da ist sie wieder: die Zeit des Wünschens. Große und kleine Wunschzettel werden gebastelt, Vorsätze und Pläne fürs neue Jahr geschmiedet und wir überlegen, was uns persönlich im neuen Jahr wichtig ist.
Die Adventszeit lädt dazu ein, gute Wünsche nicht nur zu denken: Wir schenken einander mehr Zeit, helfen uns gegenseitig und sagen auch mal ein gutes Wort mehr als sonst üblich. Warum eigentlich nur in der Weihnachtszeit?
Hinter uns liegt ein Jahr, das vieles abverlangt hat. Leere öffentliche Kassen, ein zugleich immenser Investitionsbedarf und stetig steigende Kosten machen kommunale Entscheidungen immer schwerer. Die Ausgaben, die unsere Kommune inzwischen stemmen muss, übersteigen die Einnahmen, die wir aus Steuern generieren können, bereits in Millionenhöhe. Und das obwohl die Steuerlast in unserem Land bereits hoch ist. Wir leben aus Rücklagen und vom Sondervermögen des Bundes ist bisher noch kein Cent angekommen.
Manches Vorhaben, das wir uns für Zwenkau wünschen, lässt sich in dieser Situation nicht oder nicht so schnell umsetzen, wie wir es uns vorstellen. Dennoch konnten wir rückblickend in diesem Jahr für einige Schlüsselprojekte wichtige Weichen stellen, die in den kommenden Jahren wirksam werden sollen: Unser neues Gewerbegebiet an der S71, das weitere Gewerbeansiedlungen und damit Arbeitsplätze und Steuereinnahmen ermöglichen soll, die Wohnquartiere am Karl-Marx-Platz und in der Goethestraße, mit denen neuer bezahlbarer Wohnraum entstehen soll und das neue Nahversorgungszentrum in der Bahnhofstraße. Die Bauleitplanungen für diese Projekte sind inzwischen soweit vorangeschritten, dass Sie voraussichtlich im ersten Halbjahr des neuen Jahres Einblick in die Unterlagen nehmen und Ihre Hinweise einbringen können. Die konkreten Zeiträume erfahren Sie natürlich jeweils hier im Amtsblatt.
Wir alle spüren, dass die Zeiten unruhiger geworden sind – sei es durch wirtschaftliche Unsicherheiten, gesellschaftliche Spannungen oder Debatten, die manchmal sehr hart geführt werden. Umso wichtiger ist der Zusammenhalt vor allem dort, wo wir einander im Alltag begegnen. Auch uns als Stadtgesellschaft können wir etwas füreinander wünschen: mehr Rücksicht aufeinander, mehr Respekt untereinander und mehr Freude an dem, was wir hier in Zwenkau gemeinsam schon erreicht haben. Zwenkau soll eine Stadt bleiben, in der wir alle gern leben, arbeiten und unsere Freizeit verbringen. Und in der wir unterschiedliche Blickwinkel aushalten, ohne den Faden zueinander zu verlieren. Zu oft geht dieser Blick im Alltag leider verloren. Dabei zeigt sich die Stärke von Zwenkau vor allem dort, wo Menschen füreinander da sind, Verantwortung übernehmen und über den eigenen Tellerrand hinausschauen.
Gerade deshalb möchte ich allen danken, die sich beruflich oder ehrenamtlich in unserer Stadt an wichtigen Schlüsselstellen engagieren: den Einsatzkräften in Feuerwehr und Rettungsdienst, den Mitarbeitenden in Kitas und Schulen sowie in der Pflege, unserem Bauhof und allen, die ehrenamtlich in den vielen Zwenkauer Vereinen und Initiativen aktiv sind. Ohne dieses tägliche, oft stille Engagement wäre Zwenkau nicht die Stadt, die sie ist.
Ihnen allen, liebe Zwenkauerinnen und Zwenkauer, wünsche ich, dass Sie in den kommenden Wochen Zeit für die Menschen finden, die Ihnen wichtig sind – das ist vielleicht das kostbarste Geschenk in dieser besonderen Zeit. Mögen die Feiertage Ihnen Gelegenheit geben, zur Ruhe zu kommen, auf das zurückliegende Jahr zu schauen und neue Kraft für das zu schöpfen, was vor Ihnen liegt! Nutzen Sie gern die vielen Adventsveranstaltungen in Zwenkau, um einander zu begegnen, ins Gespräch zu kommen und unsere Stadt auch ganz bewusst als Gemeinschaft zu erleben.
Für das kommende Jahr wünsche ich Ihnen und Ihren Familien – auch im Namen des Stadtrates und der Mitarbeitenden der Stadtverwaltung – Gesundheit, Zuversicht und viele gute Begegnungen in unserer schönen Stadt. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns am 9. Januar zum traditionellen Neujahrsempfang im Rathaus sehen.
Frohe Weihnachten!