Kranzniederlegung am Gedenkort am Fort Zinna
Der Anklamer Kranz
Ehemaliges Wehrmachtgefängnis Brückenkopf in Torgau
Die Anklamer Delegation mit der Leiterin des DIZ Torgau Elisabeth Kohlhaas in der neuen Ausstellung
Zwischen dem Dokumentations- und Informationszentrum DIZ Torgau und der Stiftung Zentrum für Friedensarbeit „Otto Lilienthal“ Hansestadt Anklam bestehen seit Jahren gute Beziehungen. Am 22. und 23. August 2024 weilte eine Anklamer Delegation, bestehend aus Vertretern der Stiftung Zentrum für Friedensarbeit, der Anklamer Museen und der Stadtverwaltung, unter Leitung von Bürgermeister Michael Galander, in Torgau.
Sie nahm am 22.08. an der feierlichen Eröffnung der neugestalteten Dauerausstellung „Mut und Ohnmacht“ des DIZ Torgau im Schloss Hartenfels teil. Die Eröffnung wurde durch die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus und Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Frau Barbara Klepsch, vorgenommen. Neben der Anklamer Delegation nahmen zahlreiche Gäste an dem bewegenden Festakt teil, unter ihnen Zeitzeugen und viele
Familienangehörige ehemaliger Häftlinge aus dem In- und Ausland.
Am Folgetag dem 23.08. führte Frau Elisabeth Kohlhaas, die Leiterin des DIZ Torgau, unsere Delegation gemeinsam mit den Ausstellungsgestaltern durch die neue Ausstellung im Schloss Hartenfels. Für die Anklamer eine gelungene Ausstellung, die das Zeitgeschehen sehr emotional und eindringlich an Hand vieler persönlicher Dokumente und Zeitzeugenberichte vermittelt, sowie eine Inspiration für die eigene Gedenkstättenarbeit in Anklam bietet. Die bestehenden Kontakte zwischen den historischen Orten, den Wehrmachtsgefängnissen in Torgau und Anklam konnten vertieft werden.
Die Anklamer nutzen die Gelegenheit die weiteren historischen Orte in Torgau, darunter den Gedenkort am Fort Zinna, an dem ein Gedenkkranz der Hansestadt Anklam niedergelegt wurde und das ehemalige Wehrmachtsgefängnis Brückenkopf zu besuchen.
Die neue Dauerausstellung „Mut und Ohnmacht“ im Schloss Hartenfels in Torgau ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Sie ist barrierefrei zugänglich, der Eintritt ist kostenfrei.
Die Stadt Torgau entwickelte sich mit den beiden Militärgefängnissen „Fort Zinna“ und „Brückenkopf“ sowie dem Reichskriegsgericht während des Zweiten Weltkriegs zur Zentrale der Wehrmachtjustiz. Nach Kriegsende richtete die sowjetische Geheimpolizei NKWD 1945 Speziallager ein in die Deutsche interniert sowie von der sowjetische Besatzungsmacht deutsche und sowjetische Staatsbürger gefangen gehalten wurden, die von sowjetischen Militärtribunalen verurteilt worden waren. Von 1950 bis 1990 wurde das „Fort Zinna“ als Gefängnis für den Strafvollzug in der DDR genutzt. In den fünfziger und sechziger Jahren saßen insbesondere politische Gefangene hier ein. Bis 1975 wurden in Torgau auch jugendliche Strafgefangene inhaftiert. Heute wird das „Fort Zinna“ vom Freistaat Sachsen als Justizvollzugsanstalt genutzt.