Es gibt Menschen, die sich in der Weihnachtszeit fast ebenso selbstverständlich in die festliche Szenerie einfügen wie der Glanz der Lichter oder der Duft vom Lebkuchen und Plätzchen. Herr Blumhagen ist einer von ihnen. Jahr für Jahr verkörpert er den Weihnachtsmann, eine Rolle, die er nicht nur ausfüllt, sondern lebt. Doch hinter diesem vertrauten Gesicht verbirgt sich eine interessante Lebensgeschichte. Eine, die von Technik, Leidenschaft und unerwarteten Wendungen geprägt ist.
Schon als Kind zeigte Herr Blumhagen eine auffallende Neugier für alles, was mit Technik zu tun hatte. Ab der achten Klasse beschäftigte er sich intensiv mit Elektronik und Basteln - eine Leidenschaft, die ihn später durch seine Ausbildung und berufliche Laufbahn begleiten sollte. Nach dem Abschluss der 10. Klasse begann er eine reguläre Ausbildung als Nachrichtentechniker bei der Post in Schwerin. Doch seinem Ausbilder fiel schnell auf, dass er hier nicht am richtigen Platz ist, denn Herr Blumhagen hatte seine 10. Klasse mit dem Prädikat „sehr gut“ abgeschlossen. So kam es zu einem zeitnahen Wechsel, der ihn schließlich nach Leipzig führte, wo er seine Ausbildung mit Abitur als Nachrichtentechniker 1974 erfolgreich abschloss.
Herr Blumhagen wollte mehr. Er strebte ein Studium an, doch arbeitete zunächst im Wehrdienst und gehörte zur Nachrichtenkompanie. Aus einem Jahr wurden dann schnell 10 Jahre und einem zusätzlichen Fernstudium zum Dip. Ingenieur in Elektrotechnik. In den 1980ern gehörte er zu den ersten, die in der DDR mit Bürocomputern arbeiteten – ein weiteres Beispiel für seine Leidenschaft für die Technik. Im politischen und gesellschaftlichen Umbruchjahr 1990 wechselte er noch zweimal den Arbeitsplatz. Am 1. März desselben Jahres begann er bei einer neu gegründeten Neubrandenburger Firma in der EDV-Branche, in der er bis zum 30. November 2017 tätig war.
Im Jahr 1990 begann Herr Blumhagen auch die Rolle des Weihnachtsmanns zu übernehmen, ein eher zufälliger Start. Als seine Schwester ihn bat, für ihre Familie den Weihnachtsmann zu spielen, zögerte er zunächst. Der rote Mantel, den er anfangs trug, war mehr Bademantel als festliches Gewand und auch der Bart bereitete ihm so manche Herausforderung, denn er wollte einfach nicht weiß werden. Doch der Moment, in dem die Kinderaugen aufleuchteten als sie ihn sahen, ließ ihn nicht mehr los.
Bald darauf häuften sich Anfragen aus der Nachbarschaft und später auch aus Einkaufszentren. Ab 1997 trat er regelmäßig als Weihnachtsmann im Bethanien Center Neubrandenburg auf und es war genau diese Authentizität, die ihn auszeichnete. Für die Kinder, die in der Hektik der Vorweihnachtszeit oft den Zauber zu verlieren drohten, war Herr Blumhagen der Weihnachtsmann, den sie sich in ihren Träumen vorstellten. Aber hinter der Figur des Weihnachtsmanns stand nicht nur das Kostüm. Es war auch die Leidenschaft eines Mannes, der sich im Theater eine zweite Heimat geschaffen hatte. Seit vielen Jahren ist er Mitglied der Niederdeutschen Bühne und zeigt gern seine schauspielerischen Fähigkeiten, die ihm schon früh halfen, die Figur des Weihnachtsmanns noch lebendiger zu gestalten. „Es war der Theaterhintergrund, der mir half, in die Rolle hinein zu schlüpfen“, sagt er heute.
Seit 2008 ist Herr Blumhagen ein fester Bestandteil unserer Treptower Wihnacht. Dort sorgt er jedes Jahr für die unverwechselbare Weihnachtsatmosphäre, für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. „Ich genieße es, die Augen der Kinder zum Leuchten zu bringen“, sagt er, „das ist das Schönste für mich.“ In einer Zeit, in der der wahre Zauber der Weihnacht oft unter Konsum und Hektik zu verschwinden scheint, steht Herr Blumhagen als lebendes Symbol für Tradition und den Zauber von damals. Auch wenn er nicht mehr überall anzutreffen ist, bleibt er ein wertvoller Teil der Weihnachtszeit. Sowohl für die Kinder, die noch an die Magie des Weihnachtsmanns glauben und für die Erwachsenen, die sich ein Stück dieser Magie bewahren möchten.
Name: Bernd Blumhagen
Beruf: Im Ruhestand
Wohnhaft in: Ganzkow
…ein Teil meiner Familie hier wohnt.
…wir in einer verrückten Welt leben und Engagement macht sie ein wenig lebenswerter und fördert unser Zusammenleben.
1.) Großer Stein
2.) St.-Petri-Kirche
3.) Treptower Wihnacht
Der Speicher.
Geht wohlwollend miteinander um.