Anklam (pm). Während sich an der Nikolaikirche die Kräne drehen und das Richtfest des künftigen „Regionalen Tourismus- und Informationszentrums“, des „RITZ“, vor der Tür steht, wird hinter den Kulissen schon heftig am Inhalt des künftigen „IKAREUM - Lilienthal Flight Museum“ gearbeitet. Die Firma „Festo“, deren künstliche Fluggeräte ja kürzlich in der Kirche schwebten, zeigt großes Interesse am Anklamer Projekt und unterstützt den geplanten inhaltlichen Bogen von Lilienthal in die mögliche Zukunft des Fliegens. Wie die aussehen könnte, zeigt ein Prachtband der Firma der unter dem Titel „Door to Door 4D Mobilität - Vom fliegenden Auto zum Air-Taxi“. Der Band zeigt auf über 300 Seiten in großformatigen Fotos immerhin 23 weltweite verfolgte aktuelle Projekte eines künftigen Individual-Luftverkehrs. Der Band ist ab sofort im Otto-Lilienthal-Museum erhältlich.
Wird es tatsächlich ein „Moped der Lüfte“ geben? Und wird das Flugzeug in Zukunft mit den Flügeln schlagen wie die Vögel? Zwei Fragen, die Lilienthal beschäftigten und deren Antwort bis heute nicht abschließend gegeben ist. Das geplante Museum soll deshalb nicht nur die Leistungen der Vergangenheit ehren, sondern Lust auf die Forschung und Technologie der Zukunft machen. Für die in Zusammenarbeit mit dem Anklamer Lilienthalgymnasium angebotenen MINT-Kurse (Mathematik/Informatik/Naturwissenschaft/Technik) werden sich auf den Emporen des Ikareums deshalb neue Ein- und Ausblicke ergeben. Und im geplanten „Flying Circus“ in der Dachetage der Kirche werden geniale Pionierleistungen, revolutionäre und gescheiterte, aus der großen Sammlung des Museums ihren Platz finden. Denn auch Lilienthal galt zu seiner Zeit als „Spinner, abseits der etablierten Technik“ und leitete mit seinen Ideen doch das Jahrhundert von Luft- und Raumfahrt ein. Denn auch heute gilt: kein Fortschritt ohne verwegene Ideen und Experimente. Schon Lilienthal sagte in einem Vortrag: „Hätte man eine Theorie entwickelt, wie man auf dem Fahrrad sein Gleichgewicht hält, hätte es nie jemand probiert. Und doch geht es!“