Ein lang gehegter Wunsch geht in Erfüllung. Schon im Jahr 2012 gab es erste Überlegungen für eine Kulturerlebnisroute durch das Alte Wettiner Land. Neun Jahre später starteten die LEADER-Regionen Anhalt sowie Unteres Saaletal und Petersberg ein Kooperationsprojekt, um eine neue Radroute zu konzipieren. Am 20. Januar 2023 wurden die Ergebnisse vorgestellt. Vier Radrouten sollen das kulturelle Erbe und die natürlichen Schönheiten der Region erlebbar machen.
Die Burg in Wettin, die Stiftskirche auf dem Petersberg, die Burg in Zörbig oder die Doppelkapelle in Landsberg sind unmittelbar mit den Anfängen der Wettiner verbunden. In der damaligen Zeit wurden mehrere romanische Dorfkirchen zum Beispiel in Peißen, Spören oder Sylbitz erbaut, die bis heute ihr Aussehen kaum verändert haben. In späteren Jahrhunderten entstanden barocke Schlösser in Ostrau, Zörbig oder Quetz. Diese Zeugnisse der Geschichte werden auf der neuen Kulturerlebnisroute Wettiner Weg verbunden. Zu den 20 Hauptpunkten entlang der Route gehören auch die Templerkapelle in Mücheln, die Kulturkirche in Gütz, die Stadt- und Klosterkirche in Brehna sowie touristische Ziele wie das Kunstdorf Dobis oder die Brachwitzer Alpen.
Experten des Berliner Büros team red und des Dresdener Unternehmens ISUP erarbeiteten die genaue Routenführung, legten Standorte für Wegweisungen fest und entwickelten ein umfangreiches Konzept zur Vermarktung des neuen Angebots. Geplant wurden zwei jeweils etwa 60 Kilometer lange Rundkurse, eine Ost- und eine Westroute, die bei Petersberg miteinander verbunden sind. Wer sportlich fährt oder mit elektrischer Unterstützung unterwegs ist, kann diese beiden Routen jeweils an einem Tag befahren. Wer sich mehr Zeit lassen will, kann Teilrouten, zum Beispiel von Bahnhof zu Bahnhof wählen.
Darüber hinaus gibt es zwei kürzere Rundwege von jeweils etwa 20 Kilometern Länge für entspannte Halbtagestouren. Die Route „Rund um Petersberg“ beginnt und endet am Bahnhof Wallwitz und führt zum Kloster und Erholungsgebiet in Petersberg, ins alte Rittergut Krosigk sowie zur romanischen Chorturmkirche von Sylbitz. Die „Wettiner Schlösser- und Parkroute“ startet am Bahnhof Stumsdorf und verbindet die Anlagen in Ostrau und Cösitz mit dem Gut und Park von Mößlitz, dem KulturQuadrat in Zörbig und der romanischen Dorfkirche von Stumsdorf. Sie verläuft überwiegend flach auf Radwegen, Wirtschaftswegen sowie ruhigen Nebenstraßen und wird auch für Familien mit Kindern empfohlen.
Die vier beteiligten Kommunen Wettin-Löbejün, Zörbig, Landsberg und Petersberg möchten mit der Kulturerlebnisroute nicht nur den Blick auf die 20 Hauptsehenswürdigkeiten lenken. Auf der Strecke oder in der unmittelbaren Umgebung liegen zahlreiche weitere sehenswerte Bauwerke oder natürliche Schätze, die einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden sollen. Die Initiatoren erhoffen sich nicht nur eine touristische Belebung ihrer Region durch Tagesgäste aus den nahegelegenen Städten wie Halle oder Magdeburg, sondern möchten damit auch die Neugierde der Bewohner vor Ort wecken.
Im ersten Schritt wird die neue Kulturerlebnisroute vor allem online vermarktet. So entstand eine neue Website wettiner-weg.de mit Informationen zur Geschichte der Wettiner, den Haupt-Sehenswürdigkeiten, sowie allerhand Tipps zu den Routen, die in Kürze an den Start gehen soll. Zudem gibt es detaillierte Routenbeschreibungen in Tourenportalen sowie Routen-Dateien zur Navigation mit dem eigenen Smartphone. Im zweiten Schritt soll eine Beschilderung der Route erfolgen, außerdem sollen schrittweise Optimierungen bei den Strecken erfolgen. Im Konzept der beauftragten Büros werden zudem regelmäßige Veranstaltungen geplant, um die Route bekannter zu machen.
Bei einer öffentlichen Veranstaltung in der Nikolaikirche in Wettin wurde die neue Route am 20. Januar vor etwas 60 Teilnehmenden aus Kommunalpolitik und Verwaltung, von Vereinen und anderen Interessierten präsentiert.
Informationen zum Projekt:
Die Website www.wettiner-weg.de soll in Kürze freigeschaltet werden.
Für weitere Anfragen zum Projekt wenden Sie sich bitte an Frau Anton, Mail: tatjana.anton@stadt-zoerbig.de; Tel.: 034956 60-103.