlichkeiten, die das Leben in einem Ort abwechslungsreicher und interessanter gestalten. Genau dies ist aber Ziel und Streben der Vereine, Organisationsgemeinschaften sowie Stadt- und Ortschaftsräte zum Erhalt und Ausbau der sogenannten weichen Standortfaktoren zur positiven Gestaltung des Lebensumfeldes.

An konkreten Beispielen untersetzt beinhaltet dies die Unterhaltung unserer Bürger- und Vereinshäuser sowie die Mehrzahl der Grün- und Sportanlagen, das soziokulturelle Zentrum in Mößlitz und die Unterstützung von verschiedensten Veranstaltungen, um nur einige Aspekte zu benennen.

Ja, Sie haben richtig gelesen – die Pflege der Rasenflächen, vor allem in unseren Parkanlagen ob in Cösitz, Schrenz, Quetzdölsdorf, Prussendorf, Mößlitz und anderswo ist nach Beurteilung der Finanzbehörden eine freiwillige Aufgabe, sofern die auszuführenden Arbeiten nicht der Gefahrenabwehr zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit dienen.

Dass unsere Stadträte hierzu eine andere Position beziehen, zeigt die Bereitstellung finanzieller Mittel im Haushalt und Kapazitäten des städtischen Baubetriebshofes zur Pflege und Unterhaltung dieser Anlagen.

Blickt man am Ende des Jahres auf das Geschaffene zurück, so wird deutlich, was hier von den Akteurinnen und Akteuren sowohl im Ehrenamt als auch hauptberuflich aufopferungsvoll im Interesse der Bürgerschaft geleistet wurde. Wer bisher davon ausgegangen ist, dass dies alles selbstverständlich sei, soll dieser Artikel ein Stück zur Aufklärung und Anerkennung dienen.

Immer häufiger klagen Bürgerinnen und Bürger über die Finanzpolitik unserer Bundesregierung sowie die unzureichende Finanzausstattung der Städte und Gemeinden. Das ist in einigen Fällen aus der Sicht des Betrachters auch richtig, trägt aber meist nicht zur Verbesserung der Situation vor Ort bei.

Diejenigen, welche trotz angemessener Kritik zur Selbsthilfe greifen, sind auf dem richtigen Weg, schaffen gemeinsam im Miteinander Fortschritte und sicht- sowie spürbare Erfolge. Das kann und sollte man den Entscheidungsträgern im Stadtrat, den Ortschaftsräten und Vereinsvorständen stellvertretend für ihre Mitglieder auch einmal öffentlich sagen und dadurch kundtun, dass all ihre Bemühungen das Leben im Ort gestalten und nicht nur verwalten.

Schließlich erwarten wir auch in Zukunft ein lebens- und liebenswertes Wohnumfeld und eventuell gesellt sich so manch‘ Leserin und Leser zu den aktiven Mitstreiterinnen und Mitstreitern unserer Stadt. Denn Nachwuchsprobleme gibt es in allen Bereichen.

Vielleicht geben die Musestunden während der Feiertage oder beim Winterspaziergang Gelegenheit, das soeben Gelesene mal in sich gehen zu lassen.

In diesem Sinne allen eine besinnliche, weitgehend zufriedene und frohe gemeinsame Weihnachtszeit!

Andreas Voss mit redaktioneller Unterstützung von Claudia Egert
Fotoquelle: Pexels