Auf dem Weg zum Ikareum Lilienthal Flight Museum

Anklam (pm). Lilienthal LAB und Lilienthal LAB Live hauchen der Nikolaikirche neues Leben ein Die Hansestadt Anklam will bekanntlich hoch hinaus. Ihrem großen Sohn Otto Lilienthal (Flugpionier, 1848 - 1896) zu Ehren soll in den nächsten Jahren in der Anklamer Nikolaikirche das Ikareum Lilienthal Flight Museum entstehen. In der ehrwürdigen Kulisse der gotischen Backsteinkirche werden künftig nicht nur die manntragenden Gleiter Lilienthals zu bewundern sein, die als erste Flugzeuge der Welt gelten. Die Besucher tauchen ein in den vielfältigen Kosmos der Brüder Otto und Gustav Lilienthal - zwei Erfinderleben voller technischer Pionierleistungen.

Der erste Schritt auf dem Weg zum Ikareum Lilienthal Flight Museum wurde jüngst durch die Eröffnung einer Pilotausstellung unter dem Namen Lilienthal LAB vollzogen. Seit Dezember 2022 werden im Chorbereich der Kirche verschiedene museale Vermittlungsformate erprobt und für das Publikum erlebbar gemacht. Zu ihnen gehören eine besondere Gleiterinstallation zur Lilienthalschen Flugtechnik, eine Großvitrine mit wertvollen Originalen aus der Sammlung des Otto-Lilienthal-Museums, vier moderne Interaktiv-Exponate zur Physik des Fliegens sowie zwei hyperrealistische Büsten der Gebrüder Lilienthal.

Die flächige Erschließung der Kirche gelingt zudem durch eine multiperspektivische Erzählung mittels neu entwickeltem Multimedia-Guide als Dreiklang aus Kirchen-, Stadt- und Lilienthalhistorie. Der Guide enthält auch eine Partizipationsmöglichkeit für die Ausstellungsbesucher, deren Meinungen und Einschätzungen zu den unterschiedlichen Vermittlungsebenen aktiv abgefragt werden. Die Ergebnisse der Besucherumfrage sollen in den weiteren Planungsprozess des Museums mit einfließen.

Begleitend zur o.g. Pilotausstellung wird nun auch ein abwechslungsreiches Veranstaltungsformat als Informations-, Unterhaltungs- und Partizipationsangebot für die Anklamer Stadtgesellschaft und ihre Gäste erprobt. Das Lilienthal LAB Live macht den Ausstellungsort seit Februar 2023 lebendig. Unter dem Titel „Vom Ikaridentraum zum Hightech-Flieger“ wurde ein besonderer Auftakt zur Veranstaltungsreihe vollzogen:

Bereits seit Anfang 2021 arbeitete das Otto-Lilienthal-Museum in Anklam zusammen mit Prof. Holger Steinle, dem ehemaligen Leiter der Luft- und Raumfahrtabteilung im Deutschen Technikmuseum Berlin, an einem gemeinsamen Forschungs- und Restaurierungsprojekt mit dem Arbeitstitel „Hüttig-Muskelkraft-Schwingenflieger“. Der an Ikarus erinnernde Apparat wird eines der Highlight-Exponate im künftigen Ikareum Lilienthal Flight Museum sein und wurde im Rahmen des ersten LAB Live am 27. Februar dieses Jahres feierlich an das Lilienthal-Museum übergeben. Durch die Zusammenarbeit intensivierte sich auch der Kontakt zur Firma „Festo“, ein global führendes Automatisierungsunternehmen und Weltmarktführer in Technischer Bildung, die das Projekt finanziell unterstützte. „Festo“ hat in den letzten Jahren mit seinem Bionic Learning Network und der technischen Realisierung einer Vielzahl spektakulärer Flugobjekte nach dem Vorbild der Natur international für Aufsehen gesorgt. Die „Festo“ Flugshow, bei der die faszinierenden Fluggeräte in der historischen Kulisse der Nikolaikirche schwebten, schuf eine einmalige Verbindung zwischen dem denkmalgeschützten Kirchengebäude und innovativer Zukunftstechnologie als krönenden Abschluss der Veranstaltung. Ein sagenhaftes Erlebnis für Alle, die staunend am Boden bleiben mussten.

Künftig soll das Lilienthal LAB Live regelmäßig stattfinden und mit besonderen Gästen sowie einer vielfältigen Themenwahl ein breites Publikum in die Anklamer Nikolaikirche ziehen. Bereits im April 2023 werden mit Claudia Wenzel und Rüdiger Joswig die beiden Stimmen des Multimedia-Guides sowie Lisa Büscher, als Schöpferin der Lilienthal-Büsten, zum Gespräch erwartet.