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Zörbiger Bote – Mitteilungsblatt der Stadt Zörbig mit den Ortsteilen
Ausgabe 2/2023
Wirtschaftsnachrichten und Stadtentwicklung
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Errichtung eines Nahwärmenetzes

Die Stadt Zörbig sucht nach Wegen, in allen Dörfern in den nächsten Jahren die Wärmeversorgung erschwinglich zu halten und zu sichern. Mögliche Alternativen zum Heizen mit Öl und Gas werden gesucht, unter anderem ist hier eine Variante die Umstellung auf Warm-Wasser-Nahwärmenetze.

Für die Umsetzung dieser letztgenannten Lösungsoption haben die Firma „Grüne Energien GmbH Bitterfeld“ und das Energieunternehmen „GP Joule“ ein Energiekonzept für die Stadt erarbeitet.

Eine entsprechende Willensbekundung zur Erarbeitung eines Feinkonzeptes für jeden Ortsteil hat der Stadtrat verabschiedet, in einzelnen Ortschaftsräten wurde dazu bereits informiert.

Dieses Konzept besteht aus mehreren Teilen:

1)

Photovoltaik: Im gesamten Stadtgebiet (ca. 9.000 ha) werden 165 ha PV-Freiflächenanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen sowie Dach- und Konversionsflächen errichtet.

2)

Wind: Neben dem weiter stattfindenden Austausch der alten Windräder in den bestehenden Parks (Repowering) sollen ca. 10 neue Windräder im Stadtgebiet aufgebaut werden.

3)

Der erzeugte Strom soll für folgende Zwecke genutzt werden:

a.

Versorgung von Wärmepumpen und Heizstäben zur Beheizung der Nahwärmenetze

b.

Direktbelieferung von Großkunden im Gemeindegebiet

c.

Einspeisung in das öffentliche Energienetz

4)

Errichtung von Nahwärmenetzen in Dörfern, in denen mehr als 50 % der Grundstücke einen Anschluss wünschen.

Zu den Wärmenetzen gehören dann für jede Ortschaft

-

ein Pufferspeicher mit 200 – 3000 m³ je nach Dorfgröße

-

eine Großwärmepumpe für die Grundlastbeheizung des Pufferspeichers

-

je nach Größe des Ortes: Hackschnitz- / Öl- oder Gaskessel bzw. Elektroheizstäbe für die Spitzenlast

-

das Warmwasser-Nahwärmenetz zur Wärmeverteilung in den Ortslagen

-

Wärmeübergabestationen für jeden Haushalt

Der Wärmepreis wurde von der Firma GP Joule mit 10,3 Cent netto = 11 Cent inkl. Mehrwertsteuer je kWh Wärme angeboten (das entspricht einem Heizölpreis von ca. 1,20 €/l incl. MwSt.) und soll für mindestens 10 Jahre garantiert werden. Dieser Wärmepreis beinhaltet neben den Wärmekosten die Netz- und Anschlusskosten einschließlich der Wärmeübergabestation. Nachträgliche Anschlüsse zu einem späteren Zeitpunkt werden wegen der dann nochmals erforderlichen Baumaßnahmen jedoch kostenpflichtig sein.

Den hausinternen Anschluss von der Übergabestation an die eigene Heizungsanlage müssen die Grundstückseigentümer auf eigene Kosten montieren lassen.

Vertreter der Firma GP Joule werden diese Nahwärmekonzepte in den nächsten Monaten in den einzelnen Ortschaften im Rahmen der Ortschaftsratssitzungen vorstellen und stehen für Fragen der Einwohner zur Verfügung.

Thorsten Breitschuh