Die Hansestadt Anklam, der Demokratieladen Anklam / LpB MV und der Historische Verein Anklam und Umgebung e. V. nehmen das historische Datum des 8. Mai zum Anlass, um mit einer Veranstaltungsreihe an die lokalen Ereignisse zur Zeit des Kriegsendes und den unmittelbaren Neuanfang in Anklam zu erinnern: In drei Kapiteln erzählt der Historiker Christoph Wunnicke von den Ereignissen in Stadt und Region. Er möchte dabei ins Gespräch mit lokalen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen kommen, die mit ihren persönlichen Erlebnissen an diese Zeit erinnern, die geprägt war vom Ausnahmezustand, vom Leben in Trümmern, von Schwarzmarktgeschäften, alltäglicher Gewalt, von Vertriebenen, Kriegsheimkehrern, aber auch von starken Frauen, von Hoffnungen und politischen und kulturellen Neuanfängen.
Kapitel 1 | 24. April, 18 Uhr | Chaos: Kriegsende in Anklam
Kapitel 2 | 15. Mai, 18 Uhr | Vom Kriegsende bis zur Bodenreform
Kapitel 3 | 19. Juni, 18 Uhr | Neuaufbau
Kapitel 1 „Chaos: Kriegsende in Anklam“
Am 24. April, 18 Uhr, im ehemaligen Wehrmachtgefängnis Anklam, Friedländer Landstraße 3a, der Eintritt ist frei.
In den letzten Kriegstagen Anklams rückte die Rote Armee im April 1945 stetig vor.
Am 28. April näherten sich sowjetische Truppen der Stadt, und es kam nur zu geringen Kampfhandlungen. Am 29. April besetzte die Rote Armee Anklam, wobei es zu schweren Bombardierungen durch die deutsche Luftwaffe kam, die die Stadt zu großen Teilen zerstörten. Trotz einiger Widerstände durch verbliebene Wehrmachtsoldaten kapitulierte die Stadt schließlich, nachdem mutige Frauen versuchten, eine kampflose Übergabe zu erzwingen.
Viele sind inzwischen nicht mehr am Leben oder in der Verfassung, Zeugnis in Veranstaltungen wie diesen abzulegen. Umso mehr würde uns freuen, wenn es gelingt, jene zu motivieren, die noch da sind, in den Veranstaltungen ihre Erinnerungen in der Veranstaltung mit uns zu teilen. Aber auch Angehörige und Freunde von Zeitzeugen, die Erinnerungen und Berichte, Fotos oder Dokumente aus der Zeit mitbringen und somit für einen spannenden und lebendigen Austausch sorgen, sind herzlich willkommen.
Eine Voranmeldung von Zeitzeugen wäre möglich im Museum im Steintor unter: 03971 245503.