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Anklam StadtZeitung
Ausgabe 8/2024
Regionales/Aktuelles
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Regionales/Aktuelles

Der ehemalige Anklamer Klaus Mühlen und immer noch treuer Leser der Stadtzeitung sendete uns dieses Gedicht.

Sehnsucht

Fern meiner Heimat

Nichts, über das ich mir bis heute

den Kopf zerbrach auf Wege, die ich ging.

Bereit, immer Neues zu entdecken.

Mich selbst vergaß ich im Cläverland,

glasverschwommen zweifelhaft.

Beziehungen mit freundlichen Gesten,

von denen ich besorgt Abstand hielt,

ohne unhöflich zu erscheinen.

Verschlungen hatte mich die Wirklichkeit.

In einer Wahrscheinlichkeit geschleift,

so vergaß ich die Zeit davor, die Erinnerungen,

die ich versteckte in einer goldenen Uhr.

Nun schaue ich aufs Ziffernblatt der Zeit,

gedankenverloren vom Sinn verfolgt,

der Heimat fern, wider dort hin zu finden.

Als kleines Bürschchen ich Abschied nahm,

man sagte mir, ohne mich zu fragen,

überall sei das Sonnen Glühen,

Wälder, Acker, Wiesen gleich

im Winter weiß getüncht bedeckt.

In meinen Herzen aber unvergessen,

was der Kopf gespeichert und Augen sahen.

So will ich mir den Wunsch erfüllen,

was Flammen haben ins Herz gebrannt,

in einem bunten Lebensbild bewahrt,

das nun froh im Tanze zart erwachte,

indem ich zurückschaue auf die Tage,

die mich an dich, Heimat erinnern,

von meinem brausenden Blut bedrängt.

Anklam, dort bin ich geboren,

meine Heimatstadt war es geworden,

die mich an meine Kinderzeit erinnert.

Aus meinem Traum erwachter Glanz,

von 1940 bis heute festgeschrieben,

durstig geworden, trinken möchte ich,

an der Quelle schöpfen die Erinnerungen.

August 2024