ZUM STÜCK Die Autoren Wolfgang Kohlhaase und Rita Zimmer verfassten “Fisch zu viert” 1968 zunächst als Hörspiel. Zwei Jahre später, 1970, wurde es für das DDR- Fernsehen verfilmt und von da an auf vielen deutschsprachigen Bühnen aufgeführt. In dem Stück geht es um die drei Schwestern Charlotte, Cäcilie und Clementine Heckendorf - Erbinnen der Bierbrauerei Heckendorf. Jährlich fahren sie mit ihrem Diener Rudolf Moosdenger in ihr Sommerhaus aufs Land. Dieser steht ihnen in vielen Angelegenheiten zu Diensten. Zu seiner eigenen Überraschung soll er in diesem Jahr auch den Küchendienst übernehmen, da die bestellte Köchin erst später zu der Gruppe dazustoßen würde. Rudolf gibt bereits jetzt zu bedenken, dass ihm dies alles zu viel werden wird, da er schon seit zwei Jahren an starkem Husten leidet. Charlotte lässt seine Einwände jedoch nicht gelten, legt aber fest, dass es keine Besonderheiten zum Essen geben soll, sondern lediglich Obst, Gemüse und Fisch. Die Erwähnung von Fisch erregt in Rudolf großen Widerstand, denn diesen verträgt er nicht. Neben seinen Aufgaben als Diener der drei Schwestern hat er mit jeder von ihnen auch schon zärtliche Stunden verbracht - natürlich ohne das Wissen der jeweils anderen. Alle drei haben ihm daraufhin einen Anteil ihres Erbes versprochen. Nachdem Rudolf nun bereits seit zwei Jahren an Husten leidet, möchte er sich seine versprochenen Anteile der Schwestern vorzeitig auszahlen lassen und damit um die Welt reisen. Doch jede macht ihm klar, dass sie ihm das Geld nicht geben kann, da es in Papieren in der Brauerei angelegt ist. Daraufhin droht Rudolf jeder mit der Bekanntmachung der Liaison vor den anderen Schwestern. Da er vor vielen Jahren ein Lied komponierte und textete und dieses jeweils nur für die einzelne Schwester getan haben will, werden sie jetzt stutzig, als sie am nächsten Abend feststellen müssen, dass die anderen dieses Lied auch kennen. Langsam kommt der Gedanke in jeder von ihnen hoch, ihren Diener aus dem Weg zu räumen. Charlotte, Cäcilie und Clementine vergiften unabhängig voneinander die Likörflasche, die nur für den Diener vorgesehen ist, mit Arsen. Doch auch Rudolf hat den Plan, die Schwestern aus dem Weg zu räumen, um so an sein versprochenes Erbe zu kommen. Als die Schwestern sich über den hervorragend zubereiteten Fisch von ihm unterhalten, spielt er am Klavier ein Lied, welches sie sofort erkennen. Es ist der Walzer, von dem jede denkt, dass dieser jeweils nur für sie selbst geschrieben wurde. Rudolf deckt nun die Zusammenhänge auf und die Drei sind entsetzt, dass er ihnen allen zur Verfügung stand. Zudem geht er weiter in seiner Offenheit, denn er verrät ihnen jetzt, dass das Innere von den beiden Fischen bereits verdorben war und sie den Tag nicht überleben werden. Die Schwestern erwidern, dass der Likör, den er gerade getrunken hat, mit Arsen vergiftet wurde. Jedoch hatte Rudolf so etwas geahnt und vorher das Fläschchen im Medizinschrank mit Puderzucker gefüllt. Deshalb nimmt er zur Bestätigung seiner Sicherheit noch einen Schluck Likör zu sich. Da meldet sich Clementine, dass bei ihrem Versuch, das Arsen in den Likör zu schütten, das Fläschchen bereits leer war. Da sie aber die schöne blaue Flasche aus dem vorigen Jahr, die sie wegschmeißen sollte, aufgehoben hatte, nahm sie dieses Gift und schüttete es in die Schnapsflasche. So endet ein Ausflug aufs Land für vier Personen womöglich tödlich.
Regie: Maya Fanke
Bühne und Kostüme: Peter Sommerer
Es spielen: Paola Brandenburg als Cäcilie Heckendorf, Sebastian Hildebrand als Rudolf Moosdenger, Birgit Lenz als Charlotte Heckendorf, Carla Striewe als Clementine Heckendorf
Länge: ca. 90min (ohne Pause)
Text/Redaktion: Anna Engel