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Anklam StadtZeitung
Ausgabe 9/2025
Regionales/Aktuelles
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Klimaanpassungskonzept für Anklam



Stadt stellt sich den Folgen des Klimawandels

Der Klimawandel ist längst keine ferne Zukunftsfrage mehr, sondern bereits spürbare Realität - auch in Mecklenburg-Vorpommern. Die Zahl der heißen Tage und Hitzewellen nimmt zu, Starkregenereignisse werden häufiger und intensiver, der Frühling beginnt immer früher. Seit der Referenzperiode ist die durchschnittliche Jahrestemperatur in unserem Bundesland bereits um rund 1,6 Grad Celsius angestiegen.

Auch unsere Stadt Anklam bleibt von diesen Entwicklungen nicht verschont. Eine aktuelle Klimarisikoanalyse der von der Stadt beauftragten Arbeitsgemeinschaft der beiden Fachbüros Birgit Georgi und A&S Neubrandenburg GmbH zeigt deutlich, wie verwundbar Anklam ist. Aufgrund der besonderen geografischen Lage können sich verschiedene Risiken sogar gegenseitig verstärken: Sturmfluten oder über das Oderhaff eindrückende Winde, Hochwasser der Peene und lokaler Starkregen können zusammentreffen und langanhaltende Überschwemmungen verursachen - weil das Wasser nicht mehr abfließen kann. Neben der Hochwassergefahr stellt auch zunehmende Hitze ein wachsendes Problem dar. Marktbeschickerinnen und Marktbeschicker, Besucherinnen und Besucher erleben dies bereits an heißen Sommertagen, ebenso wie ältere Menschen, die in aufgeheizten Wohnungen oder Pflegeeinrichtungen leiden.

Um diesen Herausforderungen vorausschauend zu begegnen, hat die Stadtverwaltung ein Klimaanpassungskonzept auf den Weg gebracht. Die vorliegende Klimarisikoanalyse bildet dafür die Grundlage: Sie ermöglicht es, gezielt die wirksamsten Maßnahmen für Anklam auszuwählen und zu planen. Dabei ist nicht nur das Fachwissen, sondern auch lokales Wissen aus der praktischen Erfahrung heraus von besonderer Bedeutung.

Am 11. September 2025 fand dazu ein Workshop mit Schlüsselakteuren statt. In verschiedenen Handlungsfeldern - von Gesundheit über Stadtentwicklung und Wirtschaft bis hin zu Infrastruktur - wurden mögliche Maßnahmen diskutiert. Neben baulichen Lösungen standen auch sogenannte „weiche“ Maßnahmen im Mittelpunkt, zum Beispiel:

  • Informationsangebote für Bürgerschaft und Gewerbe zur Eigenvorsorge
  • Aufstellung von Hitzeschutzplänen
  • Integration von Klimaanpassung in bestehende Planwerke, insbesondere in die Bauleitplanung

Mit diesem vorausschauenden Ansatz stellt die Stadt frühzeitig die Weichen für eine klimaresiliente Entwicklung. So können mögliche Schäden begrenzt und künftig hohe Investitionskosten vermieden werden.

Die Ergebnisse des Workshops fließen - gemeinsam mit weiteren Analysen - in das Klimaanpassungskonzept ein, das bis Ende 2025 von den beauftragten Fachbüros vorgelegt wird.

Fragen und Hinweise zur Klimaanpassung der Hansestadt Anklam nimmt der Klimaschutzmanager der Hansestadt Anklam, Nils Bandelin (Tel.: 03971 835210, E-Mail: n.bandelin@anklam.de) entgegen.