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Zwenkauer Nachrichten - Amtsblatt der Stadt mit ihren Ortsteilen
Ausgabe 6/2025
Grusswort des Bürgermeisters
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Liebe Zwenkauerinnen und Zwenkauer,

erinnern Sie sich noch ans Herbstfest, das wir anlässlich unseres 1050-jährigen Stadtjubiläums im vergangenen Jahr gefeiert haben? Unser Stadtzentrum so lebendig und fröhlich zu erleben, war großartig und hat gezeigt, welche Energie in Ihnen allen steckt, liebe Zwenkauerinnen und Zwenkauer.

Zugegeben, ein solches Ereignis, das Tausende Besucher in die Innenstadt lockt, ist einmalig und sicher nur alle paar Jahre stemmbar. Aber wie schön wäre es doch, könnten wir unser Stadtzentrum auch im Alltag so beleben, dass Groß und Klein, Alt und Jung sich hier gern aufhalten. Genau das wollen wir anpacken – und Sie können Mitmachen!

Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, in diesem Jahr einen Fahrplan auf den Weg zu bringen, wie sich unsere Innenstadt in den kommenden Jahren verändern soll. Die Bürgerbefragung, die wir vor unserem Stadtjubiläum dazu durchgeführt haben, hat viele wertvolle Ideen und Ansätze geliefert, die nun vertieft und in ein Entwicklungskonzept gegossen werden sollten. Aufgrund der aktuellen Haushaltssituation mussten wir nun aber leider entscheiden, dieses Vorhaben zurückzustellen – die Mittel dafür sind schlichtweg nicht da.

Dabei braucht es dringend eine Vision, wie unsere Innenstadt morgen und übermorgen aussehen soll. Denn wie in sämtlichen (Klein)Städten Deutschlands und Europas ist auch die Rolle des Stadtzentrums von Zwenkau im Wandel. Früher haben Innenstädte der Grundversorgung gedient und waren Anlaufpunkt für die „Dinge des täglichen Bedarfs“, wie man so schön sagt. Das Einkaufen findet inzwischen hauptsächlich im Supermarkt bzw. in schnell erreichbaren, größeren Städten wie Markkleeberg und Leipzig statt. Angebote in Kleinstadtzentren gehen daher mehr und mehr zurück, schließende Geschäfte finden keine Nachfolger. Unser jüngstes Beispiel in Zwenkau ist das seit einigen Monaten geschlossene Eiscafé, das noch immer einen Nachfolger sucht.

Natürlich können wir mit unserem eigenen Einkaufsverhalten dafür sorgen, dass die Angebote, die da sind, auch langfristig bestehen können. Gänzlich aufzuhalten ist diese Entwicklung aber nicht. Denn der Wandel ist nicht nur in Zwenkau, Sachsen und Deutschland in vollem Gange – es ist eine gesellschaftsbedingte Entwicklung, die sich weltweit zeigt. Stadtzentren nehmen deshalb künftig hauptsächlich eine Funktion als zentrale Aufenthaltsorte und Treffpunkte ein – idealerweise klug verknüpft mit besonderen Einkaufsmöglichkeiten.

Nun ist unsere Innenstadt leider nicht gerade als zentraler Aufenthaltsort etabliert. Um diese Entwicklung nun auch ohne ein vorliegendes Entwicklungskonzept anzuschieben, haben wir uns entschieden, in einer kleineren Dimension erste markante Punkte in Angriff zu nehmen und quasi einfach loszulegen. Als Partner haben wir hierfür die Zwenkauer Kulturinitiative an unserer Seite, die das Projekt mit Fördermitteln aus dem Landeshaushalt im Rahmen der diesjährigen Demokratie-Werkstatt umsetzen wird. Außerdem erhalten wir Unterstützung von der Leipziger Akademie für Lokale Demokratie, die den anstehenden Beteiligungsprozess moderieren wird.

Was konkret haben wir vor? Wir wollen pragmatische, zügig umsetzbare Maßnahmen finden, mit denen wir die Verkehrsinsel in der Pegauer Straße, die Grünfläche zwischen Pegauer Straße und Bäckergasse sowie die Grünanlage eingangs der Ritterstraße aufwerten und damit die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt verbessern können.

Los geht’s im September. Und hier kommen Sie ins Spiel. Denn hier soll nichts am grünen Tisch entstehen – die Maßnahmen sollen von Ihnen entwickelt werden. Denn Sie wissen am besten, was es braucht, damit Sie sich künftig gern in unserer Innenstadt aufhalten. Und deshalb würden wir uns sehr freuen, wenn sich viele Zwenkauerinnen und Zwenkauer an der Entwicklung beteiligen.

Die Teilnahme ist ganz unkompliziert. Auf www.zwenkau.de/innenstadt haben wir alle Informationen für Sie zusammengestellt, sodass Sie sich in Ruhe damit befassen können.

Lassen Sie uns gemeinsam Ideen sammeln und diskutieren. Bestimmen Sie mit, wie unsere Innenstadt zukünftig aussehen soll. Und bringen Sie Ihre Anregungen, Ideen und Wünsche direkt in die Planung ein.

Machen Sie mit – wir freuen uns auf Sie!

Herzliche Grüße,

Ihr Bürgermeister Holger Schulz