Schulen im Allgemeinen nutzen den „Tag der offenen Tür“ gern, um sich interessierten Eltern und Schülern bekannt zu machen. Dabei wird über schulische und außerschulische Angebote informiert. So wird die Möglichkeit gegeben, das Verständnis für die entsprechende Einrichtung zu fördern und erste Kontakte zu Mitschülerinnen und Mitschülern sowie Lehrerinnen und Lehrern zu knüpfen, damit die Kinder einen möglichst guten Start in ihren neuen, aufregenden Lebensabschnitt erhalten. Ist doch die Schulzeit eine prägende Zeit.
Kinder fühlen sich dann nicht mehr ganz so fremd, wenn sie einiges wiedererkennen und schon wissen, wo der Weg zum Klassenzimmer ist. Und auch Eltern haben durch einen Besuch der Schule am „Tag der offenen Tür“ eine bessere Vorstellung von den Räumlichkeiten der Schule. Je nach Schulangebot kann man sich dabei unter anderem die jeweiligen Unterrichtsräume, die Turnhalle, das Musikzimmer sowie Unterrichtsmaterialien wie etwa Karten oder Modelle für den Sachunterricht anschauen.
Am Mittwoch, den 23.04.2025 veranstaltete der seit Sommer 2023 existierende Grundschulverbund Zörbig-Löberitz seinen ersten Tag der offenen Tür. Alle Interessierten jeden Alters nicht nur der Einheitsgemeinde Zörbig waren herzlich eingeladen. Dazu die Rektorin der Grundschule von Zörbig, Frau Anja Lins-Nogossek, im Vorfeld: „Es gibt viele Leute, die sicher gern wissen wollen, wie unsere Schule von innen aussieht. Ist es doch nur den Kindern gestattet, diese zu betreten. Zudem wollen wir, dass die Menschen sehen, wie sich Schule verändert hat – was wir machen, wie wir ausgestattet sind und wie die Kinder den Vormittag verbringen.“
Die Gelegenheit also, den Grundschulverbund Zörbig-Löberitz hautnah selbst zu erleben. Auf dem Schulhof herrschte quirliges Treiben. Engagierte Eltern reichten selbst gemachtes Popcorn sowie selbstgebackenen Kuchen und auch Würstchen wurden gegrillt. Der Erlös ging in die jeweilige Klassenkasse. Tische und Bänke luden zum Verweilen ein, was wiederum auch rege genutzt wurde.
Klassenlehrerinnen waren in ihren Unterrichtsräumen, stellten diese vor und boten unterschiedliche Mitmach-Aktionen an. Über den Schullautsprecher wurde unter anderem die Aufführung der Tanz-AG in der Turnhalle angekündigt. Und auch ein verloren gegangener Autoschlüssel fand darüber seinen Besitzer wieder.
Anett Schmidt, Inhaberin der Musikschule Fröhlich aus Löbejün, stellte ihr musikalisches Angebot vor. Jeden Mittwochnachmittag können interessierte Schülerinnen und Schüler der Grundschule den Aufbau der Tastatur, musikalische Grundlagen wie Notenlesen, Rhythmusgefühl, Dur-Tonleitern, und mehrstimmiges Spiel in der Gruppe kennenlernen.
Da ich neugierig war, wie sich die Grundschule Zörbig wohl im Laufe der vielen Jahre verändert hat, nahm auch ich die Gelegenheit war und bekam mittels einer sehr interessanten Führung durch den Schulverwaltungsassistenten Herrn Andreas Schleußner-Bär einen umfassenden Eindruck. Es hat sich viel verändert und dennoch waren sofort alte Erinnerungen wieder da an eine unbeschwerte Zeit, die für einen kurzen Moment für eine Reise in die Vergangenheit sorgten. Nach wie vor hat sich das Schulgebäude seinen einzigartigen Charme bewahrt. Moderne Technik im altehrwürdigen Gewand. Der Grundschulverbund Zörbig-Löberitz ist stolz darauf, seit dem Schuljahr 2024/2025 an dem Projekt „Internet-ABC-Schulen Sachsen-Anhalt“ teilnehmen zu können. Ziel des Projektes ist es, Kindern den sicheren und kompetenten Umgang mit dem Internet zu vermitteln. Auf der Webseite der Grundschule ist nachzulesen: „Der bewusste und kompetente Umgang mit Medien ist neben Lesen, Schreiben und Rechnen eine Schlüsselqualifikation. Unser Ziel ist daher, allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, Basiskompetenzen zum sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet zu erlernen. Dies beinhaltet anwendungsorientiertes Wissen zum Thema Recherchieren im Internet, Datenschutz und Werbung sowie sicheres Surfen, Chatten und Kommunizieren in sozialen Netzwerken“. Hier steht außer Frage, dass Kinder umso einfacher den Umgang mit neuen Medien lernen, je früher und kompetenter sie herangeführt werden. Desto sicherer und verantwortungsvoller können sie dann agieren.
Im Namen der Elternschaft stellte der in Zörbig wohnende IT-Spezialist Marcel Städter die Kampagne/Initiative „Dankbarkeit“ vor. Frau Lins- Nogossek erklärte es so: „Herr Städter möchte das „Danke“ wieder in den Sprachgebrauch „zurückholen“. Danke sagen scheint in unser heutigen Gesellschaft out geworden zu sein. Fünf kleine Buchstaben aneinandergereiht zu einem Wort – und trotzdem kommt es vielen nicht mehr über die Lippen. Auch im üblichen Alltag ist dies verstärkt zu beobachten.
Der Grundschulverbund Zörbig-Löberitz macht bei der Initiative mit und unterstützt diese. Einigen unter Ihnen, liebe Leserschaft, kommt vielleicht der Name Marcel Städter bekannt vor. Erst im Februar diesen Jahres wurde er zusammen mit anderen Preisträgern aus dem gesamten Land Sachsen-Anhalt als einer der sogenannten Revierpioniere ausgezeichnet. Kurz dazu angemerkt: REVIERPIONIER Sachsen-Anhalt ist ein Ideenwettbewerb für Zukunft, Land und Leute. Und eine Einladung für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, mit ihren Ideen, ihren Initiativen und ihrem Engagement aktiv am Strukturwandelprozess im Mitteldeutschen Revier Sachsen-Anhalt mitzuwirken. Marcel Städter wurde für seine „Ideenschmiede Zörbig“ ausgezeichnet. Manche von ihnen haben davon schon gehört – und noch besser – kennen und benutzen bereits die von Herrn Städter entwickelte, kostenlose „Mein-Zörbig-App“, die zum Ziel hat, die Einheitsgemeinde Zörbig näher zusammenrücken zu lassen. In unserer heutigen digitalen Welt geht es scheinbar nicht mehr ohne technisch ausgereifte Hilfsmittel.
Quellen: grundschule-zoerbig.de, musikschule-froehlich.com, mz.de, schulstart.de, wikipedia.org
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