Auch die Stadträte der Stadt Zwenkau überzeugten sich beim Deckenfest in der Kita Harthweide vom Baufortschritt. V.l.n.r.: Bürgermeister Holger Schulz mit Simone Sauder, Robert Kratz, Frank Jahr, Mirko Grimm, Steffen Wieser, Helga Mészáros und Harald Redepenning.
Mit einem Deckenfest wurde am 25. September die Fertigstellung des Rohbaus in der neuen Kindertagesstätte gewürdigt, die derzeit im Wohngebiet Harthweide am Zwenkauer See entsteht. Das Gebäude bietet künftig Platz für rund 140 Krippen- sowie Kindergartenkinder und soll den Bedarf an Betreuungsplätzen decken, der aus dem weiteren Wachsen der Stadt erwartet wird. Parallel zum Bau der Kita schafft die Stadt Zwenkau derzeit die planungsrechtlichen Voraussetzungen für neuen, bezahlbaren Wohnraum und ein neues Gewerbegebiet für die Ansiedlung weiterer Unternehmen.
Bei Gebäuden mit Flachdach wird gemeinsam mit Architekten, Planern und Bauarbeitern üblicherweise ein Deckenfest gefeiert, wenn mit der obersten Geschossdecke das Dach eingefasst ist – ein Ritual ähnlich wie bei einem Richtfest. „In eineinhalb Jahren werden hier rund 45 Krippen- und 95 Kindergartenkinder einziehen können.“ kündigte Holger Schulz, Bürgermeister der Stadt Zwenkau, anlässlich des erreichten Meilensteins an. „Mit bis zu sechs Inklusionsplätzen und mehrsprachiger Erziehung werden wir das Angebot für die frühkindliche Bildung und Betreuung in unserer Stadt damit deutlich erweitern.“
In dem dreistöckigen Gebäude sind sechs großzügige Themenräume wie eine Sprachwerkstatt für die multilinguale Erziehung, ein Musikzimmer, ein Turnraum oder ein naturwissenschaftlich-technischer Raum zum Forschen und Experimentieren geplant. Ein Mehrzweckraum dient sowohl als Speiseraum als auch für Kita-Veranstaltungen. Zudem wird die Kindertagesstätte barrierefrei errichtet: Alle Ebenen sind mit einem Aufzug erreichbar.
Die Notwendigkeit für den Bau der neuen Kindertagesstätte resultiert aus der Bevölkerungsprognose, die für Zwenkau in den kommenden Jahren ein weiteres Wachstum von bis zu 15 Prozent ankündigt. „Um dieses Wachstum gut stemmen zu können, brauchen wir weiteren Wohnraum, wohnortnahe Arbeitsplätze und auch Kitaplätze“, resümierte Holger Schulz. „Dafür schaffen wir im Moment die Voraussetzungen.“ So wird südlich der B2 ein rund 40 Hektar großes Gewerbegebiet für die Ansiedlung von Produktionsbetrieben entstehen. Auf verschiedenen Arealen im Stadtgebiet ist neuer Wohnraum in Planung – mit in Summe mehr als 900 neuen Wohneinheiten, unter anderem am Karl-Marx-Platz und östlich der Goethestraße. Mithilfe von mehrgeschossigem Wohnungsbau bzw. Mehrfamilien- und Reihenhäusern soll auf diesen beiden Arealen neuer, bezahlbarer Wohnraum entstehen.
Das Investitionsvolumen für die neue Kita beläuft sich auf rund 10 Millionen Euro. Dabei ist es der Stadtverwaltung gelungen, Fördermittel nach dem Investitionsgesetz Kohleregionen zu generieren, mit denen etwa 80 Prozent der Kosten gedeckt werden können. „Dank der Bundes- und Landesmittel können Kommunen in unserem Landkreis trotz der derzeit äußerst schwierigen Haushaltslage überhaupt erst solche Projekte stemmen und sich damit fit für die Zukunft machen“, erklärte Ines Lüpfert, zweite Beigeordnete sowie Sozial- und Finanzdezernentin des Landratsamts Leipzig. „Wir laufen auf das Ende der Braunkohleförderung und der Kohleverstromung zu, der Strukturwandel ist in unserer Region schon jetzt spürbar. Mit neuen Gewerbeflächen, die Arbeitsplätze bringen, bezahlbarem Wohnraum und entsprechenden Möglichkeiten zur Kinderbetreuung steuert die Stadt Zwenkau hier rechtzeitig entgegen.“
Nachdem der Rohbau fertiggestellt ist, erfolgt in der neuen Kita nun die Dachabdichtung. Vor dem Winter soll zudem noch mit dem Einbau der Fenster begonnen werden, damit der Innenausbau starten kann und der Bau in der kalten Jahreszeit nicht unterbrochen werden muss. Bis Ende 2026 soll der Bau fertiggestellt und an den künftigen Betreiber, die Fröbel-Gruppe, übergeben werden. Die Eröffnung ist für das Frühjahr 2027 vorgesehen.