Endlich ist es fertig, das „Strandhaus“ am Zwenkauer See: Mit einer symbolischen Schlüsselübergabe hat die LMBV die neue Überwachungs- und Servicestation Ende September an die Stadt Zwenkau übergeben. Zukünftiger Betreiber wird die See- und Hafenbetreibergesellschaft Zwenkau. Der Neubau mit Kiosk, öffentlichen Toiletten, Lager und einem Mehrzweckraum wurde mit §4-Mitteln des Verwaltungsabkommens zur Braunkohlesanierung – und damit über den Freistaat Sachsen sowie durch die Stadt Zwenkau – finanziert. Zur Saison 2026 soll die Überwachungs- und Servicestation vollständig in Betrieb gehen.
„Manche Bauprojekte entwickeln sich zu wahren Geduldsproben – unser Strandhaus am Zwenkauer See ist ein solches Projekt mit einer langen und kurvenreichen Reise“, resümiert Holger Schulz, Bürgermeister der Stadt Zwenkau. Mehrere Unterbrechungen aufgrund von Nachbesserungen und Ergänzungen der Planung, Personalwechsel im Kreise der am Bau Beteiligten sowie Lieferschwierigkeiten hatten den Bau immer wieder lahmgelegt. „Nach der zweijährigen Bauphase voller unerwarteter Hindernisse freuen wir uns nun umso mehr, dass das Gebäude fertiggestellt ist.“
Die Idee für eine Überwachungs- und Servicestation liegt bereits mehr als zehn Jahre zurück: Im Rahmen eines Wettbewerbs unter Architekturstudenten entstand die erste Skizze eines Gebäudes am bisher einzigen offiziellen Badestrand des Zwenkauer Sees – mit Imbiss, öffentlichen Toiletten und insbesondere einem Mehrzweckraum für Wasserwacht, Polizei und Veranstalter, der als Organisationsbüro bei Übungen oder Veranstaltungen auf dem See dient. „2017 haben wir aus den Ergebnissen des Wettbewerbes einen Förderantrag im Rahmen des Verwaltungsabkommens zur Braunkohlesanierung nach §4 formuliert und konnten nach der Zusage Ende 2019 mit den konkreten Planungen beginnen. Nachdem alle bürokratischen Hürden genommen wurden und die Baugenehmigung vorlag, konnten wir im Sommer 2023 mit dem Bau starten“, erinnert sich Holger Schulz.
Das Gebäude steht in der sogenannten Speicherlamelle, die für den Hochwasserschutz reserviert ist und im Falle eines Hochwassers als Puffer dient. Hierfür galt es, den Bau so zu errichten, dass er den Anforderungen des Hochwasserschutzes gerecht wird und gleichzeitig eine attraktive Nutzung ermöglicht. Die obere Ebene beherbergt öffentliche Toiletten, den Mehrzweckraum sowie einen Kiosk mit Freisitz, die untere Ebene wird als Lager für den Verleih von Stand-Up-Paddling Boards sowie anderer Strandausrüstung dienen.
Finanziert wurde die Überwachungs- und Servicestation mit Landesmitteln des Freistaates Sachsen über den vierten Paragrafen der ergänzenden Verwaltungsabkommen zur Braunkohlesanierung. Damit konnten rund 85% der Investitionssumme von 1,4 Mio. Euro gedeckt werden, den übrigen Teil finanzierte die Stadt Zwenkau aus Eigenmitteln. Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) koordinierte die umgesetzte §4-Maßnahme. „Es geht also darum, die Nachnutzung der bergbaulich beanspruchten Flächen zu unterstützen. Unser Ziel ist es, eine attraktive Gestaltung der Folgelandschaft im Umfeld der Bergbaufolgeseen zu entwickeln“, erklärt Dr. Robert Böhnke, Projektkoordinator für die §4-Maßnahmen bei der LMBV. „Mit dem Strandhaus haben wir einen weiteren Baustein geschaffen, der die Entwicklung am Zwenkauer See unterstützt und dazu beiträgt, dass das Kap Zwenkau weiter mit Leben gefüllt wird. Wir wünschen allen Anwohnern, Gästen und Besuchern viel Freude mit dem neuen Angebot.“
Betrieben wird das neue Strandhaus von der See- und Hafenbetreibergesellschaft Zwenkau mbH (SHZ), die auch das Tourist-Kontor sowie den Hafen am Kap Zwenkau bewirtschaftet. Für den Kiosk konnten mit der Zeidler und Freund UG erfahrene Gastronomen gewonnen werden. Eröffnen wird der Kiosk zur neuen Saison 2026, dann wird das Strandhaus komplett in Betrieb gehen. Bis dahin wird es zu besonderen Anlässen, beispielsweise zur Hafenweihnacht am ersten Dezemberwochenende, bereits ein kleines Angebot geben.