Am Mittwochabend öffnete die Stadtbibliothek ihre Türen für eine ganz besondere Veranstaltung, bei der die promovierten Soziologin Ellen Händler und die Politologin Uta Mitsching-Viertel ihre tiefgründigen und bewegenden Werke vorstellten. Mit viel Herz und Leidenschaft nahmen sie die Zuhörer mit auf eine emotionale Reise durch die Lebenswelten ostdeutscher Frauen und Männer.
Ihr Buch „Unerhörte Ostfrauen“ ist mehr als nur eine Sammlung von Interviews - es ist ein Fenster in die Seele von Frauen, die in den 60er, 70er und 80er Jahren ihren Alltag in der DDR meisterten. Die Geschichten berühren, weil sie so authentisch sind, so voller Mut, Hoffnung und manchmal auch Schmerz. Besonders kraftvoll wird es, wenn die Gespräche die Situation berufstätiger Frauen nach der Wende im Jahr 1989 beleuchten - eine Zeit des Wandels, die viele mit gemischten Gefühlen erlebt haben.
„Problemzone Ostmann?“ entführt die Zuhörerinnen und Zuhörer auf eine emotionale Reise durch 80 Jahre deutsche Geschichte. Anhand persönlicher Schicksale von Männern in der DDR wird sichtbar, wie das Leben in zwei Systemen die Menschen prägte - mit all ihren Herausforderungen, Hoffnungen und Veränderungen.
Ein weiteres Werk, „Die DDR ist nachhal(l)tig“, beschäftigt sich mit einer Frage, die tief im Herzen vieler Ostdeutscher verankert ist: Gibt es eine Ostidentität? Die Autorinnen zeigen, dass die Erfahrungen, die Menschen in der DDR gemacht haben, einzigartig sind. Sie haben zwei Welten erlebt - und tragen einen reichen Erfahrungsschatz in sich, der sie für immer prägt.
Mit viel Wärme, Humor und einer Prise Leichtigkeit erzählten Ellen Händler und Uta Mitsching-Viertel, wie diese berührenden Interviews entstanden sind. Die Gäste tauchten ein in eine Geschichte, die sie selbst vielleicht nur vom Erzählen kennen oder die sie selbst erlebt haben. Erinnerungen wurden wach, neue Einsichten gewonnen - eine Veranstaltung, die das Herz berührte.
Besonders spannend war es zu hören, welche Erfahrungen die Autorinnen bei Lesungen in den alten Bundesländern gemacht haben. Es zeigte, wie lebendig und vielfältig die Erinnerungen an diese Zeit sind.
Nach der Lesung hatten die Gäste die Gelegenheit, Fragen zu stellen oder die Bücher von den Autorinnen signieren zu lassen - ein persönliches Highlight, das den Abend noch unvergesslicher machte.
Und wer die Veranstaltung verpasst hat, braucht nicht traurig zu sein: Alle drei Bücher können in der Anklamer Stadtbibliothek ausgeliehen werden. Tauchen Sie ein in diese faszinierende Geschichte - sie ist ein Stück lebendige Erinnerung, das uns alle berührt.