Musik schenkt unseren Herzen eine Seele,
verleiht den Gedanken Flügel und
lässt die Phantasie erblühen.
Auch im fortgeschrittenen Erwachsenenalter kann man ein Instrument wie zum Beispiel Blockflöte, Klavier, Schlagzeug oder Gitarre erlernen. Dafür sind ein gutes Gehör und Rhythmusgefühl von Vorteil. Im Kindesalter ist das Gehör in den meisten Fällen besser, wodurch Kinder auch sensibler auf feine Tonlagen und Tempounterschiede reagieren.
Zum Instrument lernen braucht es Takteinteilung, wodurch das Musikstück überschaubarer wird. Damit ist hier nicht das allgemeine Taktgefühl gemeint, das man auch im Miteinander haben sollte, welches aber bei so manchen verloren gegangen scheint, sondern musikalisches Taktgefühl. Fällt es schwer, den Takt zu halten, muss das nicht gleich das Ende des soeben erst begonnenen Erlernens sein. Denn man kann auch mithilfe eines Metronoms üben, welches durch einen ständigen Puls Musikerinnen und Musikern hilft, das Tempo zu halten. Oder man klatscht den Takt mit den Händen und stampft dann mit den Füßen dazu.
Musik hat viele gesundheitliche Vorzüge. Durch regelmäßiges Training sowohl für Gehirn als auch Motorik kann unter anderem die Fingerfertigkeit bis ins hohe Alter erhalten bleiben, sofern es keine medizinisch relevanten Einschränkungen in körperlicher oder geistiger Hinsicht gibt. Außerdem lässt Musik die Seele tanzen, tröstet und berührt. Und wirkt sich so positiv auf das Gemüt – die Stimmung – aus, was wiederum zu einer Reduzierung des psychologischen Stresses führen kann. Dies bestätigen mehrere Studien. Musik kann zudem wie ein Schlüssel funktionieren, der die Tür zu Erinnerungen und Gefühlen öffnet.
Bisher fehlte die Zeit und Muße, aber auch die Geduld, ein Instrument zu lernen? Dass man dafür auch im reiferen Alter nicht zu alt ist, zeigt das Beispiel von Gary Marcus, Professor für Psychologie an der New York University. Im reiferen Alter beschloss er, Gitarre spielen zu lernen. Selber mit nur wenig Rhythmusgefühl ausgestattet, gab er nicht gleich auf und übte dreimal in der Woche je 45 Minuten. Dabei stellte er fest, dass eine gesunde Selbstkritik an dieser Stelle ratsam ist. Sich bewusstmachen, dass man das Instrument für sich selbst erlernt und nicht für andere. Letztendlich soll es ja Spaß machen und sich nicht zu einem Zwang entfalten. Man muss nur geduldig sein. Erwachsene sollten daher nachsichtig mit sich selbst sein, wenn es sich nicht gleich wie erhofft anhört und sich Zeit geben. Und wer von Natur aus sowieso gern Neues entdeckt, übt vielleicht auch mehr, weil das Interesse geweckt ist, so die Ansicht von Gary Marcus. Aber man muss kein Professor sein, um ein Instrument im reiferen Alter zu erlernen; geschweige denn, zu dieser Erkenntnis im Hinblick auf ein größeres Interesse zu gelangen: Für Musik ist es eben nie zu spät.