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Zörbiger Bote – Mitteilungsblatt der Stadt Zörbig mit den Ortsteilen
Ausgabe 12/2025
Aus den Ortschaften
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Herbstspaziergang 2025 durch Salzfurtkapelle

Im Jahr nach der Gründung unseres Fördervereins eröffneten wir mit der ersten Erlebniswanderung eine Veranstaltungsreihe, die in den folgenden Herbstmonaten vielfältige Begegnungen ermöglichte. 2017 zogen 80 große und kleine Teilnehmer durch die Fuhneaue, 2018 vermittelte ein Jäger interessante Einblicke in seine Arbeit, und 2019 führte uns die Wanderung zum noch tief eingegrabenen Teufelsstein. 2020 endete ein kurzer Spaziergang in der Mehrzweckhalle, die sich für einen Tag in ein Museum verwandelte. Im darauffolgenden Jahr präsentierten sich die örtlichen Vereine in ähnlicher Weise. 2022 machten wir uns auf den Weg zur Fuhnequelle, 2023 besuchten wir das Schachmuseum in Löberitz. Mit der Anbringung der ersten Hausschilder konnten beim Dorfrundgang 2024 alte und neue Ansichten der Gebäude miteinander verglichen werden.

In diesem Jahr wurde die Geschichte des Ortes vor allem auf Trafokästen sichtbar gemacht. Dank der wunderbaren Zeichnungen und Beschriftungen von Frau Schön ließ sich das Salzfurth-Lied mit dem Text von Marianne Walter anschaulich nachvollziehen. Frau Walter kam nach Salzfurtkapelle, gründete hier ihre Familie und war als Lehrerin an der Schule tätig. Später wohnte sie weiterhin im alten Schulgebäude. Herr Remmling, Musiklehrer an der Schule, begleitete unseren Herbstspaziergang und präsentierte seine Melodie zum Lied.

Uraufgeführt wurde das Salzfurth-Lied traditionell bei einer Faschingsveranstaltung im Jahr 1982. Es beschreibt die Landschaft, die Liebe zu ihr und verewigt auf unnachahmliche Weise den regionalen Dialekt.

Mein Salzfurtkapelle im Fuhneland,

ein Teil uns’rer Heimat, nicht allen bekannt,

nur Felder und Wiesen, nicht Berge und Höh’n,

mein Salzfurth ich lieb‘ dich, ich finde dich schön.

Bei uns heißt es mich, wenn’s nur mir heißen kann.

Komm bei mich mei Kleener und rutsch zu mich ran,

jehk bei deine Oma und holk, wenn de gannst,

nen Emmer Golle janz schnell hook und hab keene Angst.

Mein Herz schlägt für Salzfurtkapelle allein,

nur hier will ich leben, nur hier will ich sein,

hier find ich es herrlich, so ganz wunderbar,

mein Salzfurth ich lieb dich, das ist allen klar.

Der Name des Ortes ist eng mit dem Salzhandel verbunden. Als die Salzstraße von Halle in Richtung Norden entstand, bot eine Furth durch das Sumpfgebiet der Fuhne einen idealen Standort für ein Rittergut. Für Sicherheit wurde gesorgt, der Knüppeldamm instand gehalten, und Gasthäuser auf beiden Seiten gewährleisteten Unterkunft und Verpflegung. Auch der Zoll wurde hier vermutlich erhoben. Auf einer neuen Informationstafel an der Ecke Hallesche Straße/Am Gutshof lässt sich all das in Ruhe nachlesen.

gez. Frank Vogel