vor wenigen Wochen durfte ich unser schönes Zwenkau in München einem nationalen und internationalen Publikum vorstellen. Anlass für die Reise in die bayerische Hauptstadt war die Expo Real – Europas Leitmesse für Immobilien und Investitionen. Hier treffen sich Investoren, Architekten, Stadtplaner und viele andere Experten, um Weichen für große Bauvorhaben oder Stadtentwicklungsprojekte der nächsten Jahre zu stellen.
Ziel des Messebesuchs war für uns der Austausch mit Projektentwicklern und potenziellen Investoren zur Entwicklung unseres neuen Gewerbegebiets. Entlang der S71, die nach Neukieritzsch führt, sollen in den kommenden Jahren neue Gewerbe- und Industrieflächen entstehen. Bund und Land haben nach einer Vorprüfung bereits grünes Licht für eine Förderung dieses Vorhabens in Höhe von 17 Millionen Euro gegeben, sodass wir derzeit alle Vorbereitungen für die offizielle Beantragung treffen.
Warum brauchen wir überhaupt neue Gewerbeflächen? In den letzten Jahren wurde es für uns zunehmend schwieriger, Zwenkauer Unternehmen auf den bestehenden Gewerbearealen Raum zur Entwicklung zu bieten. Diesen brauchen die Firmen aber dringend, um im härter werdenden Wettbewerb erfolgreich bestehen zu können. Anfragen zu Neuansiedlungen, die uns regelmäßig erreichen, müssen wir im Moment leider gänzlich ablehnen, da die Flächen dafür fehlen. Wenn wir hier nicht reagieren und neue Flächen schaffen, führt das zu eher rückläufigen Steuereinnahmen. Die Steuereinnahmen wiederum sind essenziell für eine Kommune.
Gestatten Sie mir an der Stelle einen kurzen Exkurs. Zwenkau ist im „Zentralen Orte System“, der raumordnerischen Gliederung der Bundesrepublik Deutschland, und so in der kommunalen Aufgabenstruktur als Grundzentrum, gemeinsam mit Böhlen im Grundzentralen Verbund, im Verdichtungsraum von Leipzig definiert und hat damit zugeordnete Grundversorgungsfunktion. In unserer Stadt gibt es ein breites Freizeit- und Kulturangebot. Das ist ein hohes Gut und trägt wesentlich zu einer lebenswerten Stadt bei. Ich bin jedem einzelnen sehr dankbar, der sich hier einbringt. Das in Zwenkau bestehende gute Angebot ist hauptsächlich durch das ehrenamtliche Engagement vieler Zwenkauerinnen und Zwenkauer entstanden. Viele der Angebote können allerdings nur mit öffentlicher Unterstützung existieren. Natürlich ist es das Ziel meiner und der kommunalen Ratsarbeit, dass wir unsere vielfältige Freizeitlandschaft für Zwenkau erhalten können, auch wenn die finanziellen Mittel aufgrund steigender Ausgaben in anderen Bereichen unseres Haushaltes dafür immer knapper werden. Das kann nur gelingen, wenn wir durch die Stärkung der Unternehmen, die in Zwenkau bereits Zuhause sind, sowie Neuansiedlungen langfristig stabile Steuereinnahmen erzielen können. Die Stärkung unserer Wirtschaft ist deshalb ein zentraler Anker in der Stadtentwicklung.
Das Projekt ist eines der größten, das Zwenkau je realisiert hat. Deshalb stemmen wir dieses auch nicht alleine, sondern holen uns Fachleute an unsere Seite, die Erfahrung mit Projekten dieser Größenordnung haben und uns in der Umsetzung unterstützen. Den Messeauftritt auf der Expo Real, auf dem Gemeinschaftsstand der Metropolregion Mitteldeutschland, hat uns beispielsweise das Team der Investregion Leipzig ermöglicht. Die Investregion Leipzig ist eine gemeinsame Gesellschaft der Stadt Leipzig und des Landkreises Leipzig, die wichtige Wirtschaftsansiedlungen für unsere Region akquiriert und begleitet. Dank der Investregion sind in jüngster Zeit beispielsweise die Firmen Opes Solar Mobility sowie C&L Aerospace in Zwenkau heimisch geworden.
Der Solarhersteller Opes baut seit Februar seine Deutschlandproduktion für fahrzeugtaugliche PV-Module auf dem ehemaligen Solarion-Gelände auf und will damit über 100 neue Arbeitsplätze schaffen. C&L, weltweiter Zulieferer von Flugzeugteilen und Anbieter von Wartungsdienstleistungen in der Luftfahrt, verlagert seinen bisherigen Europa-Standort von London in unsere Region. Hierfür hat das Unternehmen im Frühjahr im Gewerbegebiet ein Distributionszentrum eröffnet, das künftig als zentrale Anlaufstelle für die Distribution in Europa dienen soll.
Wir freuen uns, dass wir die Möglichkeit zur Entwicklung des neuen Gewerbegebiets bekommen und damit Zwenkau auch als Wirtschaftsstandort stärken können. Wir schaffen damit nicht nur die Voraussetzung für eine langfristige Wertschöpfung vor Ort, sondern auch für weitere Arbeits- und Ausbildungsplätze. Schon heute lohnt sich übrigens ein Blick in die Stellen- und Ausbildungsangebote der Unternehmen, die in Zwenkau zuhause sind – viele Firmen suchen im Moment Fachkräfte oder haben die Bewerbungsphase für das kommende Ausbildungsjahr gestartet. Wenn Sie also mit dem Gedanken eines Jobwechsels spielen oder demnächst mit der Ausbildung starten, nutzen Sie die Chance!
Herzlichst